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Praxisklasse 8 an der Hauptschule Meitingen

Des weiteren sollen die Jugendlichen, die im vorletzten Schulbesuchsjahrsind und auf Grund ihrer bisherigen Schullaufbahn wenig Aussichten auf einen erfolgreichen Hauptschulabschluss haben, praxisbezogener unterrichtet
werden. Dadurch haben sie früher als Gleichaltrige aus den Regel- und M-Klassen (Mittlere-Reife-Zug an der Hauptschule) die Möglichkeit sich beruflich - entsprechend ihren Fähigkeiten und Neigungen - zu orientieren. Stolz erzählt der Klassleiter der P 8 an der Meitinger Hauptschule Friedhelm Luther: "Zurzeit absolvieren die Buben und Mädchen gerade ihre ersten Praktika und sie machen dabei ganz wichtige Erfahrungen".

Der Unterricht in der Praxisklasse 8 orientiert sich an den Lehrplaninhalten der 6., 7. und 8. Jahrgangsstufen, die Lerninhalte richten sich an den Interessen und Lerndefiziten der Buben und Mädchen aus. Schulleiter Bernhard Berchtenbreiter, der selbst in der Praxisklasse 9 unterrichtet, erzählt: "Neben einem umfangreichen Praxisangebot und praxisbezogenen Aufgabenstellungen liegt das Hauptaugenmerk auf der Vermittlung verschiedener Schlüsselqualifikationen". Bei díeser Maßnahme kooperiert die Schule mit außerschulischen Partnern aus der Wirtschaft, der Berufsberatung der Agentur für Arbeit und der Berufsförderung sowie der Berufsschule und der Sozialarbeit. Der begleitende Unterricht orientiert sich im besonderen Maße am Motivations- und Lernvermögen der Jugendlichen. Dieses schülergerechte Lern- und Praxisangebot soll Erfolgserlebnisse und damit Motivation schaffen und erhalten. Auf Antrag werden Schülerinnen und Schüler in die Praxisklasse 8 aufgenommen, die im vorletzten Schulbesuchsjahr sind. Eine weitere Voraussetzung ist die Unterschrift der Eltern, des Schülers und der Schulleitung unter einen Lernvertrag. Erst durch diese geleisteten Unterschriften wird die endgültige Entscheidung über die Aufnahme in diese Klasse getroffen. Klassleiter Luther: "Sollte gegen die aufgestellten Regeln verstoßen werden, können Schülerinnen und Schüler in die Regelklassen zurück verwiesen werden". Im Laufe des Schuljahres soll den Schülerinnen und Schülern - in Absprache mit den Eltern, dem Klassenlehrer und dem Sozialpädagogen - ermöglicht werden, in allen ihnen offen stehenden Berufsfeldern ein betriebliches Praktikum zu machen. Dabei sind folgende Bereiche vorgesehen: Handwerk (Kfz, Elektro, Holz, Metall, Bau, Stoffverarbeitung, Farbe), Industrie (Elektro,Metall),Dienstleistung (Verkauf, Gesundheit und Pflege), Hauswirtschaft (Kochen) und Urproduktion (Gärtnerei, Pflanzen). In diesen Bereichen leisten sie im ersten Halbjahr drei einwöchige Praktika und im zweiten Schulhalbjahr zwei zweiwöchige Praktika ab. Die Schülerinnen und Schüler führen zumutbare Tätigkeiten aus, die durch Absprache von Betrieben und Schule festgelegt werden. Betreut werden die Buben und Mädchen während ihres Praktikums vom Klassenleiter und dem Meitinger Sozialpädagogen Matthias Paesler. "Dadurch"- so erzählt Sozialpädagoge Matthias Paesler- "ist eine enge Zusammenarbeit zwischen der Schule und dem Betrieb gewährleistet. Durch die große Spannweite der Praktika aus fünf Berufsfeldern kann hier bereits für die Praxisklasse 9 eine gewisse "Spezialisierung" in bestimmte Berufsfelder erzielt werden. Die Stundentafel der Praxisklasse 8 sieht die praktischen Fächer Gewerblich-technischer Bereich (GtB), Hauswirtschaftlich-sozialer Bereich (HsB) und Kaufmännisch-technischer Bereich (KtB) vor. Diese Fächer werden von den entsprechenden Fachlehrkräften unterrichtet. "Zudem werden Fachleute aus den verschiedenen Betrieben in die Schule eingeladen, um mit den Schülern in möglichst vielen Bereichen zu arbeiten. Auch sind für die Klasse Betriebserkundungen in Handwerks- und Industriebetrieben, im Dienstleistungsbereich und der Urproduktion vorgesehen. Damit systematisch an den Defiziten in den Hauptfächern Mathematik und Deutsch gearbeitet werden kann, ist dagegen eine genaue Überprüfung des Lernstandes der Schüler notwendig. Da die Priorität der Praxisklasse 8 bereits jetzt auf einer späteren Lehrstellenvermittlung liegt, muss in diesen Fächern auch auf das Anforderungsprofil der Berufsschule hingearbeitet werden. Um einen söchnelleren individuellen Lernfortschritt zu ermöglichen, wird dabei der Unterricht in den Hauptfächern vorwiegend von zwei Lehrern (Klassenleiter und ein Förderlehrer, Doppelführung) gehalten. Durchdacht Rhythmisierung und Differenzierung sowie der Einbezug von Maßnahmen zur Motivationssteigerung sind dadurch besser möglich. Da die Schülerinnen und Schülern aus unterschiedlichen Schulen und Klassen kommen, ist eine enge Zusammenarbeit mit dem Sozialpädagogen notwendig, um die fehlenden Sozialkompetenzen auszugleichen und eine intakte Klassengemeinschaft aufzubauen. Hier engagiert sich Matthias Paesler ungemein, denn ihm liegen "seine" beiden
Praxisklassen (P8,P9) besonders am Herzen. Und ganz stolz verkündet der Diplomsozialpädagoge: "Aus unserer letztjährigen P9 konnten wir von 15 Schülern 14 in ein Ausbildungsverhältnis vermitteln. Das ist doch wirklich super!"
Nicht zuletzt durch die Vermittlung von Schlüsselqualifikationen im theoretischen Unterricht in der P 8 (beispielsweise in Deutsch durch Kommunikations- und Sozialtraining) werden die Möglichkeiten von schwachen
Schülern in schultheoretischen Fächern wesentlich verbessert und dadurch auch frühzeitig Berufsmöglichkeiten eröffnet.
Auch müssen das Selbstwertgefühl und das Vertrauen in die eigene Person gestärkt werden. Hier bietet es sich an, auch im Rahmen des Schulalltags, einfache handwerkliche- und helferische Tätigkeiten einzuplanen, um den Schülerinnen und Schülern Erfolgserlebnisse zu vermitteln. Darüber hinaus
muss auch durch die enge Zusammenarbeit mit dem Sozialpädagogen mit gruppendynamischen Aktivitäten die Problemlösungs- und Konfliktfähigkeit entwickelt werden.

Volle Unterstützung finden die Praxisklasse 8 und auch die Praxisklasse 9 durch den Markt Meitingen mit Bürgermeister Alfred Sartor, das Staatliche Schulamt im Landkreis Augsburg und die Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw). Abschließend noch ein Gedanke von Klassenlehrer Friedhelm Luther: " Ich freue mich, wenn mir meine Schüler heute sagen, dass sie gerne wieder in die Schule kommen". Auch die Schulleitung mit Bernhard Berchtenbreiter und Rosmarie Gumpp steht voll und ganz hinter dem Konzept und der Idee der beiden Praxisklassen und freut sich über das Engagement der beiden Klassenleiter Friedhelm Luther (P 8) und
Robert Walch (P 9).

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