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Freie Wähler fordern preiswerten ÖPNV im ländlichen Raum

  • Foto: FREIE WÄHLER Kreistagsfraktion
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Kreistagsfraktion im Gespräch mit Geschäftsführung des AVV

In einem Gespräch der Kreistagsfraktion der Freien Wähler mit der neuen Geschäftsführerin des AVV Fr. Dr. Linda Kisabaka hielt die Fraktionsvorsitzende Melanie Schappin an der Forderung zu deutlich günstigeren Fahrpreisen des öffentlichen Personennahverkehrs im ländlichen Raum fest.

Es sei das falsche Signal des AVV die Fahrpreise für den ÖPNV im Landkreis weiter zu erhöhen. Nahezu alle im Kreistag vertretenen Parteien haben sich im Wahlkampf für die Einführung eines 365,00 €-Ticket ausgesprochen. Sie bedauere zutiefst, dass die Freien Wähler nach der Wahl nun wieder als Einzelkämpfer agieren, so Schappin.

Auch Michael Wörle, 1. Bürgermeister der Stadt Gersthofen ist sich sicher, dass bei dem aktuellen Angebot eine Verkehrswende hin zum öffentlichen Personennahverkehr in der Fläche des Landkreises nicht erreicht werden kann. Das Angebot muss attraktiv und der Preis bezahlbar sein. Am Beispiel von Gersthofen kann man beobachten, dass ein 360,00 €-Ticket funktionieren kann. Während in anderen Teilen des Landkreises die Abozahlen zurückgingen oder stagnierten, konnten diese in Gersthofen durch das Angebot im Schnitt um über 90% gesteigert werden.

Die Fraktion setzt daher große Hoffnung auf die neue sympathische Geschäftsführerin Dr. Kisabaka, von der sich Schappin nicht nur neue Impulse, sondern auch den Mut zur Umsetzung innovativer zukunftsträchtiger Konzepte erhofft.

Um entsprechende Konzepte zu realisieren sei es unerlässlich den Freistaat Bayern ins Boot zu holen. Als 3. Metropolregion in Bayern muss Augsburg wie auch die Städte München und Nürnberg den Freistaat Bayern in den AVV einbeziehen. Wir sehen den Freistaat hier in der Pflicht, so Schappin.

Diese Forderung unterstützt Dr. Fabian Mehring, parlamentarischer Geschäftsführer der FW-Landtagsfraktion bereits seit vielen Jahren. Zu noch höheren Preisen noch weniger Fahrgäste zu transportieren, statt die Menschen mit attraktiven Angeboten aus dem Individualverkehr in den ÖPNV zu locken, ist ein Fehler, so Mehring.

Gerade die ländlichen Regionen im Augsburger Land benötigen eine bessere Anbindung im ÖPNV, nur so lassen sich die Lebensbedingungen in Stadt und Land angleichen, sagt FW-Kreisvorsitzende Claudia Schuster. Der ÖPNV müsse über individuelle, kluge Mobilitätskonzepte die Bedürfnisse der Bürger im ländlichen Raum bedienen, diese dürfen sich nicht nur auf die urbanen Verdichtungsräume konzentrieren.

Dr. Kisabaka zeigte sich offen und bereit die Herausforderungen anzunehmen, die von der Politik gestellt werden. Aktuell werde die Machbarkeit eines E-Tickets geprüft, bei dem dann ähnlich wie bei der Bahn der Marktpreis eines Fahrtickets an der Nachfrage orientiert werde. Übermäßig freie Plätze in Bussen könnten dann günstig erstanden werden, wodurch die Preise für Überlandverbindungen deutlich an Attraktivität gewinnen könnten. Dieses Vorhaben begrüßte Schappin als ersten Schritt für eine grundlegende Reform.

Auch Fahrrad-Mitnahmemöglichkeiten in Regionalbussen oder Bike-Sharing-Angebote sollten vermehrt angeboten werden, um das AVV-Serviceangebot abzurunden, so Anton Rittel, Mitglied des Arbeitskreises Regionaler Nahverkehrsplan/ ÖPNV. Sehr positiv sehen die Freien Wähler das Pilotprojekt im westlichen Landkreis, das Ende nächsten Jahres mit einem OnDemand-Verkehr starten wird und hoffen, dass durch dieses Angebot die Nachfrage gesteigert und Individualverkehr eingespart werden kann.

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