Sind Sie glücklich? - Teil 3: Barmherzigkeit
Liebe Leserin, lieber Leser,
sind Sie glücklich? Was brauchen Sie zum Glücklichsein?
Was macht einen glücklichen Menschen aus?
Entsetzt war ich, als ich von seinem so frühen,
so plötzlichen Tod erfuhr.
Erst vor kurzem hatte ich ihn anlässlich eines Jubiläums gesehen.
Er war so wie immer: All Zeit bereit für eine gute Tat.
Seit seiner Jugend war er bei den Pfadfinder.
Anderen zu helfen und
trotzdem mitten im Leben seinen Mann zu stehen
- das habe ich an ihm bewundert.
Er fuhr zur Höchstform auf,
wenn es darum ging, zu helfen.
Er hat damit seine Zeit voll ausgefüllt.
An ihn konnte man sich wenden in der Not.
Er war nicht einer, der viel geredet und lamentiert hat
– und wenn, dann war es inhaltsschwer –,
sondern er hat angepackt.
Gestrahlt hat er immer,
wenn seine Hilfe erfolgreich war,
wenn das Gerät wieder lief,
wenn er Menschen aus der Patsche geholfen hatte,
wenn er eine Lösung für das Problem gefunden hatte.
„Das sind meine besonderen Glücksmomente.“,
sagte er mir nach einem erfolgreichen Projekt,
auch wenn er in seinem normalen Beruf
schon äußerst erfolgreich war.
Er war der geborene Samariter,
ein echter Pfadfinder eben vom Scheitel bis zur Sohle,
und viele Menschen haben ihm die letzte Ehre erwiesen:
„Danke, guter Freund.
Du bist und bleibst mein Vorbild der Menschlichkeit.
Glück fandest du in der Barmherzigkeit
und im Ausüben der Nächstenliebe.
Danke!“
Klar hat er sich nicht damit begnügt,
einer alten Dame über die Straße zu helfen
– die klassische Pfadfindersituation,
aber auch er hat klein angefangen.
Probieren Sie es aus, liebe Leserin, lieber Leser:
Fangen klein an mit dem Helfen!
Helfen Sie!
Und Sie werden erfahren,
wie viele Glücksmomente
in Nächstenliebe und Barmherzigkeit stecken,
auch wenn es wirklich keine leichte „Tugenden“ sind.
Ist es nicht auch wirklich unschön, zu erleben,
wie oft unsere Gesellschaft Menschen im Stich lässt,
sie hängen lässt,
ihnen nicht wirklich helfen will?
Vielleicht sind Sie aber auch so ein Helfer
und haben schon das besondere Glücksmoment
erlebt, das im Helfen steckt.
Es würde mich freuen, davon zu lesen.
Auf jeden Fall sagt Jesus in der Bergpredigt:
„Glückselig die Menschen, die Barmherzigkeit üben,
denn Gott wird sich ihrer Erbarmen.“ (Mt 5, 7)
Überlegen Sie mal!
Nächstenliebe üben,
sich der Armen erbarmen,
Barmherzigkeit schenken
– wäre das nicht eine schöne,
weil sinnvolle Aufgabe?
Ihnen auf jeden Fall glückliche, weil erfüllte Tage:
Seien Sie behütet …. und machen Sie es gut!
Ihr Pfarrer Markus Maiwald aus Meitingen
"Gewidmet dem Freund und Gönner R.R.:
Danke für Deine Hilfe und Unterstützung eines jungen Pfarrers!"
@Heidi Kaellner:
Liebe Heidi,
einen Kommentar zum Nachdenken hast Du geschrieben. Das mit dem
Helfersyndrom ist eine ernste Sache. Es ist nicht einfach "nein" zu sagen, wenn man gerne anderen Menschen hilft und Anteil an ihr Leid nehmen möchte.
Wie Du schreibst, kann es die eigene Seele zerstören. Man muss abwägen, ob man das Leid des Anderen ertragen kann und wie belastbar man ist. Auch besteht die Gefahr, dass man ausgenutzt werden kann. Vor lauter Helfen und Gutmütigkeit
verliert man vielleicht die gesunde Wachsamkeit und merkt garnicht, dass man selbst Opfer geworden ist. Aber wie Du schreibst, spielt das Gewissen auch
eine Hauptrolle. Wenn man ein Gewissen hat, wird man wahrscheinlich immer helfen.
Liebe Grüße
Angelika