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Eine neue Orgel für das Gotteshaus

  • Der Kirchenchor aus Westendorf, Leitung Engelbert Reißler, sang beim Kirchenkonzert Marienlieder.
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Dekan Karl Kraus weiht die neue Orgel in der Ostendorfer St. Michaelskirche.

Ein großer Festtag für den Meitinger Ortsteil Ostendorf: Am Kirchweihsonntag weihte Dekan Karl Kraus aus Westendorf die neue Orgel während des Festgottesdienstes ein. Zur musikalischen Umrahmung trug der Kirchenchor Westendorf unter der Leitung von Chorleiter und Organist Engelbert Reißler bei. "Wir brauchen Christen, die ihren Glauben froh leben, wir brauchen die Musik, das Lied und den Gesang in unseren Gotteshäusern, damit die Seele des Menschen aufatmen und auftanken kann" - so Monsignore Karl Kraus in seiner Predigt im vollbesetzten Gotteshaus. Und weiter führte der Dekan des Dekanates Meitingen aus, dass zur Liturgie der Gesang und die Musik gehören. Nach einem Wort des hl. Augustinus will die Liebe sich im Gesang verströmen: Wer liebt, will singen, wer liebt, muss singen. Bei der Feier der Liturgie leistet die Orgel einen wichtigen und schönen Dienst.
Die neue Orgel wurde von dem gebürtigen Westendorfer Orgelbaumeister Robert Wech gebaut. Wech hat heute seine Werkstatt in Buchloe. Nicht wenig stolz erklärt der Orgelbauer die wichtigsten Details über "seine" Orgel. Beim Bau der neuen Orgel wurde der historische Orgelprospekt aus klanglichen und optischen Gründen so weit wie möglich an die Emporenbrüstung hin verschoben. Der Gang zwischen dem historischen Hauptgehäuse und dem neuen Gehäuse für die Pedalpfeifen an der Kirchenrückwand ermöglicht einen einfachen Zutritt zu den Kirchenbänken beidseitig der Orgel. Das für die Gehäuse verwendete Fichtenholz trägt maßgeblich zur Klangabstrahlung und zur Verschmelzung des Klanges bei. Der neue und frei stehende Spieltisch aus Eiche mit geölter und gewachster Oberfläche steht mittig vor dem Gehäuse und ist mit Blick zum Altar ausgerichtet. Nur diese symmetrische Anordnung des Spieltisches gewährleistet einen ausgewogenen Klangeindruck für den Organisten.
In Anlehnung an noch gut erhaltene und funktionierende historische Instrumente bereits aus der Barockzeit sind die Einschaltungen der einzelnen Register sowie die Verbindugnen von den Tasten zu den Ventilen unter den Pfeifen rein mechanisch. Dadurch hat der Organist mittels Stangen, Wellen und Winkeln direkten Einfluss auf die Ansprache der Pfeifen. Der auf dem Dachboden von der Vorgängerorgel noch vorhandene und handwerklich wertvolle Doppelfaltenbalg wurde sehr aufwändig restauriert. Bei Bedarf wäre somit die Versorung der Orgel mit manuell geschöpftem Wind auch ohne Elektrizität immer noch möglich.Die klangliche Konzeption des Instrumentes wurde so ausgerichtet, dass die Orgel sämlichen Anforderungen des liturgischen Gebrauchs gerecht wird, aber auch konzertantes Spiel durchaus möglich ist. Das Pfeifenwerk besteht aus sehr unterschiedlich zusammengesetzten Zinn-Blei-Legierungen beziehungsweise aus naturgetrockneten einheimischen Hölzern. Während die größte Pfeife fast 2,5 Meter lang ist, misst der Pfeifenkörper der kleinsten Pfeife gerade mal gut einen Zentimeter. Die Orgel verweist auf insgesamt 504 Pfeifen, davon sind 416 aus Metall und 88 Pfeifen sind aus Holz gefertigt. In Anlehnung an die farbliche Gestaltung des wertvollen Hochaltares von 1780 wurde der historische Orgelprospekt aufwändig in alten Techniken farblich gefasst und vergoldet. Georg Ziesenböck aus Westendorf schuf einen neuen Ambo und gestaltete auch den Altartisch neu, damit der Hochaltar wieder zu seiner vollen Geltung kommen kann.
Die Ostendorfer Vereine luden zum Mittagstisch ins Feuerwehrhaus ein, am Nachmittag gab es Kaffee und Kuchen. Die neue Orgel kostet 68000 Euro. Kirchenpflegerin Christa Pöllmann verweist auf den Zuschuss von 10000 Euro des Marktes Meitingen, 20000 Euro kamen von der Kirchenstiftung St. Georg aus Westendorf, die Jagdgenossenschaft Ostendorf beteiligte sich mit 3500 Euro, die Zuchtstiergenossenschaft spendete knapp 6000 Euro, die Erlöse aus den Straßenfesten 2007 und 2008 betragen 5200 Euro und aus Spenden sind bisher über 17000 Euro zusammen gekommen. Aus der Versteigerung der alten Orgelpfeifen kamen noch 1400 Euro zusammen. Johann Pröll entrichtete ein Grußwort als Sprecher der örtlichen Vereine, auch Bürgermeister Dr. Michael Higl und Dekan Monsignore Karl Kraus sprachen kurze Grußworte. Besonderer Dank ging an Anton Bobinger, Ewald Gogl, Herbert Leichtle, Johann Pröll, Anton Strauß und Anni Wieser für den ehrenamtlichen engagierten Einsatz während der Orgelbauphase. Der Initiative des Orgelausschusses ist es zu verdanken, dass in Ostendorf ab jetzt eine schöne neue Orgel erklingen darf.
Ein erstes "Highlight" mit der neuen Orgel war das nachmittägliche Konzert mit Engelbert Reißler an der Orgel und dem Kirchenchor aus Westendorf. Organist Engelbert Reißler spielte meisterlich Werke von Johann Sebastian Bach, Carl Philipp Emanuel Bach und Joseph Haydn. Der Kirchenchor sang Marienlieder, die auch unter der Leitung von Engelbert Reißler einstudiert wurden. Ostendorf erlebte einen Festtag mit großem Programm.

  • Der Kirchenchor aus Westendorf, Leitung Engelbert Reißler, sang beim Kirchenkonzert Marienlieder.
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  • Die Fahnen vor der Ostendorfer St. Michaelskirche weisen auf einen großen Festtag am Kirchweihsonntag hin.
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  • Die Versteigerung der alten Orgelpfeifen erbrachte einen Betrag von 1400 Euro.
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  • Dekan Monsignore Karl Kraus spendete der neuen Ostendorfer Orgel den kirchlichen Segen. Mit ihm freuen sich Organist Engelbert Reißler und der Orgelbaumeister Robert Wech aus Westendorf.
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  • Dekan Karl Kraus bei seiner Predigt am Kirchweihsonntag in der Ostendorfer Kirche St. Michael
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  • Meisterhaft spielte Engelbert Reißler beim nachmittäglichen Orgelkonzert auf dem neuen Instrument Werke von Johann Sebastian Bach, Carl Philipp Emanuel Bach und Joseph Haydn.
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