70. Geburtstag Franz Neher Altbürgermeister Thierhaupten
„Alles hat seine Zeit!“
Am 12. März 2021 feierte Altbürgermeister Franz Neher seinen 70. Geburtstag. In Illertissen geboren, in Osterberg bei Babenhausen seine ersten 6 Jahre sehr glücklich und in Günzburg seine Schulzeit verbracht, verlor er mit 6 Jahren seine Mutter. Eine Superkindheit durfte er in Osterberg bei den Großeltern verbringen, die eine kleine Landwirtschaft betrieben und die ihm emotional ein Zuhause war. Der „große Spielplatz“, das Anwesen, das Dorf und viele Freunde trugen dazu bei. Sein großes Vorbild war sein Großvater, deshalb wollte er eigentlich auch Landwirt werden. Die Oma und Familie half ihm über den Verlust der Mutter hinweg. Seine Persönlichkeit wurde dennoch geprägt von einer harten Zeit. Der Vater hat nach dem Tod der Mutter als Molkereimeister in Günzburg viel gearbeitet und so blieb wenig Zeit für den jungen Heranwachsenden, der dadurch früh gelernt hat seinen eigenen Weg zu gehen.
Er studierte Sozialpädagogik in Augsburg, sammelte viele wertvolle Erfahrungen an verschiedenen Schulen in Augsburg, bis er letztendlich 1974 als Lehrer nach Thierhaupten kam, zuerst in der Grundschule, dann seinen Schwerpunkt in der Mittelschule fand. Er fühlte sich sehr wohl dort, war 22 Jahre hauptsächlich in der 8.und 9. Klasse als Lehrer tätig.
Franz Neher ist ein Familienmensch. Sein Leben wurde bereichert durch seine eigene Familie, verheiratet und drei Kinder. Zwei Töchter, eine lebt in Innsbruck und eine in Langweid, die er momentan durch Corona leider viel zu wenig persönlich treffen kann. Durch einen tragischen Unfall verlor er vor 15 Jahren seinen damals 18jährigen Sohn. Seelisch angeschlagen musste die Familie leidvoll erfahren, mit diesem Schicksal leben zu lernen. Dass er ein gläubiger Mensch ist hat ihm dabei sehr geholfen.
Franz Neher ist ein geselliger und sehr kommunikativer Mensch. Persönliche, direkte menschliche Kontakte zu haben war und ist ihm wichtig. Bei den neuen Medien vermisst er dies, trotz dem Vorteil die sie heute vielleicht bieten können. Gerne war er ein kompetenter Partner in vielen Fragen. Wegen der momentanen Pandemie lebt F. Neher heute in der „Ötz“ jedoch etwas zurückgezogen und meidet direkte Kontakte. Er liebt die Natur, hat viel Freiraum, einen großen Garten, wo er seiner Gattin gerne hilft und hält vorwiegend telefonisch Dialog mit Familie und Freunden. Sein runder Geburtstag wird deshalb möglicherweise erst im Sommer im kleinen Kreise seiner Familie gefeiert.
Er fühlt sich sehr fit, ist gesund und freut sich mit seiner Frau Angelika auf seine lange gehegten Reisepläne, die leider durch „Corona“ ausgebremst wurden. An die Nordsee zu fahren, wo seine Schwägerin lebt, nach Dänemark, Schweden, Irland, Schottland zu reisen nimmt er sich vor und Städtereisen würden ihn ebenfalls brennend interessieren.
Früh politisch interessiert bekleidete er seit 1980 politische Ämter. Viele Stationen folgten. Dass er Bürgermeister der Marktgemeinde Thierhaupten wurde, hat sich dann ergeben, geplant war es nicht. Gerne hat er dieses Amt aber mit immer vollem Einsatz bekleidet. Dass er darin immer einen respektvollen und geschätzten Wert im Umgang erlebte half ihm dabei.
In nachhaltig prägender Weise trug er zur positiven Entwicklung Thierhauptens bei. hat er sich für die Interessen der Marktgemeinde Thierhaupten und Mehr als 30 Jahre des nördlichen Landkreises eingesetzt. In der Zeit von 1984 bis 1996 fungierte er als engagierter Marktgemeinderat und SPD Ortsvorsitzender. Von 1996 bis 2014 wirkte er als 1. Bürgermeister von Thierhaupten.
In der Zeit von 2001 bis 2020 brachte er sich als Kreisrat im Landkreis Augsburg gestaltend ein – die Entwicklung hin zum Bildungslandkreis lag ihm dabei besonders am Herzen.
Seine politische Aufgabe verband Franz Neher mit dem Ziel, die Finanzkraft der Marktgemeinde zu stärken und mit dem damit gewonnen Spielraum Thierhaupten zukunftsfähig zu gestalten. Als finanzieller Kraftakt einerseits aber zugleich als Schlüssel für zukunftsweisende Projekte, erwies sich der Erwerb zahlreicher landwirtschaftlicher Grundstücke aus dem Besitz von Albrecht von Stettens. Dadurch möglich gewordene Grundstückstauschgeschäfte waren Grundlage, z.B. zur Ausweisung eines Baugebietes für junge Familien und von Gewerbegebieten zur Stärkung der ortsansässigen Betriebe. Aber auch Hochwasserschutz, neuer Festplatz und die Erweiterung des Sportplatzes profitierten hiervon. Neben zahlreichen neuen und in seine Amtszeit fallende Projekte, führte Franz Neher auch die von seinem Vorgänger, Fritz Hölzl, initiierten Maßnahmen wie Dorferneuerung (Neugestaltung Ortsdurchfahrt, Mühlenweg, Projekt Brunnenwasser) und Klostersanierung zu einem guten Ende.
Auch in den zahlreichen Vereinen der Marktgemeinde,
in denen er als Mitglied angehörte, ist und war er bis heute immer ein guter und hilfreicher Ansprechpartner.
So Otmar Krumpholz der herzliche Glückwünsche und Dank des Kameraden- und Soldatenverein, um die Verdienste des Mitglieds von F. Neher, aussprach. 2001 ermöglichte er dem Soldatenverein das Vereinsheim im Kloster, ebenso den Bau des KSV Stadels am Festplatz, durch die Bereitstellung eines Grundstückes durch die Gemeinde. Beides führte dazu, dass dem Verein Vereinsaktivitäten, die jetzt als selbstverständlich erscheinen, möglich machten.
Die ARGE (Arbeitsgemeinschaft zur Durchführung der Thierhaupter Festwoche) verdankt ihm die Möglichkeit, zum Bau des ARGE-Stadels am Festplatz 2004 und der WC Anlage 2011. Durch den Bau des neuen Festplatzes 1999 konnte sich die Festwoche weiterentwickeln. Die Festwochen von jetzt hätten auf dem alten Festplatz bei weitem keinen Platz mehr, so O. Krumpholz.
Seit Sept 1974 ist F. Neher Mitglied beim Sportverein Thierhaupten. Mehrere Jahre spielte er selbst bei den „Alten Herren“ aktiv Fußball. Als Gemeinderat und Bürgermeister hatte er immer ein offenes Ohr für alle Anliegen des Sportvereins. Er erwarb in seiner Funktion als Bürgermeister für den SVT die Grundstücke für das dritte Spielfeld und den neuen Parkplatz. Leidenschaftlich verfolgt er bis heute fast alle Heimspiele der Seniorenmannschaften und ist bis heute begeisterter Fan bei Aufstiegs- und Entscheidungsspielen.
Auch den Reitsportverein Thierhaupten hat er all‘ die Jahre begleitet, unterstützt und mit seiner positiven, wohlwollenden und respektvollen Art sehr motiviert. Der Verein freute sich über seine Anteilnahme und Anwesenheit bei vielen jährlichen kleinen und großen Reitsport-Veranstaltungen -(Dressur/Springen/Vielseitigkeit/Western) Dafür sei ihm großer Dank des Vereins und der 1. Vorsitzenden Hildegard Steiner gezollt und auch der Trachtenverein freute sich stets, vor allem über seine tatkräftige Unterstützung bei den Festwochen.
Sehr bemerkenswert war sein Wirken in der Kolpingsfamilie Thierhaupten, speziell des Kolping Jugendtreff und seinem Einsatz schon in seiner ersten Amtszeit 1996, bezüglich der desolaten Unterbringung des Jugendtreffs. Durch sein unermüdliches Zutun um Mittel für die Jugendförderung und seine unkomplizierte Unterstützung während der Bauzeit, konnte der Neubau des Gemeinschaftsprojekts mit der Gemeinde im Oktober 2006, nach einer 1 ½ jähriger Bauzeit am Festplatz eingeweiht werden. Steter Kontakt mit der Jugend seiner Gemeinde war ihm während seiner Amtszeit als 1. Bürgermeister sehr wichtig. Er besucht noch heute gerne als Kolpingmitglied, das er seit 25 Jahren ist, die Vereinsveranstaltungen.
Auch bei der Freiwilligen Feuerwehr Thierhaupten, in der er Mitglied seit 1996 ist, hat F. Neher einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Sein Engagement für die Beschaffung des Löschfahrzugs LF16/12 im Jahr 2005 und der Neubau des Feuerwehrgerätehauses 2014 forderte seinen ganzen Einsatz. Selbstverständlich war für F. Neher die Übernahme der Schirmherrschaft an den Feuerwehrfesten zum 125jährigen in 2000 und 135jährigen in 2010.
Die Kultur war ihm eine Herzensangelegenheit! Im Freundeskreis Kloster Thierhaupten e.V. ist Franz Neher bereits seit sehr langer Zeit förderndes Mitglied. Er hat ihn auf vielfältige Weise aktiv unterstützt, so z.B. die Möglichkeit der Einrichtung und dauerhaften Nutzung von Vereinsräumen im 2.OG des Konventgebäudes des Klosters, um die historischen Bücher und sonstigen musealen Exponate aufzubewahren und auch die Nutzung des Kapitelsaales für Klosterkonzerte und Veranstaltungen. Er war den Ideen und Vorhaben des Freundeskreises immer offen eingestellt. Bei der Neugestaltung des Kreuzgartens mit Brunnen, als Ort der meditativen Stille, überließ er dem Freundeskreis völlig freie Hand, was sehr geschätzt wurde. Bei der Suche nach einem geeigneten Raum für die Krippenausstellung hat er aktiv unterstützt und es geht mit auf seine Initiative zurück, dass im Obergeschoß des Westflügels der klösterlichen Ökonomiegebäude aktuell nun die Kulturtenne entsteht. Übergangsweise ermöglichte Herr Neher, dass die Exponate der Krippen in der Grundschule zwischengelagert und im Refektorium ausgestellt werden konnten. F. Neher ist bis heute aktiv tätig. Als Altbürgermeister hat er sich nun bereit erklärt bei Klosterführungen mit Besuchergruppen mitzuwirken. Der Freundeskreis kann auf eine kooperative und aktive Zusammenarbeit mit Herrn Franz Neher zurückblicken.
Er ist ein offener und vielseitig interessierter Mensch und verfolgt bis heute alles, will sich aber nicht einmischen. „Alles hat seine Zeit!“ – wie er sagt. Die heutige Zeit, Kommunikation, Bürgernähe, mit direkten Kontakten zu leben, das mit vielen Netzwerken und unterschiedlichen sozialen Medien, macht es schwieriger. Die Herausforderungen sind anders geworden, wie er meint.
Nicht alles kann an dieser Stelle wohl angeführt werden. Neben seiner visionären Art war es seine Fähigkeit auf Menschen zuzugehen. Als „analoger Typ“ bezeichnet er sich gerne. Dies zeichnete Ihn in den Augen der Öffentlichkeit besonders aus.
Zu seinem runden Geburtstag sei ihm viel Glück und Lebensfreude, die Erfüllung seiner Reisewünsche, vor allem aber noch viele Jahre Gesundheit im Kreise seiner Familie und seinen Freunden gewünscht!
Bürgerreporter:in:Hildegard Steiner aus Meitingen |
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