Jemandem eine Freude machen
Liebe Freundin, lieber Freund,
schnell nach Hause.
Ich bin viel zu spät dran. Ich merke, vielen geht es so. Jeder drückt und drängelt. Alle haben es eilig. Endlich heim ist die Devise. An der Ampel ein Stau. Mein Vordermann fährt nicht so auf. Aus der Seitestraße läßt er jemanden abbiegen. Vorsichtig fährt der alte Herr über unsere Seite auf die Gegenfahrbahn. Ich sehe sein Gesicht. Er strahlt vor Freude. Endlich hat ihn jemand raus gelassen. Eine kleine Geste. Ich freue mich mit ihm.
Nur 13 Muskeln bewege ich und ich bin fröhlich. Ungefähr 60 Muskeln brauche ich für ein trauriges Gesicht. Warum also sollte ich mich anstrengen?
Angewöhnt haben wir es uns, fast überall nur noch Probleme zu sehen. Auch unsere Kinder erziehen wir so. Wer nicht kritisch, das heißt problemorientiert ist, der ist nicht “up to date”.
Verlernt haben wir es, uns einfach nur zu freuen.
Zum Beispiel über ganz viele Kleinigkeiten, die den Alltag angenehm machen. Der Alltag birgt viele Anlässe zur Freude, doch wir sehen sie nicht. Und das liegt an unserer Einstellung zu dem, was uns umgibt, was wir erleben. Entscheidend ist, ob wir uns noch freuen wollen.
Christen sollten erlöster, fröhlicher aussehen, dann könnte er an ihre Gott glauben - so Nietzsche. Und Freude ist eines der häufigsten Worte der Bibel.
“Siehe, ich verkündige Euch große Freude", für mich der rote Faden der Bibel.
Der Gottesdienst trägt diese Botschaft. Die Predigt will mich einladen, von dieser Botschaft zu leben. Sie will mir helfen, die Freude im Leben mit Gott zu entdecken.
Machen Sie, liebe Freundin, lieber Freund, doch am heutigen Tag jemand eine kleine Freude. Schenke Sie jemandem eine Blume, ein Lächeln, ein kleines Stückchen Zuwendung, ein wenig Zeit, eine helfende Hand, eine aufmerksames Ohr, ein gutes Wort. Nicht viel ist nötig, den anderen glücklich zu machen. Und wir alle werden freudigeren Zeiten entgegengehen.
Ich wünsche Ihnen einen behütete Zeit: Machen Sie es gut!
Ihr Pfarrer Markus Maiwald aus Meitingen
Otto, kann ich davon ausgehen, daß auch ich Dein Gedicht weitergeben darf?