Wenn einen zuviel Schweiß ins Schwitzen bringt - Tipps gegen übermäßiges Schwitzen
Bei sommerlichen Temperaturen kommen wir schnell ins Schwitzen und das hat auch seinen Sinn, denn durch die Verdunstung des Schweisses auf der Haut kühlt sich der Körper selbst.
Die Schweißdrüsen können bei einem gesunden Erwachsenen unter starker Anstrengung bis zu 2 Liter Schweiß pro Stunde abgeben und gehören damit zu den leistungsfähigsten Drüsen unseres Körpers. Die Steuerung der Feuchtigkeitsabgabe erfolgt unbewußt über sehr empfindlich reagierende Zentren, u.a. im Zwischenhirn. Manchmal geht aber die normale Feuchtigkeitsabgabe in krankhaftes Schwitzen über und man schwitzt vermehrt, obwohl es keinen erkennbaren Grund gibt.
Wie kommt es dazu?
Das Zwischenhirn ist das Schaltzentrum, in dem praktisch alle wesentlichen Körperfunktionen gesteuert werden. Hier findet auch das Wechselspiel zwischen Körper und Psyche statt, d.h. Ärger, Wut, Angst oder andere Stressfaktoren bekommen einen direkten Einfluss auf die Funktionen des Körpers. So kommt es, dass wir z.B. auch durch Aufregungen oder Ärger Schweißausbrüche bekommen. Wie in jedem Regelkreis im Körper kann auch hier die Steuerung versagen, so dass die normale Tätigkeit der Schweißdrüsen extrem gesteigert wird und die Schweißbildung ausufert. Dies kann viele Gründe haben, wie z.B. bei klimatischer Anpassung des Körpers, bei Übergewicht, Wechseljahren oder verschiedenen, z.B. hormonellen, Grunderkrankungen. Oft lassen sich jedoch keinerlei Ursachen nachweisen.
Die Ausprägung der übermäßigen Schweißbildung unterliegt stark individuellen Schwankungen und kann jegliches Ausmaß erreichen bis hin zum Abrinnen des Schweißes am Körper. Übermäßige Schweißbildung stellt daher keineswegs nur ein kosmetisches Problem dar, sondern ist für den Betroffenen eine außerordentliche psychische Belastung. Darüber hinaus kann sie durchaus, z.B. bei feuchtigkeitsempfindlichen Materialien, auch zu einem beruflichen Problem werden und ist oft für eine Reihe von Infektionen durch Bakterien oder Pilze verantwortlich.
Wie läßt sich übermäßige Schweißbildung beeinflussen?
Nachfolgend ein paar Tipps und allgemeine Maßnahmen :
- Tragen Sie nur Baumwoll-, Woll- oder Seidenkleidung und vermeiden Sie Bekleidung aus synthetischen Fasern.
- Wechseln Sie täglich die Kleidung, vor allem auch das Schuhwerk.
- Sorgen Sie für eine ausreichende Schlafhygiene durch regelmäßiges Lüften Ihres Schlafzimmers und Wechseln der Bettwäsche.
- Duschen Sie lieber lauwarm und vermeiden Sie heiße Vollbäder.
- Meiden Sie anregende Nahrungs- und Genussmittel wie z.B. Kaffee, Alkohol und Zigaretten.
- Gewöhnen Sie Ihren Körper an schnelle Temperaturschwankungen, z.B. durch Sport, Sauna oder Wasseranwendungen, z. B. Wechselduschen.
- Tragen Sie möglichst luftdurchlässige Schuhe und achten Sie beim Schuhkauf auf atmungsaktive Materialien.
- Verwenden Sie nur Einlegesohlen aus Leder
- Bei extrem vermehrtem Fußschweiß sind Fußbäder mit Eichenrindenextrakt oder Zinnkraut als unterstützende Maßnahmen hilfreich.
Als medikamentöse Therapiemaßnahmen kommen bei nicht organisch bedingten Störungen vor allem Präparate zum Einsatz, die die Ausschüttung eines Überträgerstoffes verhindern und so die Schweißbildung verringern (Anticholinergika). Leider haben die Anticholinergika aufgrund ihres zentralen Angriffspunktes oft Nebenwirkungen wie z.B. Mundtrockenheit, Störungen der Anpassungsfähigkeit der Augen, Verstopfung, Blasenentleerungsstörungen usw.. Bei medikamentös nicht beeinflussbarer übermäßiger Schweißbildung bleibt letztendlich nur noch die örtliche Entfernung der Schweißdrüsen oder die Entfernung bestimmter Nervenfasern im Rückenmark, was allerdings nicht ohne Risiko ist.
Als pflanzliche und gut verträgliches Präparat gibt es Arzneimittel, welche ein speziellen Extrakt aus Salbeiblättern enthalten. Dieses hat eine direkte schweißhemmende Wirkung und sollte über einen längeren Zeitraum eingenommen werden.
Als Alternative kommen bei übermäßiger Schweißbildung ohne besondere organische Ursache zunehmend homöopathische Arzneimittel im Sinne einer Reiz- und Regulationstherapie zum Einsatz. Sie enthalten vielfach pflanzliche Bestandteile, die direkt oder indirekt die Tätigkeit der Schweißdrüsen regulieren und so die lästigen Beschwerden nachhaltig beseitigen. Aufgrund ihrer guten Verträglichkeit können sie auch über einen längeren Zeitraum angewendet werden.
Neben Einzelmitteln sind in sogenannten Komplexmitteln mehrere homöopathische Mittel zusammengestellt, die sich bei der Behandlung besonders bewährt haben und sich in Ihrer Wirkung ergänzen. Eine dauerhafte, schweißreduzierende Wirkung sollte bei regelmäßiger Einnahme des Präparates in der Regel innerhalb weniger Wochen einsetzen.
Weitere Informationen, auch zu den einzelnen Präparaten, erhalten Sie, wie immer, in der Schlosspark Apotheke, Meitingen.
Bürgerreporter:in:Oliver Teuber aus Meitingen |
6 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.