Dr. Mehring: Halle 116 wird „Erinnerungsort von landesweiter Strahlkraft“
FREIE WÄHLER-Politiker hat Förderung durch Freistaat initiiert
Aufgrund einer fraktionsübergreifenden Initiative der Landtagsabgeordneten Dr. Fabian Mehring und Johannes Hintersberger erfährt die geplante städtische Ausstellung zur Geschichte der „Halle 116“ im Augsburger Stadtteil Pfersee eine prominente Unterstützung mit 75.000 Euro. Eine verbindliche Zusage für den Zuschuss ist nun vom Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus bei der Stadt Augsburg eingegangen.
Die Stadt Augsburg plant, die „Halle 116“ zu einem Erinnerungs- und Lernort auszubauen. Dabei soll eine erste Interimsausstellung die wechselhafte Geschichte des Gebäudes dokumentieren, das als Erinnerungsort für die Stadt wie für die Region eine besondere Bedeutung hat und ein bislang vernachlässigtes Kapitel der Zeitgeschichte erfahrbar machen soll.
Das Gebäude wurde im Zuge der allgemeinen Kriegsvorbereitungen der Nationalsozialisten im Jahre 1937 als Fahrzeughalle einer „Luftnachrichtenkaserne“ errichtet. Im Mai 1944 funktionierten die Nationalsozialisten das Gebäude zu einem Außenlager des KZ Dachau um. Unter menschenunwürdigen Bedingungen waren hier insgesamt bis zu 4.000 KZ-Häftlinge untergebracht, die vor allem für die Messerschmitt AG Zwangsarbeit leisten mussten. Viele überlebten die Tortur nicht und starben an Krankheiten, schlechter Versorgung oder durch Hinrichtungen. Nach der Befreiung durch die Amerikaner wurde das Gebäude ein Teil der Sheridan-Kaserne und bis zum Abzug u.a. als Garage, Werkstatt und Bibliothek genutzt.
Bei einem Ortstermin haben sich der Parlamentarische Geschäftsführer der Regierungsfraktion Dr. Fabian Mehring (FW) sowie die Landtagsabgeordneten Andreas Jäckel und Johannes Hintersberger (CSU) einen Eindruck von dem imposanten Gebäude verschafft, das künftig im westlichen Teil mit 3 Bays für den Erinnerungs- und Lernort genutzt werden soll. Dieser bietet künftig die Möglichkeit, sich mit dem Spannungsfeld von Totalitarismus vs. Demokratie auseinanderzusetzen. Der Erzählstrang der Ausstellung reicht damit vom Rüstungsstandort Augsburg über das KZ-Außenlagersystem bis hin zu Themen wie Entnazifierung, Demokratisierungsbemühungen sowie dem gesellschaftlichen Impact der Amerikaner bis zu deren Abzug im Jahre 1998. An das Schicksal der KZ-Häftlinge soll mit einer Gedenkinstallation erinnert werden.
Dazu Dr. Fabian Mehring, der parlamentarische Geschäftsführer der FW-Regierungsfraktion im Bayerischen Landtag, der die finanzielle Unterstützung des Freistaats für die Augsburger Halle116 initiiert hat: „Die sorgsame Pflege einer erlebbaren Erinnerungskultur bildet das Fundament, auf dem nachhaltige Lehren aus der Vergangenheit gezogen werden können, um die Zukunft zu verbessern. Dies gewinnt insoweit an Bedeutung, als wir uns in eine 'Zeit ohne Zeitzeugen' bewegen, in der niemand mehr aus erster Hand berichten kann - und trotzdem nicht vergessen werden darf. Erinnerungsorte wie Augsburgs Halle116, die nicht alleine bei den Schrecken der Nazis verharren, sondern auch den Keim der deutsch-amerikanischen Freundschaft und dessen Bedeutung für den Frieden in der Welt beleuchten, sind hierfür ein Leuchtturmbeispiel. Umso mehr freut es mich, in München von der Strahlkraft des Projektes in unserer Friedensstadt Augsburg erfolgreich überzeugt zu haben."
Bürgerreporter:in:Team Fabi aus Meitingen |
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