3. Global Day for Darfur: Das Morden muss ein Ende haben
Seit Anfang 2003 tobt in der westsudanesischen Provinz Darfur ein blutiger Bürgerkrieg. Über 2 Millionen Menschen wurden aus ihren Häusern vertrieben und mehr als 200 000 ermordet. Ein Zusammenschluss einer Reihe von Nichtregierungsorganisationen hat den 29. April 2007 zum 3. Global Day for Darfur ausgerufen, um auf das Leid der Menschen aufmerksam zu machen und Druck auf die sudanesische Regierung auszuüben. Auch Sie können sich daran beteiligen.
Die Sudan-Koordinationsgruppe von Amnesty International hat eine eCard-Aktion gestartet, in der Bundeskanzlerin Merkel aufgefordert wird im Rahmen der EU-Präsidentschaft Druck auf die sudanesische Regierung auszuüben.
Zu finden ist diese Aktion auf www.amnesty-sudan.de/index.php?page=ecard
Zum Global Day for Darfur gibt es außerdem eine Postkartenaktion, die sich an Außenminister Steinmeier und den sudanesischen Botschafter Mansour richtet.
Heruntergeladen werden können die Postkarten auf www.amnesty-sudan.de/index.php?page=global_day_for_darfur
Nähere Informationen zum Global Day for Darfur gibt es auf www.globefordarfur.org
Der Sudan ist ein von Kriegen und Konflikten heimgesuchtes Land. Seit mehr als 20 Jahren herrschen dort Gewalt und Mord. Zwar wurde 2005 ein Friedensabkommen zwischen den Rebellengruppen im Süden des Sudan und der Regierung unterzeichnet, das einen jahrzehntelangen Bürgerkrieg beendete. Zuvor eskalierten jedoch schon wieder Kämpfe in der Provinz Darfur im Westen des Sudan. Dabei wird immer wieder von Gräueltaten der so genannten Janjawid-Reitermilizen berichtet, mit deren Hilfe die sudanesische Regierung gegen die Rebellengruppen vorgehen will. Diese vorwiegend arabischstämmigen Milizen greifen jedoch auch die schwarzafrikanische Zivilbevölkerung an. Sie fallen in Dörfer ein, vergewaltigen Frauen und morden auf oft bestialische Weise. Mittlerweile wurden mehr als 200 000 Menschen ermordet und mehr als 2 Millionen Menschen vertrieben. Davon sind ungefähr 200 000 in das Nachbarland Tschad geflohen. Mittlerweile gibt es Berichte, dass die Janjawid auch Dörfer im Tschad angreifen, so dass ein Ausweitung des Konflikts droht und somit im schlimmsten Fall auch ein Bürgerkrieg im Tschad .
Die sudanesische Regierung unternimmt wenig die Zivilbevölkerung in Darfur zu schützen. Im Gegenteil, immer noch gibt es Berichte von Waffenlieferungen an die Janjawid-Milizen. Jüngst gelang sogar ein UN-Bericht an die Öffentlichkeit, in dem die Regierung beschuldigt wurde, Flugzeuge umzulackieren und als UN-Maschinen zu tarnen, um Waffen nach Darfur zu bringen.
Seit einiger Zeit sind zwar Friedenstruppen der Afrikanischen Union (AU) in Darfur stationiert. Ihre Präsenz hat jedoch kaum eine Verbesserung der Situation bewirkt. Selbst Hilfsorganisationen bleiben von Gewaltübergriffen nicht verschont, so dass sich die Situation der Menschen in Darfur zunehmend verschlechtert.
Vor kurzem hat die sudanesische Regierung der Stationierung einer Friedenstruppe von AU- und UN-Soldaten zugestimmt. Inwieweit sie sich daran halten wird, bleibt abzuwarten. Wichtig ist, dass der Druck auf die sudanesische Regierung aufrecht erhalten bleibt, die Janjawid zu entwaffnen und die Zivilbevölkerung zu schützen. Aber auch der Druck auf die internationale Gemeinschaft muss weiter wachsen den Konflikt in Darfur nicht zu vergessen. Auch wenn das Interesse an der Region nicht so groß ist. Ein Interesse daran, dass unschuldige Menschen geschützt werden, sollten wir schon haben.
Bürgerreporter:in:Sven Mesch aus München |
7 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.