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Buchbesprechung
Geschichte Stadtwerke München

Johannes Bähr / Paul Erker: Netzwerde Die Geschichte der Stadtwerke München; Piper Verlag München 2017; 504 Seiten; ISBN: 978-3-492-05850- 6

"Aufbau und Entwicklung der kommunalen Versorgung mit Energie, Wasser, Nahverkehr, Telekommunikation und Bädern sind aufs Engste mit der Geschichte einer Stadt verbunden," berichtet die Inhaltsangabe auf dem hinteren, dunkelblauen Buchdeckel. In der bayerischen Landeshauptstadt München entstand über Hunderte von Jahren hinweg "eine leistungsfähige Infrastruktur für eine Weltstadt" - angefangen von den ersten Brunnenhäusern sowie mit Talg betriebenen Laternen bis zum heutigen Sachstand. "Es wird deutlich, daß der Aufstieg der Stadt nicht zuletzt mit bahnbrechenden Leistungen bei der Energie- und Wasserversorgung sowie bei den Verkehrsbetrieben zusammenhing." War das Unternehmen sehr defizitär in seinen Anfangstagen, gilt es heute als moderner "Infrastruktur-Dienstleister, der sich im harten Wettbewerb erfolgreich behauptet. Die Stadtwerke München gingen dabei ihren eigenen Weg. Der sicherte ihnen nicht nur die Unabhängigkeit von den großen Energiekonzernen, sondern ließ sie auch zu einem der größten Kommunalversorger Deutschlands werden," berichtet die Inhaltsangabe.

Bähr ist Jahrgang 1956. Er studierte Geschichte und Politikwissenschaften in Freiburg i. Br. und München, promovierte 1986 und habilitierte sich 1998. Er lehrt als apl. Professor für Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Goethe-Universität Frankfurt am Main.

Erker ist Jahrgang 1959.Er studierte Geschichte sowie Kommunikationswissenschaften in München, promovierte 1987 und war dann Wissenschaftlicher Mitarbeiter bzw. Assistent in München und Berlin. Die Habilitation folgte im Jahre 2001. Er ist apl. Professor für Wirtschafts- und Unternehmensgeschichte in München.

Dieser wissenschaftliche Hintergrund der beiden Autoren ist dem Buch überdeutlich anzumerken. Unterstützt durch zahlreiche Fotos, Zeichnungen, Tabellen und Statistiken wird hier in diesem Buch mehr als eine umfangreiche Unternehmensgeschichte erzählt; die beiden Autoren erzählen stattdessen eher eine Sozial- und Stadtgeschichte der bayerischen Metropole. Dies beginnt in der beginnenden Neuzeit (also im 16. / 17. Jahrhundert), beschreibt die Gegenwart und blickt in die Zukunft.

Auch das sprachliche Niveau ist eher gehoben. Eine Hochglanzbroschüre verwendet plakative Ausdrücke, die auf Verständlichkeit achten. Die beiden Autoren dieses Buches schreiben vielmehr sachlich, neutral, faktenorientiert und auf Genauigkeit achtend.

Dies wird auch am Ende des Buches deutlich. Es gibt zahllose Anmerkungen, ein Quellen- und Literaturverzeichnis, eine Chronik sowie ein Verzeichnis der Werkleiter und Geschäftsführer. Wissenschaftliches Herz, was willst du mehr? Es ist offensichtlich, daß dieses Buch nicht für die Münchener Bevölkerung und Kunden der Stadtwerke, sondern für einen wissenschaftlich vorgebildeten und interessierten Leserkreis geschrieben wurde.

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