Nur der kalte Winter macht den "Latinos" zu schaffen

Mit karibischer Fröhlichkeit feierte die „Latino-Gruppe“ ihr 15 jähriges Bestehen im Meitinger Kegelheim. Die Mitglieder stammen aus Lateinamerika und Spanien, freuen sich aber stets über Gäste aller Nationen: „Mittlerweile haben wir auch eine Französin, eine Südafrikanerin und  deutsche Spanisch-Schüler der Volkshochschule „adoptiert“.“
  • Mit karibischer Fröhlichkeit feierte die „Latino-Gruppe“ ihr 15 jähriges Bestehen im Meitinger Kegelheim. Die Mitglieder stammen aus Lateinamerika und Spanien, freuen sich aber stets über Gäste aller Nationen: „Mittlerweile haben wir auch eine Französin, eine Südafrikanerin und deutsche Spanisch-Schüler der Volkshochschule „adoptiert“.“
  • hochgeladen von Monika Matzner

Wenn man sich im Kegelheim in Meitingen nicht mit „Hallo, wie geht`s“, sondern in der spanischen Version mit „Hola! Como estas?“ grüßt, dann ist Stammtisch der „Latino-Gruppe“ angesagt. Einmal im Monat trifft sich die bunte Gruppe, die eine große Gemeinsamkeit verbindet: Die Mitglieder stammen ursprünglich aus Lateinamerika und Spanien und haben in Meitingen und Umgebung eine neue Heimat gefunden. Bei den Treffen werden traditionelle Feste und Geburtstage gemeinsam gefeiert oder landestypische Speisen genossen, vor allem aber viel gelacht und geredet. Man schätzt den Austausch in den Muttersprachen Spanisch und Portugiesisch, häufig geht es um Ereignisse in der früheren Heimat.
Nun feierten die Frauen und Männer der „Latino-Gruppe“, die fast alle deutsche Partner haben, ihr 15 jähriges Bestehen mit karibischer Fröhlichkeit und rhythmischer Salsa. Ein stimmungsvolles Ambiente bot die Festgesellschaft in ihren Nationaltrachten und mit den mitgebrachten Flaggen ihrer Herkunftsländer – von Argentinien und Chile über Peru und Ecuador bis Venezuela und Kuba. Den Anfang der regelmäßigen monatlichen Zusammenkunft machten vier Lateinamerikanerinnen mit einem Kegelabend, seitdem ist die Gruppe stetig gewachsen und zählt mittlerweile 30 Mitglieder. Dabei sind Gäste bei den „Latinos“, wie sie sich selbst nennen, stets willkommen - unabhängig von Nationalität und Sprache.
Zum Jubiläum wurde auch Bilanz gezogen: So fühlen sich die Wahl-Deutschen wohl im Lechtal, „wir sind hier integriert und herzlich angenommen“, berichtet Ana Scharunge, „auf beiden Seiten gibt es keine Berührungsängste“. Wichtig sei vor allem, die deutsche Sprache zu erlernen. Sie erzählen von ihren Aktivitäten, die zur gelungenen Integration beigetragen hätten und der vielseitigen Präsenz in ihren Gemeinden. So unterrichtet Leo Riegel beispielsweise seit 14 Jahren Spanisch an der Volkshochschule und der Maler Narciso Turbany ist regelmäßig zur Ausstellung seiner Gemälde im Meitinger Rathaus zu Gast. Andere singen in örtlichen Chören, sind Vereinen beigetreten, organisieren internationale Frühstücksrunden oder engagieren sich bei sozialen oder kirchlichen Projekten in ihren Wohnorten. Weiter berichtet Monica Kukula über den ein oder anderen „Spanisch-Crashkurs“, um den sie schon mal vor einer Schulaufgabe von Jugendlichen im Ort gebeten wird.
Die Sicherheit, die medizinische Versorgung und auch die Gründlichkeit in Deutschland wird von der „Latino-Gruppe“ besonders geschätzt. Freilich gebe es auch schwierige Seiten in ihrem Alltag in Deutschland. Die deutsche Sprache sei recht kompliziert und das Heimweh plage manchmal, besonders nach Familienangehörigen und Freunden. Auch an die kalten Temperaturen im Winter könnten sie sich nur schlecht gewöhnen.
Aber keiner in der Gruppe hat die Entscheidung bereut, nach Deutschland zu kommen. Leo Riegel, die seit 1985 in der Marktgemeinde lebt, versichert: „Ich bin gerne hier – nach drei Wochen Urlaub in meiner alten Heimat Mexico habe ich wieder Sehnsucht nach Meitingen.“

Bürgerreporter:in:

Monika Matzner aus Ehingen

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