Wolfi’s Skiklinik feiert 20-jähriges Jubiläum

Im Alter von fünf Jahren ist Wolfgang Häusler aus Meitingen zum ersten Mal auf Skiern gestanden. Nicht einmal 20 Jahre später hat er seine Leidenschaft fürs Skifahren zum Anlass genommen, um sich selbstständig zu machen. Heuer – wiederum 20 Jahre später – feiert Wolfi’s Skiklinik sein 20-jähriges Jubiläum. Da verspricht der Chef gerne, dass er sich mit einer 20-Prozent-Aktion auf Neuware bei seinen Kunden bedanken möchte. Diese nehmen oft weite Strecken auf sich und reisen bis aus Baden-Württemberg an, kommen bis von München nach Meitingen und natürlich auch aus den Nachbarlandkreisen Aichach-Friedberg, Wertingen oder Dillingen.

Neuware, also Ski, Stöcke, Schuhe und Accessoires – die gab es in den Anfangszeiten der Skiklinik noch nicht. Günstig sei er vor über 20 Jahren an eine Schleifmaschine gekommen, die er damals noch im Schleifweg in Meitingen, direkt gegenüber von seinem Elternhaus, aufgestellt hat. Aus der Idee, eine Schleifmaschine zu besitzen, um die Skier für den Eigenbedarf zu schleifen, wurde schnell ein eigenes Geschäft, denn die Nachfrage war groß. Zehn Jahre später, also quasi als Geburtstagsgeschenk zum ersten runden Firmengeburtstag, zog die Skiklinik in die Ludwig-Thomas-Straße um und befindet sich noch immer dort, wo noch heute eine Skilift-Gondel direkt an der Straße anzeigt, dass Wintersportfans hier genau richtig sind.

Ski zu schleifen, einzustellen, zu verleihen und Neuware zu verkaufen – das war bereits im Schleifweg möglich, allerdings begrenzt auf 60 Quadratmeter. Mit dem Umzug in die Geschäftsräume der ehemaligen Bäckerei Ketterle stockte der heute 43-Jährige seinen Betrieb um gute 100 Quadratmeter auf. Erst kürzlich hat er eine nicht genutzte Küche umfunktioniert, um Platz für weitere Tourenskischuhe zu schaffen. In der Werkstatt befinden sich mittlerweile zwei Schleifmaschinen. Eine Snowboard-Schleifmaschine, eine Wachsmaschine und eine nach DIN-Norm zertifizierte Maschine zum Einstellen von Bindungen ergänzen das technische Equipment in der großen Werkstatt, die vor dem Einzug der Skiklinik eine Backstube war. Beim sogenannten „Rennservice“ werden die Kanten zusätzlich manuell geschliffen, erklärt Häusler. Zudem gibt es rund um Kinder-, Touren- und Alpine-Ausrüstung eine vollumfängliche Beratung.

Das Skischleifen hat der gelernte Industriemechaniker bei Herstellerseminaren und auf Messen gelernt. Bei seiner Arbeit kommen ihm und seinen Mitarbeitern auch die eigenen Erfahrungen auf der Piste zugute, denn die Beschäftigten, die alle bereits seit mehreren Jahren während der Saison aushelfen, sind Skilehrer und können praxisnah beraten. Längst hat sich die Skiklinik während der Öffnungszeiten von November bis April als Treffpunkt im Ort etabliert – ganz egal ob es um das Schleifen, den Verleih oder den Verkauf von Skiern und Equipment geht. Denn in der Regel ist an der urigen Theke auch immer Zeit für einen Plausch oder einen Blick auf die riskanten Skifahr-Manöver, die im Film gezeigt werden, um etwaige Wartezeiten zu überbrücken.

Durch die Krisensaison 2020/2021, in der die Lifte standen und Österreich coronabedingt abgeriegelt war, hat Häusler es vor allem deswegen geschafft, weil er die Skiklinik nur während der Wintersaison betreibt und nach wie vor in seinem Meitinger Ausbildungsbetrieb als Industriemechaniker tätig ist. „Andere hatten nicht so viel Glück“, weiß der 43-Jährige. Mit Blick auf sein Team, wozu auch seine Eltern gehören, erklärt Häusler: „2020/21 war es uns einfach nur langweilig.“ Von Langeweile ist bereits jetzt, nur wenige Tage nach der Eröffnung, keine Spur. Denn die Zeit, die Wintersaison und auch die letzten Jahre vergingen in der Skiklinik rasend schnell wie auf der Piste.