Rezension des Sachbuches "Der größte Raubzug der Geschichte"
von Gert Flegelskamp,
nicht nur er wundert sich, warum der Autor eines ansich guten Buches, bezüglich der gesetzlichen Rentenversicherung, so mangelhaft recherchiert hat.
mit ausdrücklicher Genehmigung von Gert Flegelskamp hier weitergereicht:
Quelle: http://www.flegel-g.de/2012-11-16-Nachtrag-Rezensi...
Erstelldatum: 17.11.2012
Nachtrag zur Rezension des Sachbuches "Der größte Raubzug der Geschichte"
Vor einigen Tagen habe ich den Versuch einer Rezension zum Sachbuch "Der größte Raubzug der Geschichte" gemacht. Dabei habe ich die Rezension bereits geschrieben, bevor ich das Buch ganz durch hatte. Mein Fehler, denn ich habe natürlich geglaubt, es würde so faktenreich und gut recherchiert weitergehen. Ich habe geirrt, denn das Kapitel "Die Rente, ein gigantisches legales Schneeballsystem" zeugt davon, dass doch nicht alles so gut recherchiert und mit Fakten unterlegt ist. Das habe ich dem Autor des Buches (einem davon) auch mitgeteilt und meine Sicht detailliert begründet.
Hallo Herr Friedrich,
Ich hatte Ihnen gesagt, dass ich Fehler in Ihrem Buch auch als solche bezeichnen würde. Ich habe meine Rezension wohl ein wenig verfrüht geschrieben, weil ich da das Buch noch nicht bis zum Ende gelesen hatte. Woran ich mich stoße, ist Ihre Aussage über unser Rentensystem, zumindest teilweise und in diesem Punkt wäre meine Rezension ganz sicher ungünstig ausgefallen.
Ich gehe mal davon aus, dass auch Sie einer nicht versicherungspflichtigen Tätigkeit nachgehen und sich deshalb nicht näher mit der gesetzlichen Rente befasst haben.
Sie bezeichnen das System als Ponzi-Spiel und warten mit Erklärungen und Zahlen auf, die ich für grenzwertig halte. Mein Eindruck dabei ist, dass Sie sich dabei voll auf die Berichte in der Presse, den Aussagen von Ökonomen und des Stat. Bundesamtes verlassen haben. Dabei haben Sie außeracht gelassen, dass unsere Gesellschaft nicht nur aus Kindern, Rentnern und sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten besteht. Schon die Gruppe der Rentner ist alles andere als homogen. Nicht alle über 65-jährigen sind Rentner der gesetzlichen Rentenversicherung (GRV), denn da gibt es die Gruppen der Selbständigen, also Anwälte, Apotheker, Architekten, Ärzte, Unternehmer, Landwirte, Steuerberater, Wissenschaftler (soweit diese nicht in einem Beamtenverhältnisstehen oder als abhängig Beschäftigte z. B. in Pharmaunternehmen tätig sind) und all die, die ich hier noch vergessen habe. Dann gibt es die Politiker und Beamten, von denen zwar ein Teil auch teilweise Renten aus der GRV bezieht, die aber nur einen verschwindend geringen Anteil daran haben, weil sie nach Erlernung eines Berufes entweder in ein Beamtenverhältnis gewechselt, oder eben eine poltische Laufbahn eingeschlagen haben.
Zunächst sei ein Blick auf die Altersgruppen geworfen:
Quelle: Stat. Bundesamt, ausgewiesen am 16.11.2012
Bevölkerung nach Altersgruppen, Familienstand und Religionszugehörigkeit:
Siehe Grafik hier
Dabei sticht ins Auge, dass der Anteil der über 65-Jährigen gerade einmal 20,6% der Gesamtbevölkerung ausmacht, ein aus meiner Sicht absolut normales Verhältnis, auch nach demographischen Gesichtspunkten. Werfen wir einen Blick auf die Statistik der Rentenversicherung Bund:
Quelle: Rentenversicherung Bund
Tabelle: Allgemeine Rentenversicherung 2012:
Grafik
1) Rentenbetrag einschließlich der Zusatzleistungen von Kinderzuschüssen, Steigerungsbeträgen zur Höherversicherung, Auffüllbeträgen und Rentenzuschlägen - nach Abzug des Eigenanteils der Rentner an ihrer Krankenversicherung
Auffällig hierbei ist für mich die fehlende Kontinuität, weil ich die plötzlichen Steigerungen bzw. Absenkungen innerhalb einer Monatsfrist nicht verstehe. Dennoch hat der Rentnerbestand insgesamt offenbar eine abnehmende Tendenz zu verzeichnen. Die insgesamt gezeigten Zahlbeträge weisen darauf hin, dass der Rentendurchschnitt unter 1.000 € pro Monat liegt.
Betrachten wir einmal die Demographie insgesamt und nicht nur die ständig publizierte Seite des Alters. Ziehen Sie dabei getrost mal das Mackenroth-Theorem zu Rate, das besagt, dass der arbeitende Teil der Bevölkerung IMMER die Mittel für die Kinder (heute 0 bis 20 Jahre) und die Alten aufbringen muss. Das bedeutet, dass die Demographie auch einen Anfang hat, nämlich die ersten 20 Lebensjahre der Menschen, deren Finanzierung nicht ausschließlich von den Eltern getragen wird, sondern in Form von Kindergeld, Steuervergünstigung, und erheblichen infrastrukturellen Maßnahmen eine gesellschaftliche Aufgabe ist, die, anders als die Alterssicherung, nicht beitragsfinanziert erbracht werden muss. Diesen Teil der Demographie klammern Presse, Politiker und Ökonomen gerne aus, aber er war und ist existent und wird es weiterhin bleiben.
Kommen wir nun zu den Rentnern und damit zum anderen demographischen Ende und zum Umlagesystem, dass Sie als Schneeballsystem bezeichnen. Da scheinen Sie nicht sonderlich nachgedacht zu haben, denn ein Schneeballsystem beruht auf einer steten Verdopplung und damit einem exponentiellen Anstieg, was hier nicht gegeben ist. Das Umlagesystem der Rente betrifft nur die abhängig Beschäftigten, die einer versicherungspflichtigen Beschäftigung nachgehen. Wie schon eingangs geschildert, ist das keineswegs für alle Mitglieder der Gesellschaft gegeben. Richtig ist, dass dabei die im Arbeitsprozess befindlichen Menschen Beiträge in die Rentenversicherung einbezahlen und der Staat, genauer die Rentenversicherung Bund, aus den Beitragseinnahmen die laufenden Renten bezahlt, was man fälschlicherweise als einen "Generationenvertrag" bezeichnet. Falsch deshalb, weil diesen Vertrag niemand eingegangen ist und die GRV bekanntlich eine Pflichtversicherung ist, der man sich nicht verweigern kann. Dennoch ist dieses System aus meiner Sicht die effektivste, vernünftigste und beste Art der Alterssicherung. Der Arbeitnehmer ist gezwungen, einen Teil seines Einkommens als Beitrag in die GRV abzuführen. Bei einer Privatversicherung fehlt die Pflicht, aber wer sich privat versichert, muss, wie der GRV-Versicherte auch, Beiträge entrichten und wenn er die Versicherung nicht mit nachteiligen Folgen vorzeitig kündigt, bekommt er dann im Alter den definierten Betrag als Rente ausbezahlt. Aber auch die private Rentenversicherung legt das Geld nicht in einen Tresor, sondern zahlt daraus die Gehälter der Beschäftigten, die Dividenden der Aktionäre, die Gehälter und die Boni der Vorstände und was davon noch übrig bleibt, wandert in die dunklen Kanäle der Finanzwirtschaft, wobei die Verpflichtung für die Versicherer besteht, einen Teil dieses anzulegenden Kapitals in Staatsanleihen anzulegen. Weil die Versicherer dieses Kapital nicht selbst streuen wollen, haben sie Fonds gebildet, die so genannten Rentenfonds, die dann dieses Kapital als Investitionskapital anlegen, oder zumindest behaupten, es zu tun. Ob damit spekuliert wird, ob das Kapital in Rüstungsunternehmen investiert wird, oder wie es sonst im Finanzsystem zirkuliert, ist absolut intransparent.
Dagegen steht das Umlagesystem. Daraus müssen keine Dividenden und keine Vorstandsboni finanziert werden. Der Verwaltungsaufwand steht bei 0,06% der Einnahmen, gegenüber 15% bis 25% bei den privaten Versicherungen.
Die Einnahmen verschwinden auch nicht in dunklen Kanälen, sondern werden sofort wieder in Form von Renten in den Geldkreislauf zurückgeführt, weil die Rentner dieses Geld fast 100-prozentig ausgeben, um ihren Lebensunterhalt zu sichern.
Davon profitieren Vermieter, der Handel und das Finanzamt und damit auch eine Menge arbeitende Menschen, z. B. im Handel die Verkäufer und Verkäuferinnen, weil diese Ausgaben der Rentner ihren Arbeitsplatz zu einem nicht unerheblichen Teil absichern. Das Finanzamt profitiert durch indirekte Steuern und durch die erhobene Umsatzsteuer ebenfalls ganz erheblich.
Nun ist ja ein stetes Argument aus Kreisen der Politik und der Wirtschaft incl. der Ökonomie, dass der Staat Beträge in erheblichem Umfang zu den Renten hinzusteuern muss und das glauben auch alle, die sich noch nicht wirklich mit dem Rentensystem der GRV auseinandergesetzt haben. Da ist zunächst die mit der Einführung des Umlagesystems verbundene gesetzliche Auflage, mit einem Bundeszuschuss die Rentenkasse aufzufüllen, wenn das Geld zur Rentenzahlung nicht reicht. Das aber war nicht etwa ein Heilsversprechen der Regierung Adenauer, sondern eine Verpflichtung, die Lasten zumindest teilweise abfangen sollte, die aus der Rentenkasse zu zahlen waren, obwohl es gesamtgesellschaftliche Verpflichtungen waren. Dazu gehörten beispielsweise die Kriegsfolgelasten, also Waisenrenten, Witwenrenten und die Renten für Kriegsversehrte. Diese Renten wurden ausschließlich aus der Rentenkasse der GRV finanziert, aber den Krieg hatten alle Deutschen verloren und hätten folglich auch diese Rentenlast finanzieren müssen.
Ende der 50er Jahre herrschte Vollbeschäftigung. Die Beiträge in die Rentenkasse sprudelten. Auch die noch vorhandenen Reste der ehemals kapitalgedeckten Rentenkasse standen der Politik noch zur Verfügung. Es kam mehr Geld rein, als für die Renten ausgegeben werden musste und diesen Verlockungen vermochte die Politik nicht zu widerstehen. Im Laufe der Jahre wurden immer neue gesellschaftliche Verpflichtungen auf die Rentenkasse ausgelagert. Ich zähle sie hier mal ohne weitere Wertung auf:
- Kriegsfolgelasten (Kriegerwitwen-, Kriegswaisen-, Kriegsversehrtenrenten)
- Anrechnungszeiten, z. B. für Ausbildung, wegen Arbeitslosigkeit oder wegen
Krankheit
- Kindererziehungsleistungszeiten (KLG)
- Kindererziehungszeiten (wobei hierfür mittlerweile vom Bund
Pflichtbeitragsleistungen aufgrund eines Urteils des BVerfG erbracht werden)
- Rentenberechnung nach Mindesteinkommen
- Absicherung des Arbeitsmarktrisikos durch Rentenzahlung
- Bestandsschutz für Renten in den neuen Bundesländern
- Renten für Aussiedler
- Ausgleich von NS-Unrecht
- Ausgleich von SED-Unrecht.
Liste nicht vollständig, da die Verwalter keine genaue Buchführung vorlegen, was alles aus den Rentenbeiträgen finanziert wird)
Eine Rechnung der ADG weist nach, dass damit rund 700 Milliarden Beitragsleistungen für versicherungsfremde Leistungen ausgegeben wurden. Würde man das Geld, das für die Bankenrettung bereits aufgewendet wurde und das für die Garantiesumme Deutschlands zum ESM vorgesehen ist, in die Renten investieren, könnte man alle Renten problemlos verdoppeln und diese Verdopplung 10 Jahre ohne Schwierigkeiten zahlen und dieses Geld würde (zumindest teilweise) wieder zurück in den Geldkreislauf Deutschlands fließen, in Form verstärkten Konsums und in Form von der Unterstützung bedürftiger Angehöriger.
Kommen wir noch einmal auf die Demographie und damit in Verbindung auf die Zahlen des Stat. Bundesamtes zurück. Mehr noch, damit zerpflücke ich auch gleichzeitig Ihr Argument, wir bräuchten dringend einen Baby-Boom. Das ist nämlich eine Aussage, der wohl keine explizite Überlegung vorausgegangen ist.
Das Stat. Bundesamt bringt alle 2 Jahre ihre Bevölkerungsvorausberechnung heraus. Das ist aus meiner Sicht die gleiche Glaskugelwahrsagerei, wie sie von Ökonomen so gerne praktiziert wird. Dieser Berechnung nach werden wir immer älter, was sie ja auch als Argument anführen. Ein etwas genauerer Blick bietet sich da allerdings schon an. Schwankungen in der Altersstruktur hat es zu allen Zeiten der Menschheit gegeben und sind völlig normal. Na ja, fast, denn die durch Kriege hervorgerufenen Schwankungen sind zwar Standard, aber eher der Schwäche des geistigen Horizontes der Menschheit zuzurechnen. Kriege haben nämlich immer alle Beteiligten verloren (auch die Sieger), ausgenommen einige wenige Kriegsgewinnler, die meistens auch die Verantwortlichen für die Kriege waren und sich und ihr Scherflein zuvor auch meist in Sicherheit gebracht haben). Danach waren Sie jedoch schnell wieder präsent, um abzukassieren.
Schauen wir uns mal die Bevölkerungsberechnungen des Stat. Bundesamtes an. Diese Berechnungen sind nicht etwa faktische Erkenntnisse, sondern mathematische Modelle, mit denen auf der Basis von Hochrechnungen die Lebenserwartung für die Zukunft ermittelt wird. Grundlage sind Annahmen und insgesamt erstellt das Stat. Bundesamt auch mehrere ziemlich unterschiedliche Berechnungen auf Basis unterschiedlicher Annahmen auf. Dabei geht es aber immer darum, auf Basis des Iststandes anzunehmen, dass alles so weiter läuft wie bisher, auch zukünftig. Wenn also die Deutschen im Jahr xx und Monat xxx einen Monat länger gelebt haben, als im Jahr yy und Monat yyy, dann wird das immer so weitergehen, Ende offen. Diese Annahmen sind an sich schon mehr als fraglich und berücksichtigen auch nicht die Unterschiedlichkeiten der gesellschaftlichen Schichtung. Das stat. Bundesamt sieht sich offenbar außerstande, Gliederungen nach gesellschaftlicher Schichtung in ihre Vorausberechnungen einzubeziehen, obwohl schon lange bekannt ist, dass Gutsituierte eine im Schnitt nachweislich höhere Lebenserwartung haben, als Menschen prekären Verhältnissen.
Dass diese Daten auch auf das Rentensystem stete Anwendung finden, ist politisch gewollt. Wie sollte man ansonsten begründen, dass man die gesetzliche Rente systematisch zerstört. Man kann den Leuten ja nicht erzählen, dass deutsche Politiker in Brüssel Verträge mit der WTO abschließen, in denen sie sich verpflichten, das staatliche Rentensystem systematisch runter zu wirtschaften, damit die in GATS geforderte Privatisierung der Renten vorangetrieben werden kann. Das gilt übrigens auch für das Gesundheitssystem und auch das Schulsystem wurde schon in Angriff genommen.
Die durchschnittliche Lebenserwartung wird auch in Presse und Politik immer ein wenig schwammig dargestellt.
Sie beruht vor allem darauf, dass Medizin und Technik erhebliche Fortschritte gemacht haben. Die im Gegensatz zu früher verminderte Säuglings- und Jugendsterblichkeit, die stark verbesserten Systeme der Arbeitssicherheit und die Verlagerung gefährlicher Arbeiten auf Maschinen, die Verbesserung der Sicherheit im Straßenverkehr und der medizinischen Versorgung haben bewirkt, dass heute wesentlich mehr Menschen überhaupt ein Alter von 65 Jahren erreichen und damit rein theoretisch auch mehr Menschen trotz geringerer Geburtenrate für Arbeitsprozesse zur Verfügung ständen. Zwangsläufig ergibt sich daraus auch, das mehr Menschen als früher überhaupt zu Rentnern werden können.
Doch einerseits klagt die Politik und die Presse, dass zu wenig Nachwuchs geboren würde und damit zu wenig Menschen in die Rentensysteme einbezahlen würden, während gleichzeitig die Arbeitslosigkeit steigt, denn die prekär bezahlten Jobs, die mit häufigen Aussetzern verbundene Zeitarbeit, das ist keine Verminderung der Arbeitslosigkeit. Auch die Möglichkeiten, als Arbeitsloser überhaupt als solcher erfasst zu werden, wurden von den Arbeitsbehörden permanent ausgehöhlt, um Statistiken zu schönen. Es gibt ca. 10 Millionen Menschen, die gerne arbeiten würden, wenn sie nur einen Job bekämen. Ganz im Hintergrund, aber ohne Zahlenangaben, sprechen die Arbeitsbehörden da von einer "grauen Reserve". Seit Jagoda werden die Zahlen der Arbeitsmarktbehörden gefälscht, Fälschungen, die man inzwischen mit Gesetzen legalisiert hat. Fälschungen bleiben es dennoch. Arbeitslos ist, wer Arbeit sucht, aber nicht findet, daran ändert auch die Manipulation der Statistikdaten nichts. Es ist in etwas das Gleiche wie die gesetzlich legalisierte Bilanzfälschung der Banken, die Sie ja eingehend beschrieben haben.
Eine Steigerung der Geburtenrate würde eine Steigerung der Arbeitslosen bedingen. Die Technik macht immer weitere Arbeitsplätze obsolet. Früher wurde ja angepriesen, die Technik solle den Menschen helfen und ihnen mehr Freizeit bringen. Aber davon spricht man heute nicht mehr, sonst könnten die Leute ja auf die Idee kommen, dieses Mehr an Freizeit in Form von Arbeitszeitverkürzung einzufordern.
Unsere Welt ist überbevölkert. Ursache ist das Fehlen ähnlicher Versorgungssysteme, wie sie in Europa weitgehend Standards sind. In weiten Teilen der Welt sind Kinder immer noch die Garanten für die Versorgung der Eltern, wie das auch bei uns früher war und das Fehlen von billigen Verhütungsmitteln. Nicht nur Deutschland, sondern auch einige andere Länder Europas sind die Vorreiter der Verminderung des Bevölkerungswachstums. Wir brauchen keinen Baby-Boom, denn die geburtenstarken Jahrgänge der Vergangenheit sind bis spätestens 2040 abgebaut (Sterbeüberschuss). Das System nivelliert sich automatisch, denn alt werden und sterben kann nur jemand, der zuvor auch geboren wurde. Das aber wird in allen Zukunftsprognosen verschwiegen. Das bedeutet, die Zahl derer, die 2040 noch als Rentner zu versorgen sind, nimmt ab 2030 kontinuierlich ab und vermutlich schneller, als die Zahl derjenigen, die als Politiker, Beamte und freien Berufe sich dem Solidaritätssystem GRV verweigert haben. Denn diese Gesellschaftsschichten verbringen ihr Leben meist weniger gefährlich, weniger anstrengend, gesundheitlich und ernährungsphysiologisch besser abgesichert und damit erheblich stressfreier, als es Arbeitern und Angestellten gemeinhin möglich ist.
Sie haben in Ihrem Abschnitt zum Rentensystem zwar die negativen Tendenzen der politischen Einflussnahme auf die Renten angeführt, aber Ihre Schlussfolgerungen sind falsch und Sie haben es unterlassen, die Hintergründe der politischen Einflussnahme zu durchleuchten.
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Bürgerreporter:in:Ingeborg Steen aus Moormerland |
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