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Engel tanzen Tango in Meitingen

Fulminanter Konzertabend in der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde

Ganz verändert sah die Meitinger Johanneskirche am Samstagabend aus. Vorne hatte das Ensemble Horst Bracks ihr Equipment aufgebaut. Man fühlte sich eher bei einem Rockkonzert, als bei einer geistlichen Abendmusik. Doch die Boxen, die Beleuchtung, die Instrumente und die vier Musiker fügten sich gut in den Altarraum ein. Nach der sehr persönlichen Begrüßung durch Herrn Pfarrer Markus Maiwald setzte das sanfte Percussion von Wolfgang Stroh ein. An den Gitarre stimmten der Sologitarrist Stefan Sell für die Melodie und Horst Bracks als Rhythmusgitarrist ein. Im Hintergrund fügt sich der Bassist Bernd Kretzer ein. Mit leisem Gesang begann Horst Bracks, steigerte sich immer mehr und endete wieder in einem Piano. Der Flamenco gewann an Fahrt, entfaltete seine ganz eigene Dynamik und unterstützte hervorragend die Botschaft des Liedes “Aus dem Himmel”. In der ersten Moderation versprach Horst Bracks ein musikalische Weltreise unter dem “Gott wird Mensch”. Und zwar wird Gott leibhaftig spürbar in allen Ländern der Welt und deren je eigenen musikalischen Traditionen. Und dieses Versprechen wurde eingelöst. Deswegen konnte auch im September das Weihnachtslied “Engel tanzen Tango” erklingen zur Melodie eines argentinischen Rumba. Es ist das Lied, das dem Konzertabend den Titel gegeben hat. Dann ging es ganz schnell zurück über den großen Teich nach Irland, denn eine irische Weise illustriert in der Begegnung Marias mit den Engeln, wie göttlich Jesu Menschlichkeit ist. Der Text des Liedes “Kein Windhauch” stammt von Horst Bracks selbst. So ging das Programm Gottes mit uns Menschen los, so wieder Horst Bracks, doch es bleibt dabei nicht stehen. Es wird enden in einem Land, in der es kein Leid, kein Geschrei, kein Schmerz mehr sein wird. Auf diesem Weg sind wir jetzt. Der Refrain des Liedes “Ich sehe ein Land” übte Horstbracks zunächst mit den Konzertbesuchern. Dann erklang es aus allen Kehlen, als dieser Text von Hans Dieter Hüsch zu einer Melodie von Horst Bracks gesungen wurde. Der Bossa Nova paßte stimmig zum Text. Erfahrbar wird Gott auch durch Hoffnung, Freunde und Solidarität im Lied “Voran zu gehn ist das Leben”. Nun stellte Horst Bracks seine Musiker vor und outete sich als Gastmeitinger, der im Alter von 15 bis 17 Jahren in der Meitinger Realschule die Schulbank gedrückt, weil ihn als Evangelischen damals die katholische Knabenrealschule in Donauwörth nicht aufnahm. In der Art eines französischen Chansons erklang der “Novemberpsalm” abermals von Hans Dieter Hüsch. Wunderschön war dieses Lied umgesetzt durch den Gesang und Gitarre von Horst Bracks und durch die gefühlvolle Gitarrenimprovisation von Stefan Sell: “Am Ende lebt die Liebe einzig und allein.” Doch wenn Gott Mensch wird, bleiben wir nicht im Nebel stecken. Gemeinsam mit den Konzertbesuchern musizierte und sang das Ensemble Horst Bracks das Lied “Gott der Kraft” zu einer karibischen Melodie von Paschal Jordan aus Guyana/ Trinidad und Tobago. Als musikalisches Bonbon kündigt Horst Bracks Stefan Sell als Sologitarrist an. Sein Stück “Evocacion”, Hervorrufung nimmt den Zuhörer sofort gefangen - unglaublich, was da dieser Mann der Gitarre für Töne entlockt, ohne dass man angestrengt. Herz und Verstand werden berührt. Jetzt kommt wieder ein leises Chanson zum Thema, wie wir uns Gott vorstellen können, nämlich “Mach Dir kein Bild von mir”, damit alles neu werden kann, der wieder ganz sanft Gesang von Horst Bracks, begleitet durch die beiden Gitarren. Nach Frankreich ist die nächste Station Neuseeland im Lied “Geht in Eure neue Welt”, ein Lied von Horst Bracks für seine erwachsenen Kinder beim Abschied vom elterlichen Zuhause. Wieder wird die neuseeländische Weise gefühlvoll vom Ensemble Horst Bracks umgesetzt. Immer mehr riss es das Publikum von der Kirchenbank. Musikalisch bedankte sich Stefan Sell bei Frau Christ für die leckere Brotzeit für die Musiker mit der “spanischen” Version des Liedes “Weißt Du, wieviel Sternlein stehen”, abermals eine Eigenkomposition mit dem Titel “Une etoile pour tous les ortolans”. Jeder Zuhörer war verblüffte, wie aus dem dargebotenen Klänge sich diese alte Melodie hervorperlte, immer deutlicher wurde und dann wieder verschwand. Das Publiklum bedankte sich mit tosendem Applaus. Jetzt ging es leider schon in die Zielgerade des Konzerts mit “Behüte, Herr”, einem von Horst Bracks vertonten Segenstext von Lothar Zenetti, einem katholischen Theologen. Man merkte während des Konzerts einfach, hier haben sich vier Vollblutmusiker gesucht und gefunden. Jeden Augenblick des Konzerts überträgt sich die Spielfreude auf das Publikum. Sie haben viel Spaß am gemeinsamen Musizieren. Den Schluß bildete abermals ein mit den Konzertbesuchern gemeinsam gesungene Lied “Was werden soll”. Weil der Applaus in der Johanneskirche gar nicht endet, kommt als Zugabe das bisher noch nicht veröffentliche Lied “Dünne Haut”, eine Liebeserklärung an den Mitmenschen: “Seid behütet, seid geliebt!” Fast flüsternd endet Horst Bracks mit der Zeile: “Liebe mich und sei geliebt!” Das Konzert endet klassisch gemeinsam mit Ensemble Horst Bracks und den Konzertbesuchern mit dem Segenslied “Bewahre uns, Gott”, kongenial im südamerikanischen Rhythmus vorgetragen. Völlig beschwingt und zufrieden gingen die Menschen nach Hause.

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