Das Jahr 2020 - ein schwieriges Jahr beim Reitverein Thierhaupten

Die Pferde hatten zumindest ihre Sommerweide. "Warmblutstute Karina"
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  • Die Pferde hatten zumindest ihre Sommerweide. "Warmblutstute Karina"
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Ein ungewöhnliches Jahr, das im Reitsport auch beim Reitverein Thierhaupten herrschte, geht zu Ende. Es hat den Verein gezwungen fast alles einzustellen und herunterzufahren, was diese so lebhafte und vielseitige Natur-Sportart ausmacht. Auf Turnierveranstaltungen, Seminare, Meisterschaften, Zuchtschauen, Lehrgänge, Kurse, Tagungen und Sitzungen, Sonderveranstaltungen, wie Reitertage für Kinder und gesellige Treffen musste verzichtet werden. Der gesamte Reitunterricht  wurde von heute auf morgen für Kinder und Erwachsene im Frühjahr eingestellt. Pferdebesitzer mussten auf Hilfe bei der Pferdebetreuung verzichten. Auch Angehörige der Pferdesportler und Besucher auf der Reitanlage waren komplett untersagt worden. Wie in einem Filmszenario fühlte es sich für alle an!

Die Teilnahme der Reitsportler an Wettbewerben war zwar möglich, aber aufgrund der Auflagen für Vereine waren Veranstaltungen und Wettbewerbe nur sehr schwer durchzuführen und auch finanziell schlecht planbar.

Im Spätherbst einen zweiten „Lockdown“ durchhalten zu müssen, konnte und wollte man sich eigentlich nicht vorstellen. Außer bei den Pferden Positives zu finden, aus gemachten Erfahrungen zu lernen und Resümee über dieses Jahr zu ziehen, fällt schwer. Auch beim Umgang mit den Pferden selbst, gab es zusätzliche neue Herausforderungen. In der Pferdezucht wird es sicher ausbildungsmäßig ebenfalls Probleme und Verzögerungen gegeben haben.

Dem Reitverein Thierhaupten war es erstmalig verwehrt im Jahr 2020 reitsportlich in gewohnter Weise aktiv zu sein. Der Spaß und die Freude mit Pferden beschränkte sich auf den Umgang mit ihnen, was zweifellos seinen Vorteil für Pferd und Reiter haben konnte. Die Förderung der Jugend war jedoch ein besonderes Problem. Im Frühjahr musste der Reitsportunterricht komplett für Kinder/Jugendliche und auch Erwachsene heruntergefahren werden. Trainings waren nicht mehr möglich. Die geplanten Veranstaltungen und Turniere wie das „Christi Himmelfahrtturnier (4 Tage) und das WBO-Turnier (2 Tage), wurden zwar organisatorisch vollkommen vorbereitet, um eventuell kurzfristig doch noch antreten zu können, mussten letztendlich aber doch gestrichen werden. Diese ehrenamtliche Arbeit war demnach vollkommen umsonst gewesen.

Über die Absage der geplanten Reitertage waren Kinder und Jugendliche besonders traurig. Von der Mitgliederjugend und deren Eltern, von denen einige sehr unterstützend mitgeholfen haben das Ponyprojekt der „Pony- und Inklusionsgruppe“ am Leben zu erhalten, war vieles abverlangt worden. Den Sommer über konnte zwar eingeschränkt und unter vorgegebenen Hygienevorschriften eine Zeitlang wieder Unterricht angeboten werden, aber die Unsicherheit war groß. Seit November macht dem Unterricht nun wieder der neue „Teil-Lockdown“ zu schaffen. Demnach darf Einzelunterricht nur im Außenbereich, nicht mehr in den Reithallen durchgeführt werden, was wetterabhängig und für Anfänger und Kinder/Jugendliche aus Sicherheitsgründen fast nicht mehr möglich ist. Die Übungsleiter versuchen allem gerecht zu werden und trostreiche Worte zu finden. Sie freuen sich aber schon heute wieder auf ihre Schüler und Schülerinnen.

Die 1. Vorsitzende Hildegard Steiner freut sich, dass die meisten dem Verein treu geblieben sind, wenn es dennoch in diesem Jahr mehr Kündigungen als in den vergangenen Jahren gegeben hat. Durch die reitsportlichen Einschränkungen musste auf weitgehende Neuzugänge, die die Mitgliederzahl immer in Balance hielt, mehr denn je verzichtet werden. Die „Corona-Pandemie“ diktierte das Geschehen am Reiterhof, trug zu umfangreicher Verunsicherung bei allen Reitsportlern bei und nicht alle Regeln waren nachvollziehbar. Dass bei dieser Sportart auch der Tierschutz eine Rolle spielt, war jedem klar und dennoch gab es viele Ängste. Die Frage stellte sich bei Pferdebesitzern: „Was wird wenn dieser in Quarantäne muss, wer versorgt eventuell dann sein schwieriges sensibles Pferd“ Veränderungen bei Pferden, was die Bezugspersonen und überhaupt spontane Veränderungen angeht, ist kein leichtes Unterfangen, benötigt Zeit und kann bei unsicher gewordenen Pferden zu enormen gesundheitlichen Problemen führen.

Die Gesundheit der Menschen hat natürlich oberstes Gebot, aber die Sorge um die Pferde schlug zusätzlich aufs Gemüt. Der Umgang untereinander war schwieriger geworden. Die Reitanlage Meir hat alles getan um diese Zeit für ihre Einsteller und Reitsportler so gut wie möglich durchzustehen.

Das Jahr 2021 ist beim Reitverein Thierhaupten trotz allem wieder in Vorbereitung. Man steht in den Startlöchern und hofft auf einen baldigen normalen Sportbetrieb. Bei den Wettbewerbsveranstaltungen soll es im Mai an Christi Himmelfahrt ein Dressur- und Springturnier und im Juni ein Breitensport-LPO/WBO-Reitturnier geben. Auch ein Westernturnier Ende Juli ist geplant. Ob es Reitertage und Veranstaltungen wie Trainingstage, Reitertage für Kinder und Jugendliche geben kann wird sich zeigen und könnte dann kurzfristig organisiert werden. Wie es im September und letzten Quartals des Jahres für weitere Veranstaltungen und einer Weihnachtsvorstellung im Dezember aussehen könnte ist der Verein offen und den gegebenen Umständen gemäß abwartend.

Zum Abschluss dieses ungewöhnlichen Jahres 2020 kann man nur hoffen, dass bald ein gewisses Stück an Leichtigkeit des Lebens mit den Pferden für die Reiter und Reiterinnen zurückkommt.

Alle Informationen über Aktivitäten können auf der Website des Vereins
www.reitverein-thierhaupten.de
oder aktuell in den Medien/Online-Medien erfahren werden.

Bürgerreporter:in:

Hildegard Steiner aus Meitingen

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