„Ein Leben lang Musik“ - Bei der Jahreshauptversammlung der SGL-Kapelle Meitingen gab es nicht nur Neuwahlen, sondern auch große Verbundenheit dem Verein gegenüber
Trotz Freitag, dem 13. wurde die Jahreshauptversammlung der SGL-Kapelle nicht verschoben. Wer verschiebt schon gerne Neuwahlen, um den Verein ins und durchs neue Jahr zu führen? Bevor es jedoch zu den Wahlurnen ging, wurde das Resümee für das vergangene Jahr 2011 gezogen. So konnte man die Mitgliederzahlen um zehn Prozent von 294 auf 324 steigern. Was den Nachwuchs betrifft, blickt man trotzdem mit Bedenken in die Zukunft. So war das vergangene Jahr mit 76 Neugeborenen eines der geburtenärmsten im gesamten Markt Meitingen. Das betonte auch der anwesende 2. Bürgermeister Rudolf Helfert, selbst einst Vorstand des Schützenvereins Erlingen, in seinen Grußworten. Man müsse auch zuhause den Spagat schaffen zwischen PC oder Spielkonsole und dem für den Markt wichtigen Vereinsleben, und dankte in diesem Zusammenhang den Musikerinnen und Musikern für die zahlreichen Auftritte und die Unterstützung innerhalb der Marktgemeinde.
Die SGL-Kapelle trägt mit einem vielfältigen Angebot für die jüngsten Musiker, der musikalischen Früherziehung über die Flötenmäuse zum Vororchester, weiter über die Jugend- und Werkskapelle bis hin zu den Senioren, maßgeblich dazu bei. „Wir sind“, so der erste Vorstand Markus Buffy, „der einzige Musikverein in einem mehr als großen Umkreis, der eine Seniorenkapelle hat, was unser Motto „Ein Leben lang Musik“ mehr als unterstreicht, und darauf sind wir stolz!“
Auch Maria Filz, im Amt der Kirchenpflegerin und Vertreterin der Pfarrgemeinde St. Wolfgang, dankte der steten Einsatzbereitschaft an kirchlichen Festivitäten im letzten, und vorab schon für das kommende Jahr. Dabei räumte Sie auch mit Gerüchten um die Streichung des Kommunionumzuges mit den Worten: „Natürlich wird dieser heuer stattfinden.“ auf.
Bei seinen Ausführungen gab Dirigent Florian Helgemeir bekannt, dass er sich von einem der insgesamt drei von ihm betreuten Musikvereine, nämlich Fischach, zum Jahresanfang getrennt hat. „Drei Kapellen nebst Jugendkapellen sind schlichtweg zu viel, wenn man sich intensiv über den weiteren Erfolgsweg der Musiker Gedanken machen will. Ich habe mich daher zu diesem Schritt entschieden und werde nun auch mehr Zeit haben, die Meitinger musikalisch noch weiter nach vorne zu bringen.“, so der jüngste Dirigent in der Geschichte des Vereins.
Der Jahresrückblick bestehend aus Serenaden, Probenwochenenden, unzähligen Auftritten und Events wie der ersten Meitinger Kirchweih oder dem Tag der offenen Tür, in Form einer witzig formulierten Chronik wurde in diesem Jahr erstmals von Julia Pecher vorgetragen. Sie tritt damit an die Stelle von Teresa Kiss, die inzwischen im fränkischen Ansbach studiert und daher Ihr Amt abgegeben hat. Dies ist nach den Neuwahlen, begleitet durch die „Wahlhelfer“ Marktgemeinderätin Claudia Riemensperger und Rudolf Helfert, jedoch nicht die einzige Veränderung. So machte beispielsweise Rainer Wirkner aus beruflichen Gründen nach zwei Jahren als stellvertretender Vorstand Platz für Johannes Stuhler und als Jugendleiter für Michaela Sindl vom Elternbeirat. Das Amt des Notenwarts, das seit mehr als 14 Jahren von Sabine Gollinger, die vor wenigen Tagen Mutter wurde, ausgefüllt wurde, übernimmt ab sofort Marianne Birkner. Alle anderen Positionen bleiben unverändert.
Mit dem neu gestärkten Team also geht man in das kommende Jahr. Als Highlights wären da das Jahreskonzert am 28. Januar, bei dem auch wieder die treuen und langjährigen Mitglieder geehrt werden, der Tag der offenen Tür im Mai, ein Besuch bei den Vereinsfreunden des Musikvereins Reißkofel Reisach (Östereich) vom 29. Juni bis 1. Juli, und natürlich die zweite Meitinger Kirchweih vom 19. - 21. Oktober zu nennen. Weitere Termine finden Sie auch unter www.sgl-kapelle.de.
Wieder also ein voll ausgebuchtes Jahr für den Meitinger Traditionsverein, das im übrigen ganz im Zeichen der Zahl „56“, dem Gründungsjahr und dem diesjährigen, Bestehungsjahr, steht. In dieses Jahr gehen die Musiker bestimmt auch mit dem Gedanken, den Ihnen Rudolf Helfert noch mit auf den Weg gab: „Musik ist eines der weinigen Hobbys, das gleich zwei Mal Freude bereitet – nämlich einmal sich selbst und einmal den Zuhörern.“