17 ,,Notinseln“ für die Kinder...
...konnte man in der Zeitung lesen. Richtig müsste es aber heißen:
17 ,,Notinseln“ für die Meitinger Kinder. Denn nur für die scheint unser Bürgermeister in der Gemeinde eine Gefahr zu erkennen.
Die 7jährigen aus Herbertshofen, die er mit den Worten ,,Dieser Schulweg ist sicher!“ jeden Morgen bei Dunkelheit über die Felder nach Erlingen schickt, damit das dortige Schulhaus nicht leer steht, scheinen ihm nicht so am Herzen zu liegen. Die Erlinger Kinder der Klassen 1 und 3 ebenfalls nicht, die dürfen im Gegenzug nämlich nach Herbertshofen wandern. Da scheint mir das Sicherheitsbedürfnis schon sehr selektiv ausgeprägt zu sein.
Wenn die Erlinger Klassen mit dem Bus wieder nach Herbertshofen gekarrt werden um dort den Unterricht in Sport und Werken oder den Besuch der Schulbücherei zu absolvieren, finden freilich nicht alle Schüler einen Sitzplatz im von der Gemeinde zu finanzierenden Bus. Hier scheint die Sicherheits-philosophie auf dem Satz: ,,Da ist noch niewas passiert!“ zu beruhen. Da diese Fahrten auch gerne in der Pause absolviert werden bleibt den Kindern leider auch wenig Zeit sich zu bewegen oder die mitgebrachte Brotzeit einzunehmen. Dies hat zwar nichts mit der Sicherheit zu tun, zeigt aber auch deutlich wie sehr unserem Bürgermeister das Wohl und die Ausbildung der Kinder am Herzen liegen.
Bei all der Medienpräsenz bei Geburtstagen und sonstigen Jubiläen blieb unserem Gemeindeoberhaupt vermutlich auch keine Zeit das Problem für das nächste Schuljahr zu lösen.
Ob es wohl daran liegt, dass ihn in Erlingen und Herbertshofen bei der
letzten Kommunalwahl kaum einer gewählt hat?
Schließlich wird auf die Sicherheit dieser Kinder aus rein politischen Gründen verzichtet. Man möchte ja bei den Grundstücksverkäufen damit werben können, dass in Erlingen eine eigene Schule vorhanden ist.
Ehrlicher weise sollte man die so gelockten darauf hinweisen, dass ihre Kinder diese nur ein Jahr besuchen dürfen und die restliche Zeit auf einem im Winter schlecht geräumten Weg bei Dunkelheit erfahren dürfen, wie sich seinerzeit Heinz Weiss bei den Dreharbeiten zu ,,So weit die Füße tragen“ gefühlt hat.
Zusammenfassend kann man sagen, dass sich unserer Bürgermeister gerne für jeden PR-Gag vor den Karren spannen lässt, solange ein Pressetermin ansteht, aber die vorhandenen Gefahren für die Kinder müssen sich dem politischen Karrierekalkül unterordnen.
Vielen Dank für so viel Engagement für die Sicherheit unserer Kinder