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Rentenkompromiss: Sargnagel für gesetzliche Rente

Lange gestritten, aber für die meisten Rentner nix erreicht

– so muss man den Rentenkompromiss des Koalitionsvertrages bewerten. Schlimmer noch: es ist ein weiterer Sargnagel für die gesetzliche Rente.
Die sogenannte Mütterrente, eine eindeutig versicherungsfremde Leistung, soll voll aus Beitragsmitteln finanziert werden. Damit wird die Stabilität der Rente langfristig gefährdet und Beitragserhöhungen sind programmiert. Gleiches gilt leider auch für die abschlagsfreie Rente ab 63. Diese ist keine soziale Wohltat, sondern ein Privileg für jene, die ohnehin über die höchsten Renten verfügen. Gleichzeitig mindert die Neuregelung den Spielraum für Leistungsverbesserungen zu Gunsten aller Versicherten. Im Klartext: Alle, die 45 Versicherungsjahre nicht erreichen, schauen in die Röhre. Ihnen werden ihre ohnehin niedrigeren Renten weiter gekürzt! Keine Rede im Koalitionsvertrag von einer notwendigen Anhebung des Rentenniveaus für alle Rentenversicherten. Keine Rede von einer Streichung von Riester- und Nachhaltigkeitsfaktor in der Rentenformel. Dafür die Ankündigung einer Geringverdienerrente in Höhe von 850 Euro. Ab 2017. Womöglich auch aus Beitragsmitteln der Rentenkasse finanziert. Das wäre dann nichts anderes als eine Subventionierung der staatlichen Grundsicherung zu Lasten der Rentenversicherten. Und der Anfang vom Ende einer armutsvermeidenden und beitragsgerechten Rentenversicherung.

Holger Balodis und Dagmar Hühne, vertreten ihre Positionen auch gerne in Vorträgen und Diskussionen.

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Gerne stehen wir für vertiefende Interviews und als Referenten zur Verfügung. Mehr Informationen und eine Übersicht über alle bisher erschienen Newsletter finden Sie hier

Holger Balodis
Dagmar Hühne
www.vorsorgeluege.de

Als Privileg allerdings, sehe ich das nicht, wer es schafft mit 63 schon 45 Jahre durchgearbeitet zu haben und sehr hohe Renten kommen dabei oft auch nicht raus.

Schon lange garantiert ein langes Arbeitsleben nicht mehr, damit auch eine auskömmliche Altersversorgung erreicht zu haben.

Ganz, ganz schlimm ist in der Tat, dass nichts aber auch gar nichts an der weiteren Teilprivatisierung der gesetzlichen Rentenversicherung zugunsten der Versicherungskonzerne und der Kapitalmärkte, rückgängig gemacht wurde. Die durch Rot-Grün seinerzeit installierten Kürzungsfaktoren, Riester, Nachhol und Nachhaltigkeitsfaktoren zerschreddern die einzig sichere Rente in krimineller Weise.

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42 Kommentare

Ach Andreas, da Du ja so gerne Märchen aufdeckst und selber auf ein reinfällst.

Wer Grundsicherung im Alter beantragt, muß vorher seine Ersparnisse bis auf 2.600 Euro aufbrauchen. (§§ 85ff SGB XII und § 90 SGB XII i. V. m. § 1).

Da sind dann Deine Rücklagen aus jahrzentelangen sparen schnell weg.

> "Ach Andreas, da Du ja so gerne Märchen aufdeckst und selber auf ein reinfällst. Wer Grundsicherung im Alter beantragt, muß vorher seine Ersparnisse bis auf 2.600 Euro aufbrauchen. (§§ 85ff SGB XII und § 90 SGB XII i. V. m. § 1). Da sind dann Deine Rücklagen aus jahrzentelangen sparen schnell weg."

Und? Wir sprachen von einem bGE ("Da würde z.B. auch das bGE helfen. Das würde man ja auch im Alter bekommen. Und wer mehr will, muss sich eben privat drum kümmern"). Das bekämen auch Einkommens- und Vermögensmilliardäre.

Genauso wäre es, Andreas, das hätte in der Tat mit der Grundsicherung nichts zu tun sondern ist ein altes angelsächsisches System. Selbst der britische Feldmarschall Montgomery holte sich regelmäßig sein Grundeinkommen beim Postamt ab.

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