"Ich will loben meinen Herrn" - Entzücklika begeistert die Besucher in der Ulrichskirche
Ein abgedunkeltes Gotteshaus, kaum Kerzenbeleuchtung, eine atemberaubende Stille - nur der Schein einer Laterne beleuchtete den Weg der fünf Akteure des Abends, als sie singend vom Eingang her durch den Mittelgang der Kirche zum Altarraum schritten. So begann das Konzert des Ensembles "Entzücklika" aus dem württembergischen Obermarchtal in der katholischen Pfarrkirche St. Ulrich zu Ellgau.
Pfarrer Franz Walden wünschte in seiner Begrüßung ein Innehalten vom Alltag, um sich ganz den Abendgesängen der Gruppe widmen zu können. Sprecher ist Alexander Bayer, der es verstand, nach Solobeiträgen auch immer wieder das begeisterte Publikum singend miteinzubeziehen. Der Liedermacher und Diplomtheologe hat im Lauf der letzten 20 Jahre zahlreiche Lieder geschrieben, die in ihren Texten eine ganz eigene Weise von der menschlichen Zerrissenheit, aber auch von den biblischen und alltäglichen Erfahrungen des Heils erzählen. Maria Sailer interpretierte mit ihrer außergewöhnlich klaren Stimme die Lieder in tief berührender Weise; sie wurde begleitet von Bernhard Lämmle an der Oboe und von Rita Strößer auf der Querflöte. Bernhard Lämmle ist ebenfalls Diplomtheologe und begleitet auch singend das Ensemble. Rita Strößer übt den Beruf einer Musik- und Religionslehrerin an der Realschule Maria Stern in Augsburg aus und singt - neben ihrer Begleitung auf den Flöten - auch Alt. An der Gitarre saß Ulli Weber aus Lauingen. "Entzücklika" lud die Besucher immer wieder auch zum Mitsingen ein. Alexander Bayer saß am Keyboard.
"Entzücklika macht die Musik, die den Ensemblemitgliedern selber Freude bereitet", erzählt Alexander Bayer. Innerhalb seiner Gattung gilt wiederum das "Neue Geistliche Lied", wie es Entzücklika erklingen lässt, als sehr anspruchsvoll. Die Gruppe liebt keine Großveranstaltungen, bei denen das Publikum "gepuscht" wird, die "Künstler" bleiben auch nicht auf Distanz, sondern sehen, dass nicht jede strukturelle Veränderung der Kirche dem Glauben an die Substanz geht. Für die drei Theologen (Bayer, Lämmle, Sailer) gibt es noch viel spirituellen Reichtum zu entdecken.
"Entzücklikas" Kunst ist die Kunst, das Wort Gottes auf überraschende Art und Weise zum Klingen zu bringen, es ist eine Kunst des Zeugnisgebens. Entzücklika gehört keiner besonderen spirituellen Bewegung an. Das Ensemble entstand vor 15 Jahren, als die damaligen Theologiestudenten Lämmle, Bayer und Sailer sich zur musikalischen Gestaltung eines Gottesdienstes zusammenfanden. Sie haben sich Papst Johannes XXIII. als ihren Schutzpatron gegeben. Entzücklika verstand es auch, wunderbar instrumental zu spielen und die klare Stimme von Maria Sailer vermittelte ein warmes Gefühl. "Entzücklika"machte sich die Verkündigung des Wortes Gottes und die Huldigung an die Mutter Mariazur "singenden" Aufgabe. Der Gottesmutter sangen sie in Ellgau ein eigenes Lied. Viel und langanhaltender Applaus - ja sogar stehende Ovationen beendeten einen besonderen Abend, den die Organisatorin Sofie Bösel aus Ellgau "als ein Geschenk für die Seele" bezeichnete.
Bürgerreporter:in:Rosmarie Gumpp aus Ellgau |
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