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Lebe Dich!

Liebe Leserin, lieber Leser,

das ist wohl die schwierigste Kunst,
sich selbst zu leben,
vor allem in der heutigen Zeit,
wo die Versuchungen so vielfältig sind.
Vor allem in dieser Woche fiel mir auf,
wie sehr an jedem einzelnen von uns
gezogen wird,
wie sehr wir manipuliert werden,
uns einem bestimmten vermeintlichen Ideal
oder Idol anzupassen,
wie uns die Industrie einredet,
dass wir für uns Prestige bestimmtes Dinge
oder bestimmte Eigenschaften brauchen.
Es ist nicht mehr
das platte „Haste was, dann biste was“.

Unsere Kultur unterliegt
dem Jugendlichkeitswahn,
dem Schönheitskult,
dem Fitness-for-fun-Industie,
dem Gesundheitshype,
dem Eventzwang.

Mit den Worten
„Du hast nicht den Körper,
den Du verdienst“ fordert mich
ein reißerische Clip auf,
„endlich die Kontrolle
über mein Aussehen, mein Gewicht
und meine Gesundheit zu gewinnen.“

Ich frage mich:
„Geht das überhaupt?“

Ich soll endlich
die Abnehmpillen,
das Fitnessgerät,
die Diätprodukte,
das Diätprogramm
erwerben.

Brustvergrößerung,
Penisverlängerung,
Fettabsaugung,
Nasen-, ja ganze Gesichtskorrekturen
werden unternommen.

Manche Beschreibung
sind die Spitze des Eisbergs,
aber es steckt System dahinter.
Und ein ganzer Industriezweig lebt davon.

Jugendliche
leiden verstärkt
an der Magersucht
oder ritzen sich,
weil sie mit ihrem Körper
nicht zufrieden sind.

Geschätzte 800.000 Mädchen
verletzen sich in Deutschland selbst
- ein Schrei der Seele,
der unter die Haut geht.

Doch nicht jeder von uns
sieht aus wie Brad Pitt oder George Clooney,
wie Angelie Jolie oder Claudia Schiffer,
wobei das jeweilige Schönheitsidol natürlich
ein Generationenthema und ein Kulturprägung ist.

In anderen Kulturen
sind mollige,
sind dicke Menschen
das Nonplusultra.

So hat uns Gott gar nicht gemacht
- als standardisiere Schöne.

Klar sollte ich mit meinem Körper
behutsam umgehen,
damit meine Seele gerne in ihm wohnt.
Ich sollte mich
nicht selbst kasteien,
um einem Ideal zu genügen,
das vielleicht gar nicht gut für mich ist.

Vielleicht bin ich
von meinen biologischen Anlagen her
gar nicht als Hungerhaken gedacht.
Oder umgekehrt: Ich kann essen und essen
und an mir bleibt gar nichts,
obwohl ich mir etwas rundlichere Formen
wünschen würde.

Deswegen ist im Angesicht all dieser Versuchung
die höchste Zeit jeder und jedem zu sagen:
„Steh zu dir selbst,
weil Gott zu dir steht.
Du bist ihm liebenswert.
Du bist seiner Liebe würdig.
Er hat Dich wunderbar gemacht.“

Also:
Kasteie Dich nicht,
weil andere Dir unterstellen,
Du bist nicht wertvoll,
Du wirst nicht geliebt,
es sei denn Du passt Dich an.

Mach nicht, was die Welt Dir diktiert!
Blick weg von den Äußerlichkeiten!
Wahre Schönheit kommt von innen,
sagte meine Oma.

Auf die inneren, die geistigen,
die geistlichen Werte
kommt es vor allem an.
Christus, der ins Herz
der Menschen blickt,
hat solche inneren Werte
für Dich parat -
und ich weiß, er meint es gut mit Dir.

Oder lass es Dir
mit den Worten des Jesaja sagen:
„Jetzt aber - so spricht der Herr, /
der dich geschaffen hat und der dich geformt hat:
Fürchte dich nicht, denn ich habe dich ausgelöst, /
ich habe dich beim Namen gerufen, /
du gehörst mir.“ (Jes 43, 1)

Ein gegenüber Dir ehrlicher,
aber auch steiniger Weg
liegt vor Dir,
denn Du musst ihn selber finden,
Deinen ganz persönlichen Weg
der zu Dir selbst passt.
Aber es wird kein einsamer Weg sein.
Ein Blick nach oben reicht
und der Glaube, die Hoffnung
und die Liebe ist mit Dir.
Der Glaube an Dich beruht darauf,
dass Gott an Dich glaubt
als sein Ebenbild.
Das schenkt Dir eine Hoffnung,
mit der Du alle Schwierigkeiten bewältigen kannst,
weil Du Dich selbst akzeptieren kannst,
weil Gott Dich liebt.

Gott hat Dich zuerst geliebt,
heißt es in ersten Johannesbrief.
Deswegen: Lebe Dich, liebe Dich!
Dann wirst Du mit Dir selbst zufrieden sein
und auch die anderen lieben können
und für sie leben!

Sei dabei behütet!

Dein Pfarrer Markus Maiwald

  • Euch ein gesegnetes Wochenende. Vielleicht sehen wir uns ja in der Kirche!
  • hochgeladen von Markus Christian Maiwald
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23 Kommentare

http://www.stern.de/lifestyle/leute/toedliche-brus...

Das ständige Bestreben nach mehr - und immer perfekter zu sein, ist der Trieb und die Aufgabe des Menschen. Selbst junge Manager unterwerfen sich mehr und mehr solchen Operationen. Geht etwas schief, werden Fragen nach dem "WARUM" lauter.
Man kann Gott nicht für alles Verantwortlich machen....
Gruß Stefan - Luthe

Wer ist denn überhaupt perfekt niemand!! Jeder sollte sich so sehen wie er nun mal ist. Gott liebt alle Menschen ob er nun meint er sei perfekt oder nicht. Das ist auch gut so, denn da sind alle Menschen gleich.

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