(Politik-)Wissenschaft trifft Praxis: Dr. Mehring eröffnet Augsburger Studierenden Blick hinter die Kulissen der Landespolitik
Parlamentarischer Geschäftsführer nutzt Lehrauftrag für besonderes Seminar
Trotz seiner Aufgaben als Parlamentarischer Geschäftsführer im Bayerischen Landtag, übernimmt FW-Landespolitiker Dr. Fabian Mehring weiterhin regelmäßig Lehraufträge an der Universität Augsburg. „Wissenschaft und Politik sind meine beiden Steckenpferde. Beides unter einen Hut zu bringen macht mir einfach Spaß“, erklärt Mehring, der bewusst auf jedes Honorar für seine Dozententätigkeit verzichtet. Mehring: „Mein eigener Forschungsschwerpunkt als Wissenschaftler lag stets auf der Optimierung des Zusammenwirkens von Wissenschaft und Politik. Nachdem ich durch meine Wahl in den Landtag quasi die Seiten gewechselt habe, soll daraus keine Einbahnstraße werden. Stattdessen will ich meine Fachkollegen am Praxisschock teilhaben lassen, den man als Politikwissenschaftler erlebt, wenn man sich in den politischen Betrieb begibt.“
Im laufenden Wintersemester bot Mehring hierzu gemeinsam mit seinem früheren Doktorvater Prof. Dr. Christoph Weller, dem Inhaber des Lehrstuhls für internationale Beziehungen an der Universität Augsburg, ein nicht alltägliches Blockseminar an. „Wir haben zunächst im Augsburger Hörsaal Theorien gewälzt und einen intensiven fachwissenschaftlichen Austausch gepflegt. Danach habe ich die Studierenden zu mir in das Parlament eingeladen, um unsere theoretischen Überlegungen mit der politischen Alltagspraxis zu konfrontieren“, erzählt Mehring.
Wie Mehring berichtet, durften die Studierenden der Augsburger Universität dabei auch selbst in die Rolle von Politikern schlüpfen. „Gemeinsam mit PLENUM.TV, dem Fernsehsender im Landtag, haben wir ein Medientraining absolviert, bei dem die jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sich selbst vor der Kamera ausprobieren konnten. Diese Erfahrung macht es leichter zu verstehen, weshalb es gar nicht so einfach ist, die Menschen in einer Mediendemokratie mit guten Argumenten zu erreichen“, so Mehring.
Im Anschluss hieran organisierte Mehring für die Augsburger Studierenden einen fachlichen Austausch mit mehreren exponierten Köpfen der Landespolitik. Im Zuge dessen traten Landtags-Vizepräsident Markus Rinderspacher (SPD), Fraktionsvorsitzender Martin Hagen (FDP), Ausschussvorsitzender Tobias Gotthardt (FW) und Sozialpolitiker Johannes Becher (GRÜNE) für je eine Stunde in den Dialog mit den jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Augsburg. „Mir war wichtig, dass die Studierenden auf diese Weise Vertreter unterschiedlicher Parteien und Inhaber verschiedener Strukturpositionen kennenlernen konnten. So wurde klar, wie breit das Anforderungsprofil ist, das an die verschiedenen Aufgaben in der Landespolitik geknüpft ist.“
So hochkarätig wie die Gesprächspartner, fiel anschließend auch das Feedback der Seminarteilnehmer beim gemeinsamen Abschlussessen im Münchner Hofbräukeller aus. Weil das Konzept bei den Studierenden derart gut angekommen war, kann Mehring sich eine Wiederholung in kommenden Semestern vorstellen. „Gerade Corona hat gezeigt, wie wichtig die fachwissenschaftliche Fundierung von politischen Entscheidungen ist. Folgerichtig sind sowohl Wissenschaft als auch Politik wohlberaten, die Schnittstelle zwischen beiden Welten fortlaufend zu optimieren. Dazu trage ich gerne mein Scherflein bei, wann immer es meine Zeit zulässt“, so Mehring abschließend. Wer am Blick der Augsburger Studierenden hinter die Kulissen der Bayerischen Landespolitik teilhaben möchte, hat hierzu übrigens schon bald Gelegenheit. Schließlich wurde das besondere Blockseminar von einem Fernsehteam begleitet, das auf allen bayerischen Regionalsendern über die spannenden Erfahrungen der Augsburger Politikstudentinnen und -studenten berichten wird.