Sternenkinder-Initiative Meitingen
Sonnenuntergang - Sonnenaufgang
Jedem Sonnenuntergang folgt ein Sonnenaufgang.
Nach jedem furchtbaren Gewitter kommen die Sonnenstrahlen irgendwann wieder durch. Auch wenn man dies in seiner Trauer, seiner Verzweiflung und womöglich seiner Wut nicht fassen kann und eher verdrängt.
Was hat es denn überhaupt für einen Zweck, wenn die Sonne strahlt, wenn es einem persönlich lieber wäre sich im Schutz der dunklen Nacht zurückzuziehen? Wenn einen die Sonnenstrahlen eher blenden als erfreuen?
Der Verlust eines lieben kleinen oder großen Menschen steht für Dunkelheit. Statt sich seinen Weg mit einer Kerze auszuleuchten konzentriert man sich auf den Schmerz und achtet auf das Grabkerzenlicht, das dem Verstorbenen den Weg in die Ewigkeit leuchte und/oder an den Verstorbenen erinnert. Das darf so sein, keine Frage. Aber auch im tiefsten Schmerz soll man wissen, dass dieser eines Tages erträglicher wird. Ganz vorbeigehen wird der Schmerz vermutlich nicht, es wird eine Narbe bleiben, die an manchen Tagen mehr weh tut und anderen leichter zu ertragen sein wird (Die Zeit heilt nämlich nicht alle Wunden!). Man wird lernen mit dem Verstorbenen im Herzen weiterzuleben, in die Zukunft und auch in die warme Sonne zu blicken und beides irgendwann und irgendwie wieder genießen zu können.
Man muss nicht zwingend an das ewige Leben glauben, nicht an Wiedergeburt oder an eine bestimmte Religion, man muss auch nicht einer Kirche angehören, man sollte lediglich wissen, dass die Sonne wieder aufgehen wird. - Irgendwann, irgendwo und irgendwie.
Foto: Wanner Sarah;
Text: Kessler Nicole Kristin
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