Mein besonderes Weihnachtsgeschenk 2009
Liebe Leserin, lieber Leser,
schon als ich es zu Weihnachten
geschenkt bekam und auspackte,
waren der Schenker und überrascht.
Nach dem Verpacken
hatte es sich verändert.
Kerzengerade hatte er es aus einem Holzstück heraus gesägt.
Doch es war inzwischen ganz krumm geworden.
Und es wird immer krümmer.
Es ist schon ein ganz besonderes Kreuz,
dieses mein neues Weihnachts-Kreuz 2009.
Und ich denke mir,
jedem von uns geht es so.
Jeder hat sein eigenes Päckchen zu tragen.
Oft scheint es mir zu schwer.
Lieber würde ich mit meinem Arbeitskollegen,
meinem Nachbarn, meinem Freund tauschen.
Ihm fällt scheinbar alles viel leichter.
Aber vielleicht denke ich mir das nur.
Er wird auch so seine Probleme haben und
eben nicht damit hausieren gehen.
Wer macht das schon?
Jedenfalls kenne ich sein Leben nicht wirklich.
Ich will also weiterhin in Jesu Spuren gehen.
Was heißt das?
Jesus sagt es mir und uns:
“Wer mir nachfolgt, wer in meinem Spuren gehen will,
der soll nicht an sich selber denken,
sondern nach meinem Vorbild
sein Kreuz auf sich nehmen
und mir nachfolgen.” (Mk. 8, 34)
Denn darin steckt eine besonderes Versprechen Gottes
- und die Wirklichkeit beweist es uns.
Wer in seiner Aufgabe, seinem Auftrag, seiner Berufung aufgeht,
der wird sich finden.
Oder wie es Markus weiter schreibt:
“Wer sich selbst als Ziel hat,
wird sich verfehlen und versagen.
Wer sich aber aufgibt für mich
und die frohe Botschaft, der wird sich selber finden.” (8, 35)
Was mir aufgebürdet ist,
was mein Auftrag und meine Verwantwortung
hier auf Erden ist,
will ich tragen - eben mein Kreuz.
Leben ohne Lasten, ohne Leiden gibt es nicht.
Mein Leben wird sich in mir und an mir abbilden
durch Ecken und Kanten und Narben.
Ich will sie nicht glätten und niederbügeln.
Ich bin und werde nicht stromlinienförmig
und DIN-gerecht.
Beim Kreuztragen weiß ich mich begleitet und getröstet.
Denn der Auferstandene greift mir unter die Arme
oder trägt mich oder schickt mir seine Engel.
Danke, liebes krummes Weihnachts-Kreuz,
für Deine guten Worte für mich.
Und Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser,
in allem Kreuztragen, den Begleitschutz der Engel,
eben eine behütete Zeit: Machen Sie es gut!
Ihr Pfarrer Markus Maiwald
PS: Wunderbar finde ich es,
wie der zitierte Bibeltext weitergeht:
"Denn was nützt es,
wenn einem Menschen die ganze Welt zu Füßen liegt,
er aber mit seinem ganzen Herzen dafür büßen muß?
Was gibt es für den Mensch kostbareres als sein Herz?"
(Mk 8, 36f)
Bürgerreporter:in:Markus Christian Maiwald aus Augsburg |
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