Keine Folter für „Desperado“

Desperado in besonderer Mission! | Foto: Showteam "Inflammable"
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"Andalusierwallach spielt Theater“

Mitglied des Reitverein Thierhaupten Josef Türk  und sein spanischer 7jähriger Schimmel-Wallach „Desperado“ waren in besonderer Mission unterwegs. Zu einer Videoprojektion, des „Staatstheaters Augsburg“ für die Aufführung „Die nötige Folter“ von Dietmar Dats, inszeniert von Andre‘ Bücker, auf der neuen Brechtbühne im Gaswerkareal, wurde Josef Türk vom "Showteam „Inflammable“ aus Meitingen mit seinem „Esperado“ bestellt.

Für diese „Science-Fiction“ wurde ein Pferd gesucht, das in der Lage ist, besondere Aufgaben in besonderer Umgebung mit einer fremden Reiterin/Schauspielerin spontan und ohne Ängste umzusetzen. Desperado, der Aktionen liebt, der an einer Trommel schnuppert, während darauf gespielt wird, schien schon der Richtige zu sein. Hier wurde sein ursprüngliches Vermögen im Leistungsschwerpunkt dieser Rasse „Hohe Schule“ etwas anders gefordert. Dies konnte in der besonderen vertrauensvollen Beziehungsfähigkeit, wie sie zwischen seinem Menschen J. Türk besteht, erfolgreich erkannt werden. Andalusier sind sehr gelehrige und sensible Tiere. Die iberische Abstammung und Eleganz passt durchaus zum Theater. Sehr viel Mut wurde von Desperado trotzdem abverlangt, was ebenfalls für diese Rasse steht, die als mutig, treu und klar im Kopf gilt.

Nach einer Stallprobe mit dem Produktionsteam wurde die Schauspielerin an das Pferd im Sattel gewöhnt. Ein Crashkurs funktionierte und Desperado akzeptierte die Dame.

Dann ging es zur Lokation für die Aufgabe in das Parkhaus auf dem Gaswerkgelände in Oberhausen. Esperadeo marschierte mit Joe zu Fuß in das oberste Parkdeck. Wie selbstverständlich folgte der Schimmel durch die Schranke ganz nach oben und bestaunte diese ungewöhnliche Reitbahn unter blauem Himmel. Die Schauspielerin begann im Schritt auf ihm zu reiten, ganz in der Nähe immer mit Blick zu seinem vertrauten Partner Mensch.

Als wäre dies nicht schon genug, kamen nun noch unerwartete Utensilien, eine Kalaschnikow-Attrappe und eine Fahne dazu. Unbeeindruckt nahm Desperado auch diese spontane Aktion bravourös hin. Immer wieder musste das Stockwerk gewechselt werden, so ging es mit den Utensilien einige Male hinauf und wieder hinunter. Auch aus dem Nebengebäude wurden diese Szenarien gefilmt.

Unten im Hof inspizierte Desperado den Theatereingang und zupfte an einigen Grashalmen. Das Zu- und Durchreiten auf ein sich öffnendes Rolltor war für den Schimmel auch kein Problem. Die völlig neue Erfahrung mit Kameramann, Technik, Licht- und Ton-Team schien ihm fast Spaß zu machen! Viele fremde Menschen von allen Seiten, von oben, von unten und von der Seite störten ihn nicht. Pflichtbewusst und vertrauensvoll übernahm er ruhig und gelassen seine Aufgaben.

„Keine Beziehungshölle und keine Überforderung“ also für Desperado, der sich an diese Aufgabe herantraute und eventuell eine Gegenseite zum Theaterstück zeigt. Die vier Gefangenen gehen herzlos miteinander um, so das Theaterstück, so dass es die Zuschauer aggressiv macht, was wiederum ein Gegenpool zur Beziehung des Menschen zum Pferd ist und immer sein sollte. Im Leben mit Pferden sind Menschen nicht gefangen im Netz der Medien die ihren Geist besetzen, sondern werden bereichert mit Gefühl, tiefem Selbstvertrauen und verbleiben im positiven Fortschritt des Lebens.

Josef Türk und sein Schimmel „Desperado“ eine beruhigende Theaterszene!

Bürgerreporter:in:

Hildegard Steiner aus Meitingen

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