Deine stille Gegenwart stärkt mich
Liebe Leserin, lieber Leser,
plötzlich staut der Verkehr vor mir.
Warum fährt der Mann vor mir nicht weiter?
Langsam fährt er auf die Gegenfahrbahn.
Jetzt sehe ich es auch.
Alle Fahrzeuge weichen behutsam einer Schafherde aus.
Die friedliche Idylle entschleunigt mich auf der Stelle.
Ganz vorsichtig fahre ich vorbei.
All meine Hektik fällt von mir ab.
Hirt und Herde – ein romantisches Bild des Friedens,
der Traum vom einfachen Leben?
Nein, denn der Hirte hat ganz schön zu kämpfen,
die Schafe auf der rechten Fahrbahn zu halten.
Vor allem sein Hütehund spielt
wegen der Fahrzeuge verrückt – Hektik pur!
Die Schafe sind alles andere als friedlich:
Stoßend, drängelnd, unsicher, voller Angst.
Der Hirte ist umsichtig, aber auch besorgt.
Er trägt die volle Verantwortung.
Hirte – ein Bild für Verantwortung,
Fürsorge, Respekt und Liebe.
Der Hirte ist auch ein Urbild eines Lebens,
das sich für andere einsetzt
mit aller seiner Kraft.
Ich sage es gerne
mit Martin Luther King:
„Ein Mensch, der für nichts zu sterben
gewillt ist, verdient nicht, zu leben.“
Ich weiß,
dass der Beter des 23. Psalms
genau das im Blick hat,
wenn er betet;
„Der Herr ist mein Hirte.“
Nicht gerne werde ich als ein Schaf beschimpft.
Aber in Hektik und Stress
komme ich mir trotzdem
oft wie ein verlorenes Schaf vor.
Gut, dass ich weiß:
„Mein Gott führt mich auf rechter Straße
und erquicket meine Seele.“
Ja, Gottes stille Gegenwart befreit
mich von meiner inneren Unruhe.
Mitten im Stress schenkt er mir
einen Moment der Ruhe,
eine ermutigende Begegnung.
Es ist wie eine Erfrischung.
Freude breitet sich in meinem Herzen aus.
Ich weiß mich geborgen.
Ich kann´s wieder anpacken.
Das wünsch ich Ihnen,
liebe Leserin, lieber Leser, auch:
Seien Sie behütet – und machen Sie es gut!
Ihr Pfarrer Markus Maiwald aus Meitingen
Bürgerreporter:in:Markus Christian Maiwald aus Augsburg |
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