Bei der 30. Auflage ist sogar der Bischof zu Gast
Neujahrsempfang. In Thierhaupten treffen sich zum 30. Mal in Folge Menschen aus drei Pfarreien. Dieses Mal ist sogar ein Bischof unter den Gästen
Von Claus Braun
Thierhaupten/Neukirchen/Baar. Am 10. Januar fand im Herzog-Tassilo-Saal im ehemaligen Kloster Thierhaupten der diesjährige Neujahrsempfang der drei eigenständigen Pfarreien Thierhaupten, Neukirchen und Baar statt. Beim runden Jubiläum der 30. Auflage war dieses Jahr mit Weihbischof Florian Wörner sogar ein hochrangiger Kirchenvertreter zu Gast.
Das vergangene Wochenende stand in Thierhaupten, Neukirchen und Baar ganz im Zeichen der dreitägigen Pfarrvisitation. Passend dazu wurde nach dem feierlichen Festgottesdienst der traditionelle Neujahrsempfang als offene Begegnung für engagierte Vereinsvorstände, den Pfarrgemeinderäten, Mitgliedern der Kirchenverwaltungen und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens durchgeführt.
Als Gastgeber begrüßte Pfarrer Werner Ehnle die Anwesenden und bekannte sich dazu, dass die jährliche Tradition eine besonders schöne Sache im Terminkalender eines jeden Jahres ist. Er dankte für das Engagement der meist ehrenamtlich tätigen Menschen und zeigte sich davon überzeugt, dass auch das Jahr 2016 ein gutes werden wird.
Zurückblickend auf das Jahr 2015 stellte Thierhauptens Bürgermeister Anton Brugger fest, dass die Bürger in den drei verschiedenen Orten viele gemeinsame und harmonische Veranstaltungen und Feste erlebt haben. Als besonders würdiges Ereignis in Thierhaupten erwähnte Brugger die Einweihung eines Denkmals anlässlich des Endes des zweiten Weltkrieges vor 70 Jahren. „Doch wir haben nicht nur schöne Dinge erlebt, sondern mit den Terrorschlägen in Paris und den schlimmen Bildern von Krieg, Flucht und Vertreibung im Fernsehen auch Schreckliches überwunden“, so Brugger. Mit Blick auf die Zukunft – in Thierhaupten sollen im kommenden Frühjahr erstmals Flüchtlinge untergebracht werden – bekannte Anton Brugger nachdenklich, dass er sich in den letzten Wochen oft die Frage stelle, wie werden die Bürger in Thierhaupten mit dem Leid und dem Schicksal dieser Menschen umgehen, wenn es uns persönlich angeht. Besonders dankte er hier Pfarrer Werner Ehnle und den Verantwortlichen der drei Pfarrgemeinden, dass in unseren Kirchen Nächstenliebe, Demut und Hilfsbereitschaft gepredigt wird und nicht Hass und Feindschaft.
Baars Bürgermeister Leonhard Kandler hatte in seinem Grußwort auch zentral die Flüchtlingsproblematik angesprochen. In Thierhauptens Nachbargemeinde sind bereits seit einigen Monaten Flüchtlinge untergebracht, die von den Helfern des Asylkreises bestens betreut werden. „Bei uns können Sie Anschauungsunterricht nehmen“, sprach Kandler größtes Lob für das bürgerliche Engagement aus. Leonhard Kandler dankte aber auch allen anderen Vereinen und Ehrenamtlichen für die geleistete unersetzliche Arbeit und wünschte viel Mut und Kraft, in den Vereinen, Gremien und zu Hause in den Familien.
Den Reigen der Redner vervollständigte Weihbischof Florian Wörner. Sehr humorvoll war seine Feststellung und Auslegung des bekannten Sprichwortes, dass Zeit Geld sei. „Zeit ist eben nicht nur Geld“, so der 45-jährige Geistliche. Wörner wünschte den anwesenden Gästen besonders viel Zeit für Gott und auch Zeit füreinander für soziales Engagement und Wertschätzung. „Der neugeborene Sohn Gottes ist Zeitgenosse von uns allen geworden, dies sollten sich die Menschen immer bewusst machen“, wünschte sich Florian Wörner.
Laut den erfrischenden Worten des Weihbischofs gilt es das neue Jahr gut anzupacken und zu meistern. Mit dem Neujahrsempfang in Form einer offenen Begegnung und der absolvierten dreitägigen Pfarrvisitation sei in Thierhaupten, Neukirchen und Baar ein ermutigender Aufbruch für das neue Jahr 2016 gelungen, so der hohe geistliche Gast!
Bürgerreporter:in:Claus Braun aus Thierhaupten |
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