Sternenkinder-Initiative Meitingen
Buchrezension „Tante Tilly Tod“, Autorin: Britta Honeder

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Buchrezension

Tante Tillys Tod
Ein Kinderfachbuch übers Abschiednehmen und
Zu-Hause-Sterben-Dürfen

Autorin: Britta Honeder
Illustratorin: Mirella Herzina-Rusch
Hardcover, 51 Seiten
Erscheinungsjahr: 2021
Mabuse-Verlag, Frankfurt/Main
21,00 EUR
Lesealter-Empfehlung: ab 5 Jahren

Inhalt: siehe Foto Buchrückseite

Ein Buch über Zu-Hause-Sterben-Dürfen ist wirklich eine sehr sehr gute Idee! Schließlich gibt es kaum Literatur über dieses schwierige Thema. Die meisten Menschen sterben im Krankenhaus oder im Pflegeheim, zuhause werden Menschen selten bis zum Lebensende begleitet. Obwohl es durchaus möglich ist, vorausgesetzt, man hat ein funktionierendes Netzwerk an Hilfen, wie z.B. Hausarzt, Pflegedienst.
Das Zu-Hause-Sterben-Dürfen kann sowohl für den Sterbenden als auch für den/die pflegenden Angehörigen gut sein. – Voneinander in gewohnter Umgebung Abschied nehmen und gemeinsam die letzten Tage verbringen.

Die Geschichte erklärt kindgerecht, was Krebs ist. dass er streuen kann und wie man ihn behandelt. Tante Tilly hat nämlich Krebs. Meiner Ansicht wäre es besser gewesen, wenn man das Buch kürzt, indem man nicht so detailliert schildert, warum Tante Tilly sterbenskrank ist. In einem anderem Kinderbuch über Sterben, Tod und Trauer wurde einfach gesagt, dass der Vater gestorben ist. Ob der Vater aus dem anderen Buch einen tödlichen Unfall oder eine tödliche Krankheit hatte oder Suizid begangen hat wurde nicht geschildert. Das fand ich persönlich besser, weil es damit für mehr Hinterbliebene geeignet ist und die Beschreibung der Krankheit nicht unnötig Platz einnimmt.

Mir hat das Buch „Tante Tillys Tod“ gut gefallen, insbesondere das zwischen der Sterbenden und deren Nichte vereinbarte Zeichen, wenn Tante Tilly glaubt, dass sie bald stirbt und selbst nicht mehr reden kann. Die Erklärung, dass einfach „nur“ Da sein eine große Stütze für den Kranken sein kann, fand ich sehr praxisnah. Schön beschrieben und gezeichnet fand ich das gemeinsame letzte Waschen und Ankleiden der Verstorbenen.
Die Geschichte zeigt, dass sich die Autorin selbst sehr mit dem Thema Sterben, Tod und Trauer beschäftigt hat. Das sieht man u.a. darin, dass sie die Angst“Keine-Luft-zu-Kriegen“ von Tante Tilly beschreibt. Diese Ängste vor dem schmerzhaften Sterben nehmen bei Palliativ-Patienten teilweise mehr Raum ein als das Angst-haben-vor-dem-Tod. Eine Linderung der Schmerzen kann aber nicht nur im Krankenhaus sondern auch zuhause erfolgen.

Was mich neben den angenehmen Illustrationen auch angesprochen hat sind die Widmungen sowie die kurze Vorstellung von Autorin und Illustratorin am Anfang des Buches. Hilfreich können die „Fachteile für Kinder und für die Grossen“ am Ende des Buches sein.

Im Buch enthalten ist auch eine wunderbare Vorstellung was nach dem Tod passiert. Wer an so etwas wie eine Seele nicht glaubt bzw. damit nix anfangen kann, der sollte dieses Buch nicht kaufen.

Ich habe diesem Buch nur 3 von 5 Sternen gegeben, weil ich finde, dass es zu viele Themen beinhaltet (Krebs/Krebsbehandlung/Abschied nehmen/Sterben/Tod/Trauer) und damit zu lang für kleinere Kinder ist. Vielleicht hätte man aus diesem Buch mehrere kleinere Bücher zu den einzelnen Theman herausbringen können.

Für dieses Kinderbuch gibt’s von mir 3 von 5 Sternen.

Kessler Nicole Kristin, Meitingen

Bürgerreporter:in:

Nicole Kessler aus Meitingen

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