Weihnachten wurde unter dem Baum entschieden
Liebe Leserin, lieber Leser,
und hat es gestimmt? Wurde Weihnachten unter dem Baum entschieden?
Wie war es bei Ihnen? Hatte der Werbeslogan recht?
Haben Sie beim Hype mitgemacht?
Oder haben Sie sich dem Konsumrausch entziehen können?
Aber es stimmt schon:
Weihnachten wird unter dem Baum entschieden.
Was gehört denn eigentlich unter den Baum?
Der Stall von Bethlehem mit allem, was dazugehört.
Was heißt das?
Da unten steht keine Villa Protzo (von Protzen),
sondern ein einfacher Stall.
Da findet kein Wettkampf um das beste Geschenk statt,
wo es am Ende nur Sieger und Verlierer gibt.
Hier werden alle ganz herzlich empfangen,
die Hirten auf dem Felde, aber auch die Weisen aus dem Morgenland.
Es geht um das Fest der Liebe, des Lichts und der Freude.
Wie kann ich dem anderen meine Liebe zeigen,
ihm ein Licht anzünden,
ihm eine Freude bereiten? Das reicht.
Und das kann ich jeden Tag.
Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser,
auch solche Liebesboten, Lichtanzünder, Freudenboten an die Seite
und gesegnete Tage – machen Sie es gut!
Ihr Pfarrer Markus Maiwald aus Meitingen
(vormals Radioandacht Hitradio RT-1 am Mittwoch, den 27.12.2011)
Für mich war 10 Tage vor dem Fest schon Weihnachten und das kam so:
Ich habe eine Bekannte die sich innerhalb von 2 Jahren aus tiefster Lebensnacht wieder zu einem bewusten Menschen entwickelt hat. Nur laufen kann sie nach 2 Schlaganfällen nicht (noch nicht?).
Sie wird ganztägig von einer äußerst liebesvollen und liebenswerten Polin betreut. Diese wollte über Weihnachten nach Hause fahren. Die Agentur stellte für diese Zeit eine Ersatzpflegerin.
Meine Bekannte hatte aber ein ganz, ganz großes Problem: sie wollte ihrer Pflegerin doch zeigen was sie für sie ist - nähmlich ein Engel!
"Wenn ich doch bloß einen ganz kleinen Engel hätte, so klein, das er an ihrem Weihnachtsbaum hängen kann", sagte sie als ich mal wieder zu einem regelmäßigen Besuch bei ihr war.
"Den kann ich leicht besorgen", versicherte ich ihr. Nahm mir kurzentschlossen die Zeit um nach Hannover zu fahren. Aber dieses Jahr waren Engel grade nicht 'trendy'. . .
Vier Geschäfte suchte ich auf, nur einen Engel mit - wechselnder Neonbelechtung - war da zur bekommen.
'Nein das tue ich niemandem am', dachte ich. Und steuerte den Bahnhof wieder an.
Oh - davor roch es nach Kartpuffel-Puffer, denn dort war ein großer Weihnachtsmarkt eingerichtet. Lange muße ich auf eine ganz frische Portion warten. Genüßlich steckte ich Happen für Happen in mich rein. Dabei sah ich zu einem Stand mit schönen einfachen Holzsachen. 'Da muß ich noch mal schauen was es da Schönes gibt', dachte ich.
Als ich aufgegessen hatte ging ich dort hin. Und was hatten sie unter anderen schönen einfachen Sachen an zu bieten: ENGEL! schlicht - einfach- in drei Größen.
Ich nahm von jeder Größe einen mit.
Zu Hause angekommen versorgte ich sie mit dünnen Goldfäden unter den Flügeln und machte, zusammengeführt, einen Aufhänger davon. Mit diesen 3 Engeln besuchte ich meine Bekannte am nächsten Tag. Wie ich mir das schon gedacht hatte, suchte sie sich begeistert den kleinste aus. " So einen hätte ich nicht besser aussuchen können". Packte ihn ganz geschickt ein und freute sich, ein kleines persönliches Zeichen damit schenken zu können.
Diese Frau, die vor zwei Jahren in tiefster Umnachtung, zum Sterben zu Hause, aus dem Krankenhaus entlassen wurde, HATTE WÜNSCHE fand WEGE SIE AUSZUFÜHREN.
Was für ein Weihnachts-Geschenk eine solche Entwicklung miterleben zu dürfen * *