Dr. Mehring: „Marios Kampf soll nicht umsonst gewesen sein!“
Kindliche Hirntumore: Engagement einer Familie aus Waltershofen bewirkt sechsstellige Forschungsförderung
Es war kurz vor Weihnachten des Jahres 2020, als der achtjährige Mario aus dem Meitinger Ortsteil Waltershofen an einem unheilbaren Gehirntumor starb, dessen Diagnose erst wenige Monate zuvor gestellt worden war. Mit den Menschen in dem 800-Seelen-Dorf stand damals auch FW-Landespolitiker Dr. Fabian Mehring unter Schock, der nur wenige hundert Meter vom Elternhaus des Jungen lebt. Seither kämpfen Marios Eltern den Kampf ihres Sohnes weiter und engagieren sich für die Forschung zum diffusen intrinsischen Ponsgliom (DIPG), das ihr Kind viel zu früh und auf grausame Weise aus dem Leben gerissen hat. Dabei handelt es sich um einen besonders aggressiven Hirntumor, der insbesondere im Kindesalter auftritt und für den es bislang keine Heilungschancen gibt.
Längst haben Marios Eltern dabei in Mehring, dem Parlamentarischen Geschäftsführer der FW-Regierungsfraktion im Landtag, einen politischen Unterstützer gefunden. „Dass Marios Eltern nach einem derartigen Schicksalsschlag die Kraft finden, sich für andere Kinder mit der gleichen Diagnose zu engagieren, finde ich bewundernswert. Diese schreckliche Krankheit trifft unsere Kleinsten mit unerbittlicher Härte und es gilt alles menschenmögliche zu unternehmen, um ihr Leid zu mildern“, findet Mehring.
Deshalb hat der Landtagsabgeordnete erfolgreich beantragt, die Forschung hierzu mit einer Sonderförderung von 200 000 Euro zu unterstützen. Adressat des Geldes ist die ,Stiftung für Innovative Medizin‘, deren Arbeitsgruppe am Zentrum für Neuropathologie der Münchener Ludwig-Maximilian-Universität mit Hochdruck an Therapien gegen kindliche Gehirntumore forscht. Gemeinsam mit Marios Eltern war Mehring nun persönlich in Großhadern, um mit Dr. Alexander Beck, dem Vorstandsvorsitzenden der Stiftung, über die Verwendung der Mittel zu sprechen.
Im Zuge dessen erklärte der Mediziner die Problematik dieses bösartigen Tumors, der durch sein diffuses Wachstum inoperabel sei. So zeigen die bisherigen Forschungsergebnisse, dass sich der Tumor aus verschiedenen Bestandteilen zusammensetzt. „Damit reicht eine gewöhnliche Krebstherapie oder ein einzelnes Medikament leider nicht aus, um den Tumor zu bekämpfen“, so Beck. Der Arzt und sein Team erforschen deshalb die unterschiedlichen Bestandteile, die sich von Patient zu Patient unterscheiden, an Proben des Tumors. „Dabei arbeiten wir mit einem internationalen Netzwerk von Ärztinnen und Ärzten auf der ganzen Welt zusammen, um gemeinsam einen Weg für die betroffenen Kinder zu finden“, erklärt Beck. Dabei verweist der Forscher auch auf eine Reihe zusätzlicher Herausforderungen, wie die mögliche Toxizität von Medikamenten. Da es sich bei DIPG-Patienten in aller Regel um Kinder handle, müssen man mögliche dosisabhängige Toxizitäten frühzeitig identifizieren. Weiter sorge die Blut-Hirn-Schranke dafür, dass viele Medikamente nicht bis ins Gehirn gelangen können. Auch an Lösungen hierfür arbeite sein Team, versicherte Beck.
Wie wichtig diese Arbeit für alle Betroffenen ist, wissen die Eltern des verstorbenen Mario aus eigener Erfahrung: „Wir haben uns Tag und Nacht über diesen Tumor und die bekannten und alternativen Behandlungsmöglichkeiten informiert. Aufgrund der Tatsache, dass es vergleichsweise wenig Fälle dieses speziellen Tumors gibt, war er bisher leider nicht ansatzweise ausreichend erforscht, um unserem Sohn in irgendeiner Art und Weise helfen zu können“, erklärt Marios Vater. Damit dies eines Tages anders wird, sagte FW-Politiker Mehring seine weitere Unterstützung zu: „Wann immer ich etwas tun kann, werde ich Ihre Forschungsarbeit unterstützen. So lange, bis wir Kindern mit derartigen Tumoren endlich eine Heilungschance aufzeigen können“, so Mehring. Gelingt dies, könnten davon laut Beck wohl auch Therapien gegen andere Krebsarten maßgeblich profitieren.