58 Jahre die Schulbank gedrückt - Realschulrektor Hans Peter Scholze sagt Adé
Schon auf dem Pausenhof wurden die geladenen Gäste von den "Schulgeistern" der Schulspielgruppe mit Blumen empfangen.
Feierlich eingestimmt durch die Eurovisionsmelodie gespielt von der Bläsergruppe der Realschule unter der Leitung von Jörg Spörlein begann der Festakt. Als erstes ergriff Konrektorin Helena Rigatos das Wort und begrüßte die große Schar der Ehrengäste.
Landrat Martin Sailer, MdL Georg Winter, MdL Simone Strohmayr, Ministerialbeauftragter Martin Sulzenbacher, Kreisrat Johann Häusler Meitingens Bürgermeister Dr. Micheal Higl mit seinen zwei Stellvertretern Werner Grimm und Claudia Riemensperger, sowie alle Rektoren der umliegenden Gymnasien, Real- und Mittelschulen um nur einige zu nennen, waren zum denkwürdigen letzten Schultag von Rektor Hans Peter Scholze gekommen.
Martin Sailer hob in seinem Grußwort die Verdienste von Hans-Peter Scholze mit sehr persönlichen Worten hervor. Er bedankte sich bei ihm für sein enormes Arbeitspensum, setze aber auch den neuen Lebensabschnitt Scholzes mit seinen Freiheiten und dem Wehmut den ein solcher Abschied mit sich bringt in den Vordergrund.
„Die Realschule Meitingen und die große Schulfamilie waren bei Ihnen als Vollblut Pädagoge immer in den besten Händen“, so Sailer.
So schloss er mit den Worten von Antoine de Saint-Exupery „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das wesentliche ist für die Augen unsichtbar “ und wünschte dem scheidenden Rektor Gottes Segen und Gesundheit für seinen neuen Lebensabschnitt.
Auch Georg Winter ließ es sich nicht nehmen Hans-Peter Scholze sehr persönliche Worte mit auf seinen neuen Weg zu gegeben.
Er bedankte sich bei Scholze „Für ein Leben nur für die Schule“. Die Umsetzung des Lehrauftrages war unter ihrer Leitung einzigartig. Im Mittelpunkt standen immer die Kinder und jeder einzelnen bekam seine Unterstützung, aber auch wenn nötig eine zweite Chance um seinen Weg zu finden, so Winter.
Auch er wünschte Hans-Peter Scholze und seiner Gattin für den „Unruhestand“ vor allem Gesundheit und viele neue Aufgaben.
Ministerialbeauftragter Martin Sulzenbacher begann mit den Worten „Intelligenz fängt bei den Benutzerdaten an“. Und hob das Universalgenie Scholze als Macher im besten Sinne in den Vordergrund.
Er habe stets innovative Wege bestritten, die Sorgen der Mitmenschen respektiert und seine Ansprüche auf hohem Niveau gehalten.
Nicht zuletzt deshalb wird die Realschule Meitingen von allen geschätzt und genießt über Meitingens Grenzen hinaus einen sehr guten Ruf.
Scholze vermittelt Werte wie Fleiß, Pünktlichkeit und Ordnung, die heute wieder sehr gefragt sind, so Sulzenbacher.
Zum Schluß seines Grußwortes wünschte er dem Rektor „Zeit zum Genießen“.
Meitingens Bürgermeister Dr. Michael Higl eröffnete scherzhaft mit den Worten „Er darf jetzt dann auch raus“. Was sich natürlich auf die 58 jährige Schulzeit Scholzes bezog.
Der Markt Meitingen ist stolz darauf eine solche Schule am Ort zu haben, in der die Zukunft unserer Kinder so gut geschmiedet wird und Werte und Traditionen noch im Mittelpunkt stehen, so Higl.
Auch die Tatsache, das seit der Eröffnung der Schule vor 46 Jahren nur drei Rektoren hier tätig waren zeugt von ihrer Qualität , aus der jedes Jahr gestandene Persönlichkeiten mit der Mittleren Reife ins Leben entlassen werden, so Higl.
Zum Abschied überreichte er eine Collage mit Ansichten des Marktes Meitingen, „damit Sie uns nicht ganz vergessen“ scherzte Higl bei der Überreichung.
Dann war es so weit, durch die letzte Rede des bekennenden FCA Fans Hans-Peter Scholze zog sich das rote Band der Fußball WM, mit der er doch erstaunlich viele Gemeinsamkeiten hatte.
Als kleiner Bub hoffte Scholze noch auf eine Karriere als Fußballer, doch es sollte ganz anders kommen, als 1974 eine Fußballweltmeisterschaft stattfand und Helmut Schön ihn bis dahin nicht als Fußballer entdeckte, bekam er seinen erste Stelle als Lehrer für Mathematik in Günzburg und in diesem Jahr ist wieder ein Fußballmärchen in Deutschland geschrieben worden und Scholze geht nach 58 Jahren Schulbank drücken in den verdienten Ruhestand.
Er bedankte sich bei seiner Schulfamilie für die stets außergewöhnlich gute Zusammenarbeit und bei seiner Ehefrau für die immer währende Geduld, die sie für Ihn und seinen „Job“ aufbrachte.
Sein Dank ging aber auch an die Politiker des Landkreises und Marktgemeinde, die ihn immer gleich welcher Parteizugehörigkeit, rückhaltlos unterstützten.
Danke auch an die jetzigen und ehemaligen Konrektoren, den Damen des Sekretariates und Allen die einfach zu packten, wo es nötig war, so Scholze.
Der größte Dank ging aber an „seine Schüler“ ohne diese er recht einsamer Rektor gewesen wäre. Diese waren es dann auch, die die Veranstaltung durch ihre Lieder, Tänze, Sketsche und Theatervorführungen immer wieder auflockerten.
Mit dem Rektor gingen dann aber auch zwei weitere Pädagogen in den Ruhestand, so bekamen Studienrat Bernhard Knab Sport, Physik und Chemie Lehrer und Ingrid Neuhäuser Sport und Kunst Lehrerein an der Schule ihre Pensionsurkunden überreicht.
Auch diese beiden Pädagogen werden an der Schule eine große Lücke hinterlassen, denn beide engagierten sich weit über das „Übliche“ Schulleben hinaus. So eröffnete und betreute Bernhard Knab das „Cafe Max“ an der Schule, gründete die Bibliothek und auch seine stinkenden Versuche im Chemiesaal werden wohl viel vermissen.
Ingrid Neuhäuser engagierte sich in der Ahungalla Gruppe, die nach dem schweren Tsunami in Sri Lanka an der Dr. Max Josef Metzger Realschule gegründet wurde. Die Spenden, die diese Gruppe sammelt ermöglichen es der Schule seit 2005 auf Dauer das Gehalt für zwei Lehrer in einem Dorf in Sri Lanka zu zahlen.
Aber auch mit der Schulspielgruppe stellte sie immer wieder große und kleine Aufführungen auf die Beine.
Hildegard Kell vom Personalrat bezeichnete Scholze als „Schulleiter mit Herz“ und ging in ihrem kurzen Grußwort auf die Verbundenheit mit dem Namenspatron der Schule Dr. Max-Josef Metzger ein und bedankte sich ebenfalls für die gute Zusammenarbeit.
Als letzte würdigte die Vorsitzende vom Elternbeirat Kathrin Zander mit der abgenutzten Formulierung „eine Ära geht zu Ende“ , den „Alleskönner mit Managerqualitäten“ Scholze und schickte ihn mit einem „neuen Baby“ in den wohlverdienten Ruhestand.
Den Schlusspunkt setzte dann ein Puppentheater über den ganz "normalen Wahnsinn“ an der Realschule und dann kam der letzte Tanz des Hans Peter Scholze unter den Klängen der Lehrerband rockte er zusammen mit der Referendarin Stefanie Langhammer gekonnt über das Schulparkett.
Von seinen Schülern wird sich der beliebte Rektor bei einem großen Sommerfest verabschieden.
Die Nachfolge tritt Michael Kühn im September an, der im Moment noch als Konrektor an der Realschule in Zusmarshausen tätig ist.
Bericht und viel schöne Bilder folgen in Kürze.
58 Jahre die Schulbank gedrückt? - wie geht das,wie alt ist den der Werte - der Ruhestand wird Ihm schwer fallen !