offizielle Arbeitsmarktzahlen Oktober 2012

Deutschland geht es nur auf den ersten Blick gut

Die wirtschaftliche und soziale Lage in Deutschland – Oktober 2012

Quelle

(Linkverweise siehe Quelle)

Prolog

Was ist Wahrheit? (Pontius Pilatus)

Wer weiß eigentlich, was von dem, was uns täglich in den Medien berichtet wird, wirklich wahr ist? Kaum jemand!... Manfred Lütz, Psychiater und Bestsellerautor, ist Experte für den Zweifel. Er hat ein Buch geschrieben, das "Bluff" heißt - und von "Fälschung der Welt" handelt - von den vielen scheinbaren Wahrheiten, die uns so Tag für Tag entgegengeballert werden.

Wir können nicht entscheiden, ob das, was uns Medien und der Pressedienst der BA als Wahrheit suggerieren, wahrhaft Wahrheit ist, oder ob uns das nur als ersehnte politisch erwünschte Wahrheit in unsere Köpfe gehämmert wird.

„Was ist Wahrheit?“, Das ist die Frage, die ich an die Autoren in den Medien richte:
Medienverantwortliche fragen das nicht, weil sie anfangen, sich für die Wahrheit zu interessieren, sondern weil sie damit schon längst aufgehört haben. Was ist Wahrheit? Diese Frage wird oft abfällig, spöttisch, zynisch beantwortet: „Was soll das schon sein, die Wahrheit? Wo kann man denn schon Wahrheit finden? Wenn man ihr begegnet, dann ist sie doch so sehr mit Irrtum und Lüge vermischt, dass niemand sie wirklich erkennen kann!“

Das Prinzip der Wahrheit wird durch das Prinzip der Masse abgelöst. Irgendwann verfestigt sich in unseren Köpfen eine Entwicklung nur weil es viele behaupten. Das ist eine völlig neue Dimension des Gerüchts und der Propaganda. Eine suggerierte Entwicklung im Medienzeitalter verfestigt sich in den Köpfen der Bürger durch epidemische Verbreitung.

Der Journalist schreibt, dass was ist! Oder schreibt er doch nur das was der BA – Pressedienst verlautbart? Spiegel TV (RTL)-Mitarbeiter kündigt und packt aus

Schlagwörter

Das Erfolgskonzept am Arbeitsmarkt ein ausufernder Niedriglohnsektor
Hartz IV „ist ein voller Erfolg“ - Die Armut und der Reichtum in Deutschland wachsen
Faktencheck „Jobboom“
Es wird einfach wegdefiniert, dieser hohe Berg von Arbeitslosen
Familien – Kinderarmut durch prekäre Beschäftigungsverhältnisse
“Hotel Mama“ Niedrige Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland ?
Die Folgen des Jobbooms Renten die in Altersarmut führen
Pralle Kasse erlaubt Rentenbeitrag von 18,9 %
Rentenanpassung - Renten steigen 2013 wohl nur um 1%
ZEW- Konjunkturerwartungen steigen
Ifo – Index sinkt überraschend Wirtschaft im Rückwärtsgang
Produktionsstopp Bei MAN stehen die Bänder still

Einleitung

Das Sozialgericht (SG) Berlin hält die Hartz IV-Regelsätze für verfassungswidrig und hat diese Frage dem Bundesverfassungsgericht zur Prüfung vorgelegt.
Sozialgericht Berlin S 55 AS 9238/12

"Der autoritäre Obrigkeitsstil der viele Menschen in den Niedriglohnsektor zwingt, so wie dieser im Hartz IV System angelegt ist, nimmt eine Hürde nach der anderen, weil er auf Gewöhnung setzt."

Die offiziellen Arbeitsmarktzahlen der BA Oktober 2012

Die offiziellen Zahlen des Pressediensts der BA im Detail betrachtet
Offizieller BA - Zahlenbericht für Oktober 2012 Seite 48
(Ich gehe davon aus, dass im offiziellen BA Bericht in Schätzungen und Hochrechnungen nicht alle arbeitslosen Personen innerhalb Deutschland erfasst und gezählt werden.)

Im Oktober 2012 beziehen nach offiziellen BA Schätzungen und Hochrechnungen 5.128.986 Personen ALG I ( 783.263 ) oder ALG II ( 4.345.723 ) Hilfeleistungen.
Die Hilfequote erwerbsfähige Leistungsberechtigte beträgt 8,1 %
3.717.379 Personen sind laut offiziellen BA – Bericht August 2012 unterbeschäftigt
8,6 %
2.753.354 Personen werden nach § 16 SGB III als arbeitslos in der offiziellen BA Statistik erfasst.

Leistungsempfänger Gesamt + 1.677.978 Personen Sozialgeld (SGB II 4)
* 6.806.964 Personen

( nicht berücksichtigt sind Leistungsempfänger von Wohngeld, Kinderzuschlag, Grundsicherung im Alter, Sozialhilfe SGB XII…)
*4)Endgültige Werte stehen erst nach einer Wartezeit fest. Am aktuellen Rand können die Daten aufgrund von Erfahrungswerten überwiegend hochgerechnet werden.

(Im BA-Bericht Dezember 2004 wurden im Bereich des Arbeitslosengeld und der Arbeitslosenhilfe nur 4.321.000 Leistungsempfänger gezählt.

Der statistisch erfassten Arbeitslosigkeit stehen 6.806.964 Leistungsempfänger im Leistungsbezug im Rechtkreis SGB II/SGB III als (ALG I, ALG II, Sozialgeld) gegenüber das sind rund 57,43 % mehr Leistungsempfänger als im Dezember 2004. (Ohne Sozialhilfe diese im Jahr 2004 als auch im Jahr 2011 rund 1 Million Personen erhalten haben)

2.1 Gemeldete Arbeitsstellen Bericht Oktober Seite 11
2.1 Gemeldete Arbeitsstellen
Der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen hat sich im Oktober saisonbereinigt um 7.000 verringert, nach -5.000 im September. Nicht saisonbereinigt belief sich der Bestand im Oktober auf 468.000 Arbeitsstellen. Gegenüber dem Vorjahr war das ein Rückgang von 32.000 oder 6 Prozent, nach -17.000 oder -3 Prozent im September.

3.1 Entwicklung im Bund (BA – Bericht Oktober 2012 Seite 12 f -3.1)

Die Arbeitslosigkeit hat sich von September auf Oktober um 35.000 oder 1 Prozent auf 2.753.000 verringert. Im Durchschnitt der letzten drei Jahre ist die Arbeitslosenzahl im Oktober um 87.000 oder 3 Prozent gesunken. Das Saisonbereinigungsverfahren errechnet für den Oktober 2012 einen Anstieg von 20.000, nach jeweils +12.000 im September und August.

Instrumente der Arbeitsmarktpolitik in der Systematik ab 04/2012

Laut vorläufiger Schätzung/Hochrechnung der BA sind im Oktober 2012 924.076 Personen Teilnehmer an ausgewählten Maßnahmen aktiver Arbeitsmarktpolitik.

Bitte beachten Sie die Fußnoten im BA Bericht Oktober 2012 Seite 80

3) Es ist von einer Untererfassung auszugehen, so haben bundesweit für Januar - Juni 2012 (Datenstand September 2012) nur ca. 63 % der Träger Daten zum Einsatz der kommunalen Eingliederungsleistungen erfasst

Quelle der Zahlen:
BA – Monatsbericht Oktober 2012

So weit die schön gemalte Welt der Mythen und Märchen jene in den Systemmedien verkündet werden. Eines ist für mich kristallklar das Jobwunder steht nur auf dem BA Papier! Es ist der kreativen BA-Statistik entsprungen - oder, wir malen eine Welt, so wie sie uns gefällt.

An die Tatsache dass die neuen „Arbeitsmarktzahlen“ dem hysterisch-euphorisch applaudierenden Publikum der Systemmedien verkündet werden, haben wir uns bereits gewöhnt. Was soll's, bei Sitcoms kommt das johlende Publikum auch von der Festplatte. Sozialpsychologische Massenlenkung oder besser Propaganda gestaltet sich heute wie früher. Um die Kommunikationssuggestion weit gehend zu erreichen, werden Stimmungsstimulanzien gesetzt, und scheinkritische Medienberichte publiziert, „Sündenböcke“ mit „unerhörten“ Lebensstil präsentiert, die zu gewünschten Aversionen anregen sollen. All das kannten schon die alten Sumerer, ein geeignetes Mittel, um die Massen psychologisch emotional und auch physisch in die „richtige“ Ideologie zu bewegen. Eine Schmierenkomödie epischen Ausmaßes.

Das Erfolgskonzept am Arbeitsmarkt ein ausufernder Niedriglohnsektor

Viele Systemmedien berichten im gleich gestimmten Gleichklang von einem Beschäftigungsrekord. Hamburger Billig-Löhner: So werden wir ausgebeutet… Taxifahrerin: 3,50 Euro/Stunde … Wachmann: 4,15 Euro/Stunde …DHL-Kurierfahrer: 5,30 Euro/Stunde …

In der inzwischen üblichen hysterisch-euphorischen Stimme verkündeten viele Medien das immer mehr Personen in einer lebenslangen Vollzeitarbeitsstelle beschäftigt sind. Aber bei detaillierter Betrachtung wird sehr schnell kristallklar, das diese Personen weder eine ausreichende Altersrente der GRV erwarten dürfen, noch dass das erzielbare Einkommen für eine private Altersvorsorge ausreichend ist. Tatsächlich, Personen die heute zu Niedrigstlöhnen beschäftigt sind werden lebenslang auch im hohen Alter arbeiten müssen. Die Früchte ihrer Arbeit ernten in Form von steigenden Profiten andere.

Langzeitstudie über Kinderarmut Armut ist größter Risikofaktor für kindliche Entwicklung

Hartz IV „ist ein voller Erfolg“ - Die Armut und der Reichtum in Deutschland wachsen

Statistisches Bundesamt - Pressemitteilung Nr. 369 vom 23.10.2012: Jede/r Fünfte in Deutschland von Armut oder sozialer Ausgrenzung betroffen – Etwa jede/r Fünfte (19,9 %) in Deutschland – das sind rund 16 Millionen Menschen – war 2011 von Armut oder sozialer Ausgrenzung betroffen (2010: 19,7 %)

Faktencheck „Jobboom“

Der „Beschäftigungsboom“ Atypisch Beschäftigte (in Mio.) nach Erwerbsformen in den Jahren 1999, 2008 bis 2010 Balkendiagramm

DGB-Verteilungsbericht Seite 13 „Schnellstraße zur Vollbeschäftigung“ oder Einbahnstraße ins Prekariat?... Der Niedriglohnsektor ist in Deutschland so stark gewachsen wie in kaum einem anderen Industriestaat und erreicht mit 21 % fast US-amerikanische Verhältnisse. …

"Es wird einfach wegdefiniert, dieser hohe Berg von Arbeitslosen"

"Es wird einfach wegdefiniert, dieser hohe Berg von Arbeitslosen" Professor für Statistik über den Zahlenschwindel der Bundesagentur für Arbeit.
(Die gewonnen Erkenntnisse des Interviews vom Mai 2011 sind auch im Oktober 2012 zutreffend.)

Unter 3 Millionen Arbeitslose und so

Neue Zahlen zum deutschen Niedriglohnsektor kurbeln die Debatte um den Mindestlohn an. Knapp acht Millionen Beschäftigte müssen mit weniger als 9,15 Euro brutto pro Stunde auskommen,…

Familien – Kinderarmut durch prekäre Beschäftigungsverhältnisse

Unicef beklagt hohe Kinderarmut in Deutschland

In Deutschland fehlt es den Kindern demnach am ehesten an Freizeitaktivitäten (6,7 Prozent). Nahezu 1 von 20 Kindern müsse auf eine tägliche warme Mahlzeit verzichten (4,9 Prozent). 4,4 Prozent hätten keinen Platz, an dem sie ihre Hausaufgaben machen könnten. 3,7 Prozent besäßen höchstens ein Paar Schuhe. 3,1 Prozent der unter 16-Jährigen erhielten nie neue Kleidung, sondern zum Beispiel getragene von älteren Geschwistern. …..Besonders häufig entbehrten Kinder in Deutschland wichtige Dinge, wenn die Eltern arbeitslos seien oder einen niedrigen Bildungsabschluss hätten.

Kinderarmut weiter auf hohem Niveau

Immerhin: Seit 2005, dem Jahr der Einführung von Hartz IV, hat sich die Zahl der betroffenen Kinder um gut 81 000 verringert.. …parallel dazu sei die Anzahl der Bezieher des so genannten Kinderzuschlags enorm angestiegen… Durch den Kinderzuschlag wird der Hartz-IV-Bezug vermieden. Trotzdem stehen solche Familien finanziell nicht besser da. Während es Ende 2005 nur knapp 41 000 Kinder gab, deren Eltern den Kinderzuschlag bezogen, waren es im August 2012 bereits mehr als 210 000.
Ebenso ist durch die allgemeine demografische Entwicklung die Gesamtzahl der Kinder seit 2005 erheblich abgesunken.

“Hotel Mama“ Niedrige Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland ?

Personen unter 25 Jahren werden in die Bedarfsgemeinschaft mit ihren Eltern eingerechnet. Sie haben damit keinen eigenständigen Anspruch auf Arbeitslosengeld II.

Drei Viertel der unter 26-Jährigen wohnen noch bei ihren Eltern

Die Folgen des Jobbooms Renten die in Altersarmut führen

Regierung senkt Rentenbeitrag - Ab Anfang nächsten Jahres soll der Satz 19,0 Prozent betragen. …Gesetzesvorlage droht im Bundesrat zu scheitern – auch am Widerstand einiger Unionsgeführter Länder.[/url]

Ein 2,7 Milliarden Euro Wahlgeschenk an die Arbeitgeber.

Die Altersrenten betrugen im Jahr 2000 im Mittelwert 1021 € sind aber bis ins Jahr 2011 im Mittelwert auf 953 € abgesunken.

45 Jahre Arbeit = 140 Euro Rente

Pralle Kasse erlaubt Rentenbeitrag von 18,9 %

Die Absenkung von 0,7 Prozentpunkte bringt pro 1000 € Einkommen ein plus von 3,5 € /Monat für Arbeitnehmer.

Rentenanpassung - Renten steigen 2013 wohl nur um 1%

Rentnern droht nur eine Mini-Erhöhung der Bezüge

Hartz IV und die Folgen

Mutter durch Hartz IV Sanktionen gestorben?

Erneute Hartz IV Todesopfer - Todesopfer durch Hartz IV Leistungsentzug. Die Verwaltung soll alle Erkenntnisse über Tod einer Mutter und ihres 2-jährigen Kindes in Burbach offenlegen

http://www.youtube.com/watch?v=M_AGqChEByI&feature... Verarmt, verstorben, verscharrt - Wenn der Tod zu teuer ist[/url]

+++Kluft zwischen Arm und Reich wird immer größer+++

Nominale und reale Entwicklung von Volkseinkommen, Unternehmens- und Vermögenseinkommen sowie Arbeitnehmerentgelten in Deutschland seit 1991 (Basisjahr = 2000)

Seite 32 Abbildung 4.1: Nominale und reale Entwicklung von Volkseinkommen, Unternehmens- und Vermögenseinkommen sowie Arbeitnehmerentgelten in Deutschland seit 1991 (Basisjahr = 2000)

Entwurf des 4. Armuts- und Reichtumsberichts der Bundesregierung Stand 17.09.2012 17:00

Epilog

Die „Wahrheit“ die von der Nomenklatur aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik in den gleich gestimmten Medien euphorisch verkündet wird, suggeriert den Bürgern die „Große Kauflust“ und eine „Rekordbeschäftigung“ aufgebläht durch mehr als acht Millionen Mini und Midi und Teilzeitjobs obwohl jeden bewusst sein sollte, dass viele von ihrer Arbeit nicht leben können. Wahr ist 3 Euro 18 in der Stunde verdient eine Friseurin in Thüringen, 4 Euro 58 in der Stunde für eine Floristin in Brandenburg. Mehr als 20 Prozent aller Erwerbstätigen sind im Niedriglohnbereich beschäftigt, Tendenz rasch ansteigend. Einen unbefristeten, sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplatz haben nur noch 60 % aller Erwerbstätigen. Wahr ist auch das diverse Gruppen von Arbeitslosen (über 58 jährigen und die unter 25 Jährigen) in der Regel aus der offiziellen Statistik der Arbeitslosen verschwinden. Ebenfalls Wahrheit ist das sich andere Arbeitslose nach dem auslaufen des Arbeitslosengeldes I von den Jobcentern zurückziehen, sie sind zwar auf der Suche nach Arbeit, aber sie sind nicht im Sinne des SGB II bedürftig. Dazu gehören Frauen/Männer die über „Vermögen“ verfügen oder deren Partner ein „Einkommen“ erzielen das über der Grundsicherung liegt. Zur Wahrheit gehört auch dass viele Arbeitslose Jobangebote im prekären Bereich des Niedrigstlohnsektor erhalten und diese auch annehmen. Denn in Wahrheit heißt die Devise am „Arbeitsmarkt“: Kann die Arbeit von anderen noch billiger erledigt werden?

Erstellt von Sybilla am 30.10.12 --- 11 Uhr 00
Jeder darf diesen Bericht unter Hinweis auf die Autorin frei verwenden

Der Lösungsansatz

Bürgerreporter:in:

Ingeborg Steen aus Moormerland

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