„Ausbilden, ausbilden, ausbilden!“
Vor Ort miterleben, was sich in den regionalen Ausbildungsbetrieben rührt – dieses Ziel setzt sich die Bayerische Staatsregierung am Bayerischen Tag der Ausbildung. Arbeitsstaatssekretär Johannes Hintersberger stattete am 13. März seiner Heimat Augsburg einen Besuch ab und blickte dabei hinter die „Azubi-Kulissen“ von insgesamt fünf Unternehmen zwischen Meitingen und Landsberg. Unter anderem war der 63-jährige Landtagsabgeordnete bei der Firma Faurecia in Gersthofen, bei der Firma SGL Carbon in Meitingen und beim Best Hotel Zeller in Königsbrunn zu Gast.
In Zeiten, in denen sich viele Jugendliche eher einer Weiterbildung an Fachoberschulen, Hochschulen oder Universitäten zuwenden, will Hintersberger den Stellenwert einer absolvierten Berufsausbildung in den Vordergrund rücken. „Eine Ausbildung ist ein wichtiges Pfund – die kann euch niemand nehmen“, bekräftigte der gebürtige Augsburger an jeder seiner Stationen mit Nachdruck. Mit 3,2 Prozent liegt die Jugendarbeitslosigkeit in Bayern weiterhin auf einem niedrigen Niveau, was Hintersberger mit Dank- und Anerkennungsworten an die jeweiligen Ausbildungsbetriebe zu schätzen wusste.
„Ausbilden, ausbilden, ausbilden!“, lautete deshalb der Hintersbergische Appell. Vor allem in Sachen duale Berufsausbildung stehen den jungen Leuten heutzutage viele Möglichkeiten offen. Einen großen Kern an Azubis besitzt auch der Gersthofer Automobilzulieferer Faurecia, der 85 Auszubildende in verschiedenen Berufen vom Industriemechaniker bis zum Wirtschaftsingenieur Logistik beschäftigt. Einige duale Studenten bereiteten sich gerade auf die Abschlussprüfungen vor und schraubten an möglichen Prototypen.
Reger Betrieb herrschte auch bei SGL Carbon in Meitingen: Dort fertigten zwei Auszubildende vor den Augen des Staatssekretärs ein Longboard aus Kunststoff und Harz her. Insgesamt 72 junge Menschen werden unter anderem als Industrie- und Zerspannungsmechaniker, Elektroniker, Chemielaboranten, Informatiker und Industriekaufmann ausgebildet. „Ohne Azubis keine Wirtschaft“, merkte auch SGL-Standortleiter Markus Partik an.
Der Bayerische Tag der Ausbildung dient allerdings nicht nur als kurze Stippvisite, sondern auch als Möglichkeit, sich über alltägliche Chancen und Probleme auszutauschen. Dies verdeutlichte der Besuch beim Best Hotel Zeller in Königsbrunn. In einem offenen und netten Gespräch erzählten die Inhaber des Familienbetriebs von Barrieren, etwa dass Auszubildende unter 18 Jahren weiterhin nur bis 22 Uhr arbeiten dürfen und die Spätschicht somit nicht übernehmen könnte. Diese Anregungen nahm Hintersberger mit auf seine Heimreise und gelobte Nachbesserungen.