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Demografie kein Grund für Rentenkürzung

www. vorsorgeluege.de

Newsletter 11/2013 vom 07.10.2013

Clements Märchenstunde für die INSM - Demografie als angeblicher Grund für Rentenkürzung

Die Agenda 2010 hat die Sozialdemokraten bei Bundestagswahlen auf Ergebnisse von 25 Prozent oder weniger festgenagelt. Da legt ein Ex-Sozialdemokrat weiter nach: Wolfgang Clement präsentierte für die Initiative Neue Soziale Markwirtschaft (INSM) die „Chance 2020“. Angeblich mit Rückendeckung der Bevölkerung: Rund 1000 Bürger hat die von den Metall-Arbeitgebern finanzierte INSM befragen lassen. 85 Prozent halten den demografischen Wandel für eine wichtige Herausforderung. 93 Prozent der bis 39-jährigen fordern die neue Regierung auf, hier mutige Reformen anzupacken. Den größten Reformdruck sehen sie in der Rentenpolitik. Für die INSM bedeutet „Chance 2020“: Schrittweise Einführung der Rente mit 70 und weitere konsequente Förderung einer privaten kapitalgedeckten Rente. Wolfgang Clement fordert, dass aus „dieser Reformbereitschaft nun auch dringend Reformen werden sollten“. Nur, sollten diese Reformen tatsächlich in die von der INSM ausgelobte Richtung gehen? Wohl kaum!
Bereits die von der INSM tatkräftig unterstützte Teilprivatisierung (Riester-Reform) und die Rente mit 67 wird zu massiven Rentenkürzungen führen. Viele werden dadurch Renten bekommen, die rund ein Drittel niedriger ausfallen. Soll das alles noch schlimmer werden?
Wenn die Menschen einen massiven Handlungsbedarf bei der Rente sehen, kann das nur bedeuten: Korrigiert schleunigst den Rentenkahlschlag! Stoppt die Privatisierung der Altersvorsorge und stärkt das bewährte Umlageverfahren! Und macht klar, dass die demografische Entwicklung keinen Zwang zur Rentenkürzung bedeutet!
Es ist vielmehr die Herausforderung, deutlich mehr versicherungspflichtige Beschäftigung zu schaffen. Dass es geht, beweisen sogar die von der INSM vorgelegten Zahlen: Im Jahre 2030 soll die Zahl der Erwerbspersonen auf 39,1 Millionen sinken. Doch das wären erstaunlicherweise sogar über 10 Millionen Menschen mehr, als derzeit versicherungspflichtig beschäftigt sind.
Fazit: Es ist ein Märchen, dass die Zahl der Beitragszahler demografiebedingt sinken muss. Vielmehr gilt: Die Gesellschaft muss alles daransetzen, das Arbeitskräftepotenzial wirklich auszuschöpfen. Die Reserven sind und bleiben beträchtlich.

Gerne vertreten wir unsere Position auf Vorträgen und in Diskussionen.

Dieser Newsletter ist urheberrechtlich geschützt. Eine Veröffentlichung des unveränderten Textes ist jedoch unter Quellenangabe Holger Balodis (www.vorsorgeluege.de) erlaubt.
Gerne stehen wir für vertiefende Interviews und als Referenten zur Verfügung. Mehr Informationen und eine Übersicht über alle bisher erschienen Newsletter finden Sie auf www.vorsorgeluege.de

Holger Balodis
Dagmar Hühne
www.vorsorgeluege.de
balodis@vorsorgeluege.de

Mindestlohn:
- "Die INSM spricht sich in ihrem Reformpaket deutlich gegen dessen Einführung aus - ganz egal, ob es sich um einen von der Politik oder von Arbeitgebern und Gewerkschaften festgelegten Mindestlohn handelt."
- "Clement spricht sich auch gegen eine Regulierung der Leiharbeit aus. Die Reformen der Agenda 2010 müssten beibehalten werden."
- "Rente mit 67 - für Clement ein "Muss, an dem die Politik nicht mehr rütteln darf". Zusätzlich soll künftig das Renteneintrittsalter an die Lebenserwartung gekoppelt werden. Steigt die Lebenserwartung, soll automatisch auch das Renteneintrittsalter mitsteigen."
- "Der Wohlfahrtsstaat müsse seine Hilfen auf die Schwächsten konzentrieren - was im Umkehrschluss bedeutet, dass nach Ansicht der INSM derzeit noch zahlreiche Menschen Sozialleistungen erhalten, die sie eigentlich nicht benötigen."
- "Die Zahl "unnötiger" Arztbesuche soll über die Wiedereinführung der Praxisgebühr gesenkt werden. Im Gegensatz zum alten Modell soll jedoch jeder Arztbesuch eine Gebühr kosten. Die kostenfreie Mitversicherung von Ehegatten und Lebenspartnern soll gestrichen werden."

Auch Versicherungsmakler merken endlich was los ist: Das Riester-Debakel

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5 Kommentare

Ein guter und interessanter Bericht, aber zu kurz gegriffen.
Demografie ist das Eine, wirtschaftliche Entwicklung das Andere. Bei der Begründung der Rentenabsenkung, wurde die stetige Steigerung der Produktivität völlig beiseite gelassen. Dabei weiß doch bei der technischen Entwicklung, dass immer weniger Beschäftige immer mehr produzieren. (Ein Grund für die Arbeitslosigkeit). Somit ist die "Rentenlücke" nichts als eine Rentenlüge.

Wenn alle Beschäftigen und alle Einkommen für die Sozialabgaben herangezogen würden, gäbe es gut gefüllte Sozialkassen und Staatshaushalte und keine Gerede mehr über sinkende Löhne und Renten.

Da stimme ich dem ersten Geschichtenerzähler völlig zu.

Hier ein Beitrag von mir auf myheimat:

„Denk an Deine Rente in der Nacht, da wirst Du um den Schlaf gebracht“ lautet ein abgewandelter Satz von Heinrich Heine. Denn in Deutschland grassiert die Altersarmut. Rentnerinnen und Rentner müssen die Folgen einer unsinnigen Rentenpolitik ausbaden. Zudem zahlen sie obendrein noch die Zeche für eine falsche Lohn- und Arbeitsmarktpolitik, mit der Niedriglöhne und prekäre Beschäftigung flächendeckend durchgesetzt wurden. Agenda 2010 und Hartz-Reformen heißen diese „Prunkstücke“ der ganz großen Koalition aus CDU/CSU/FDP/SPD/Grünen.

Nichts ist richtiger als der Satz „Die Rente ist sicher“ - wenn zwei Voraussetzungen erfüllt sind. Erste Voraussetzung ist ein umlagefinanziertes gesetzliches Rentensystem, wie es bis vor wenigen Jahren existierte. Umlagefinanziert heißt, die arbeitende Bevölkerung zahlt zusammen mit den Arbeitgebern zu gleichen Teilen in einen Topf ein, aus dem die Renten bezahlt werden, und nicht in einen Kapitalfonds, der den Risiken des Kapitalmarktes unterliegt.

Umlagefinanziert statt kapitalgedeckt

Mit dem Rentenkonzept der LINKEN zahlen nicht nur Arbeiter/innen und Angestellte sondern auch Beamt/innen, Selbstständige und Abgeordnete in den Rententopf ein. Und zwar für das gesamte Erwerbseinkommen. Die heutige Deckelung bei 70.000 Euro (West) oder 60.000 Euro (Ost) wird aufgehoben, denn diese Beitragsbemessungsgrenze ist lediglich ein Schutzzaun für Vielverdienende.

Die Schweiz zeigt, dass ein solches System ausgezeichnet funktioniert. Sie verfährt nach dem Motto: Millionäre brauchen keine gesetzliche Rentenversicherung, aber die gesetzliche Rentenversicherung braucht die Millionäre. Für die große Mehrheit der Bevölkerung können die Beiträge sinken und das Rentenniveau wieder ansteigen.

Mindestlohn statt Hungerlöhne

Die zweite Voraussetzung ist, dass vernünftige Löhne bezahlt werden, die mit dem Produktivitätsfortschritt steigen. Wird ein solches System wieder in der Bundesrepublik eingeführt, unterstützt durch einen flächendeckenden Mindestlohn von mindestens 10 Euro pro Stunde, kann die Altersrente mit 65 Jahren beginnen und eine Mindestrente von 1050 Euro gezahlt werden. Alle Verschlechterungen der letzten Jahre unter den verschiedenen Bundesregierungen, ob Rot/Grün, Schwarz/Rot oder Schwarz/Gelb, können zurückgenommen werden. Die unsägliche Riester-Rente wird abgeschafft. Sie diente nur der Umsatz- und Gewinnsteigerung der Finanzindustrie.

Wer Renten bezieht, Beiträge zahlt oder erwerbslos ist, hat es am 22. September selbst in der Hand, diese Rentenreform in Gang zu setzen – durch eine Stimmabgabe für DIE LINKE. Damit in Zukunft starke Schultern tatsächlich mehr tragen und die Altersrente vor Armut schützt.

ähm, der Bericht ist nicht zu kurz gegriffen, sondern eben nur kurz.
Ansonsten völlig klar.
Das wirklich sehr empfehlenswerte Buch "Die Vorsorgelüge" geht darauf sehr viel genauer ein.
Hier ein Interview dazu:
http://www.youtube.com/watch?v=Xh4l5uLoJxE

Hier wird das noch viel besser erklärt:

ZEIT WISSEN klärt Irrtümer zum demografischen Wandel auf:
http://www.nachdenkseiten.de/wp-print.php?p=18886

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