23. Türchen: Machet dem Herrn den Weg bereit!

Ja, sind die Wege bereitet? Kann der König der Ehren, der wahre Friedenskönig einziehen? Räumt ihm ein Platz in Eurem Herzen ein!
  • Ja, sind die Wege bereitet? Kann der König der Ehren, der wahre Friedenskönig einziehen? Räumt ihm ein Platz in Eurem Herzen ein!
  • hochgeladen von Markus Christian Maiwald

Liebe Leserin, lieber Leser,

dieser Mann hat mir schon
als Kind Respekt,
ja fast Furcht eingeflößt.

Heute erschreckt er
mich nicht mehr,
weil ich als Pfarrer weiß,
dass es wirklich Menschen gibt,
die genauso konsequent leben.

Wie sah sein Lebensstil aus?
Er lebte einsam in der Wüste.
Auch zur Zeit Jesu war
sein Aussehen aufsehenerregend,
weswegen wir es heute noch kennen:
Ein wilder Bart- und Haarwuchs,
bekleidet nur mit einem Fell
und Sandalen mit Lederriemen.
Eine Beutel für seinen ganzen Habseligkeiten
und ein Wasserschlauch aus Ziegenleder
hatte er bei sich.
Ernähert hat es sich
von wildem Honig und Heuschrecken.
Ein wahrer Asket eben.

Seine Augen glühten vor Begeisterung,
wenn er rief:
"Bereitet dem Friedenskönig den Weg!
Geht in die Wüste! Ändert Euer Leben!
Wendet Euch der Liebe zu!"
Johannes der Täufer ist
der einsame Rufer in der Wüste.

Ja, alles abwerfen,
was unnötiger Ballast ist,
den Blick und den Kopf frei räumen
für das Licht und die Liebe,
eben Raum gewinnen
für Wesentliches.
Was ist überhaupt
Wesentliches für mich?

In die Stille gehen,
abschalten von der Hektik
und Reizüberflutung des Alltags,
ins innere Exil gehen,
ruhig werden und
Ruhe finden
damit dort in der Mitte
eine Rose erblüht
"mitten im kalten Winter".

Solche Orte und Zeiten
des Bewusstwerden brauche ich -
eine Woche Taize, Münsterschwarzach
oder Schwanberg,
oder aber auch eine halbe Stunde der Ruhe
am Morgen oder Abend,
in der ich die Losungen lese,
über mich,
meine Lieben und mein Leben nachdenke,
bitte, danke, klage, weine,
in der ich mich in Gedanken vor Gott legen
und meinen Ballast gen Himmel werfe.

Zeiten der Einkehr,
der Besinnung und Umkehr
- traditionell nennen
wir Christen sie Bußzeiten -
brauche ich,
um nicht im Getriebe der Zeiten
zerrieben zu werden,
um zu mir zu finden.

Danke, lieber Gott,
für die Adventszeit,
die genau eine solche Zeit
sein kann.
Ich kann Ballast abwerfen,
mich freier fühlen und
Gottes guten Geist tanken.
Danke, lieber Gott,
für die Oase "Advent".
Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser,
einen guten Ausklang der Adventszeit:
Machen Sie es gut!

Ihr Pfarrer Markus Maiwald aus Meitingen

Bürgerreporter:in:

Markus Christian Maiwald aus Augsburg

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