Sogar die Sonne lachte: Meitinger feiern 50-jähriges Partnerschaftsjubiläum in Pouzauges
Mit strahlenden Gesichtern und unvergesslichen Erinnerungen kehrten 119 Meitinger von ihrer Jubiläumsfahrt nach Pouzauges zurück. Am Pfingstwochenende hatten sie bei strahlendem Sonnenschein mit ihren französischen Freunden das 50-jährige Bestehen der Partnerschaft gefeiert.
Beim Jubiläumsfestakt am Pfingstsonntag, an dem auch eine Delegation aus der englischen Partnerstadt Eye teilnahm, erinnerten die Vorstände beider Partnerschaftskomitees in persönlichen Ansprachen an das bisher Erreichte und betonten die besondere Verbundenheit zu Frankreich und Deutschland. Andrea Gärtner vom Vorstand des Meitinger Komitees berichtete von ihrem Urgroßvater, der im ersten Weltkrieg auch gegen Franzosen kämpfen musste. „Die Generationen nach 1945 haben ein großes Geschenk erhalten: Frieden“, sagte sie. „Diesen Frieden zu erhalten – deshalb engagiere ich mich in der Partnerschaftsarbeit mit Frankreich.“ Im gleichen Jahr wie die Partnerschaft wurde auch Astrid Fritsch, ebenfalls Mitglied des Vorstandsteams, geboren. Dank ihrer Eltern Hermann und Renate Unger hat sie die Freundschaft über die Grenzen hinweg schon früh erlebt und viele unvergessliche Momente erfahren.
Bürgermeister Dr. Michael Higl dankte in seiner Ansprache allen, die sich in den 50 Jahren für die Partnerschaft eingesetzt haben und zitierte den Vordenker der Europäischen Union Jean Monnet: „Wir einigen keine Staaten, wir bringen Menschen einander näher.“ Diesem Grundgedanken müsse nicht nur die Politik folgen, sondern er müsse auch in unseren Herzen verankert sein. „Arbeiten wir weiter daran und bekräftigen wir unsere Freundschaft! Lasst uns weiter Menschen gewinnen, die über Grenzen hinweg aufeinander zugehen“, so Higl.
Schließlich wurde von beiden Bürgermeistern feierlich der Zusatz zur Partnerschaftsurkunde unterzeichnet. Darin wird der Wille zum Ausdruck gebracht, dass die seit 50 Jahren bestehende Freundschaft auch in Zukunft fortgeführt werden soll, indem Begegnungen zwischen den Generationen gefördert und universelle Werte wie Toleranz und Respekt gepflegt werden. Im Anschluss tauschten Bürgermeister und Komiteevertreter beider Seiten die Gastgeschenke aus. Das Meitinger Geschenk – eine Stele mit den Umrissen der beiden Länder und den Wappen der Kommunen – wurde von Vorstandsmitglied Andreas Franz entworfen und vom Herbertshofer Unternehmen Stahlbau Rupprecht angefertigt.
Viele freundschaftliche Begegnungen zwischen Jung und Alt prägten auch den Aufenthalt in der französischen Partnerstadt, sei es beim Tennisspielen mit den französischen Freunden, beim gemeinsamen Erkunden der Partnerstadt oder bei einer Matinee, die eine Abordnung des Jugendblasorchester Meitingen für die Bewohner eines Wohnheims gestaltete. In einer Grünanlage im Stadtzentrum erinnerte eine Fotoausstellung an die jahrzehntelange Freundschaft zwischen Meitingen und Pouzauges. Die ausgestellten Bilder luden zu einem emotionalen Spaziergang durch die Geschichte der Partnerschaft ein und machten die engen Bande der beiden Gemeinden sichtbar. Bei einer gemeinsamen Arbeitssitzung im Rathaus tauschten sich die mitgereisten Gemeinderäte mit ihren französischen Amtskollegen sowie der Betreuerin eines Behindertenheims über die Inklusionsarbeit in Pouzauges aus. Beim Mittelalterfest auf der Burgruine ließen Ritter, Gaukler und Burgfräulein in historischen Gewändern das historische Ambiente lebendig werden. Bei Ritterkämpfen, Geschicklichkeitsspielen und einer Pferdeshow tauchten die Gäste aus dem Lechtal in eine längst vergangene Zeit ein.
Am Pfingstmontag erlebte die Meitinger Gruppe zum Abschluss der Fahrt noch einen sonnigen Tag am Meer in La Rochelle, bevor sie am späten Abend nach einem gemeinsamen Abendessen und dem traditionellen Brioche-Tanz wieder die Heimreise antrat. Neben dem Dank für die herzliche Aufnahme in den Gastfamilien sprach das Meitinger Partnerschaftskomitee vor der Abreise eine Einladung an alle Pouzauger Bürgerinnen und Bürger aus, vom 9. bis 11. Mai 2024 zum Gegenbesuch nach Meitingen zu kommen und dort ebenfalls das 50-jährige Partnerschaftsjubiläum zu feiern. „Wir hoffen, dass wir auch im nächsten Jahr in Meitingen wieder einen so herzlichen Empfang für unsere Gäste und viele freiwillige Helfer erleben werden“, so Andreas Franz vom Vorstand.
„Vielen Dank noch einmal für eine tolle Zeit voller neuer Eindrücke und Erfahrungen. Wir hätten nie gedacht, dass uns diese Reise so tief berühren würde“, lautete das begeisterte Fazit einer Teilnehmerin. Und damit war sie nicht allein: Auf der Rückfahrt im Bus berichteten alle nur Positives, sowohl von den Gastfamilien als auch vom Programm. Um die Fahrt für alle erschwinglich zu machen, wurde sie mit einem Zuschuss aus Mitteln des Deutsch-Französischen Bürgerfonds gefördert.
Vorstandmitglied Susanne Kuffer, die mit ihrem erwachsenen Sohn an der Fahrt teilgenommen hat: „Es war schön zu sehen, wie viele Familien mit Großeltern, Kindern, Enkeln - Deutsche und Franzosen - in Pouzauges zusammen gefeiert haben und gezeigt haben, dass sie diesen Weg gemeinsam gehen wollen: Freundschaft und Frieden für die Zukunft zu sichern.“
Das Partnerschaftskomitee Meitingen bedankt sich herzlich bei allen Partnern und Unterstützern, die zum Gelingen dieser Fahrt beigetragen haben. Ein besonderer Dank gilt dem Café Contur und Lydia Müller für die großzügige Kuchenspende. Ein Dankeschön geht auch an alle Helferinnen und Helfer, die bei der Vorbereitung und der Durchführung mitgewirkt haben.
Bürgerreporter:in:Martin Stäbe aus Meitingen |
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