Alles, wirklich alles, lasst von Liebe bestimmt sein.
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Liebe ist das innere Betriebssystem des wahre Menschen.
So finde ich das,
auch wenn die Überschrift
nur ein Wort des alten Paulus
aus dem ersten Korintherbrief ist.
(16,14)
Zunächst mal bin ich
als Mensch tief verwurzelt in der Liebe.
Ohne die Liebe meiner Eltern, ihre Zuneigung zueinander, gäbe es mich nicht.
Ohne die Liebe meiner Eltern hätte ich die hilflose Phase meines Lebens nicht überlebt.
Ohne die Liebe meiner Eltern hätte ich die Liebe nicht gelernt.
Ich lernte mich selbst zu lieben und meine Eltern.
In diesem geschützten Raum entfaltete ich so ganz langsam meine Gaben und Fähigkeiten. So wurde ich tief verwurzelt in der Liebe.
Ich gewann ein festes Herz, ein Herz voller Wärme und Liebe.
So konnte ich mich voller Vertrauen,
Zutrauen in mich selbst und meine Gaben auf den Weg machen.
Ich wollte die Liebe weitergeben.
Ich setzte meine Gaben für die Gemeinschaft ein.
Ich blieb nicht bei mir, drehte mich um sich selbst,
denn ich hatte Gemeinschaft
als Bereicherung erfahren durch die Liebe.
Liebe wird eben mehr, wenn ich sie austeile
durch das Handeln füreinander und miteinander.
Die je eigene Gaben werden geteilt
und dadurch wird die Gemeinschaft reicher.
Liebe heißt hier:
Ich lasse den anderen teilhaben an meinen Gaben.
Und ich schätze die Gaben des anderen.
Oder anders gesagt:
“Einen Menschen lieben heißt, ihn so sehen,
wie ihn Gott gemeint hat.”
Dabei muß ich mich nicht selbst auflösen,
denn damit wäre keinem gedient.
Ich kann der bleiben, der ich bin.
Schon sind wir beim Stichwort "Dienen bzw. Dienst".
Es heißt füreinander geben,
füreinander da sein und sich eben nicht selbst auflösen.
Jeder behält sein eigenes Talent,
wobei das griechische Ursprungswort von Talent
eben am besten
mit
bunt,
bunt bemalt,
bunt gearbeitet,
kunstreich verziert,
kunstvoll
übersetzt wird.
Wir Menschen sind Kunstwerke Gottes,
die zum Wohle aller dienen können,
die zum Wohle aller da sein können.
Dann stellt sich auch ganz automatisch
das "Einander beistehen" ein.
Ich lasse den anderen nicht hängen.
Ich helfe ihm auf,
wenn er es nötig hat,
wenn er meine Hilfe braucht.
In schweren Zeiten dem anderen Lasten abnehmen,
ihn tragen, mit ihm solidarisch sein.
Natürlich darf ich nicht alles in diese Schublade stecken.
Eben in der Liebe alles über mich ergehen lassen.
Bei manchen Dinge, die mich stören,
kann ich auch voller Liebe sagen,
dass ich das jetzt nicht gut finde,
dass das jetzt ganz und gar nicht liebevoll ist.
Die Liebe erträgt eben nicht alles,
sie erduldet auch nicht alles
und sie erhofft auch nicht alles.
Im Namen der Liebe kann ich auch deutlich NEIN sagen.
Liebe heißt eben nicht Harmoniesucht,
zu allem JA und AMEN sagen.
Streitereien, Reibereien gehören eben zur Liebe.
Auch dies trägt zu einer guten Gemeinschaft bei.
Schließlich
wenn man oder frau in der Liebe ist,
trägt er oder sie auch ein Stück Gott in sich,
denn Gott ist die Liebe.
Also kann ich mir auch
den Luxus des Nichtperfektseins leisten
im Namen und im Sinne der Liebe.
Also, liebe Leserin, lieber Leser,
alles lasst in der Liebe geschehen.
Ihnen eine behütete Zeit und
ein gesegnetes Wochenende:
Machen Sie es gut!
Ihr Pfarrer Markus Maiwald aus Meitingen
Bürgerreporter:in:Markus Christian Maiwald aus Augsburg |
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