„Papilio“ Kompetenter Besuch aus dem Saarland im Kindergarten Biberbach
Ende April konnte die Kindergartenleiterin Elfriede Weglehner Lehrer von der Fachakademie für Sozialpädagogik Saarbrücken und die Projekt- und Studienleiterin von „Papilio“ – Programm für Kindergärten, Heidrun Mayer Augsburg begrüßen.
Vorausgegangen war eine Ausbildung der Erzieherinnen Roswitha Schiereis, Maria Sanio und Elfriede Weglehner, die mit einem Zertifikat abschloss. „Papilio“ ist ein Programm für Kindergärten, zur Förderung prosozialen Verhaltens und sozial-emotionaler Kompetenz. Es basiert auf entwicklungspsychologischen Erkenntnissen, denen mehrjährige wissenschaftliche Studien mit über 700 Kindern, deren Eltern und 100 Erziehern zugrunde liegen und beugt einer späteren Entstehung von Sucht- und Gewaltverhalten vor. Da diese Störungen immer häufiger im Kindergartenalter auftreten, richtet sich „Papilio“ an Kinder von 4-7 Jahren und legt einen künftig wichtigen Grundstein für eine psychosozial gesunde Entwicklung. Die Arbeit mit den Kindern bezieht Eltern aktiv mit ein. Besonders wirksam ist das Programm bei Verhaltensproblemen, richtet sich aber nicht nur an diese Zielgruppe, sondern an alle Kinder.
Namhafte Partner, wie das beta Institut, BMW Group, die Robert Bosch Stiftung, das Bayerische Gesundheitsministerium, Rotary Distrikt 1840, die Kreissparkasse Augsburg und die Augsburger Puppenkiste, mit wissenschaftlicher Begleitung der Universität Bremen, Freie Universität Berlin und der Universität Augsburg ließen „Papilio“ als Entwicklungsmodell zur Praxis werden.
Kinderorientierte Maßnahmen führen zu Empathie und helfen Gefühle sprachlich auszudrücken. Regeln die Halt geben sollen werden nachvollziehbar und auch für Kinder transparent. Für Kinder bedeutet dies z. B. „Spielzeug-macht-Ferien-Tag“ – Kinder treten ohne übliches Spielmaterial miteinander in Kontakt und lernen, mit sich selbst und anderen kreativer umzugehen. Auch die „Augsburger Puppenkiste“ hat mit „Paula und die Kistenkobolde“ ein hochwertiges Programm beigesteuert. Es bewirkt das Lernen mit dem Umgang der eigenen und fremden Gefühle. Beim Biberbacher Kindergarten gibt es am Empfang eine „Gefühlswand“, auf der das Kind mit Hilfe des eigenen Fotos, ständig sein Gefühl ausdrücken kann. Das Foto wird vom Kind jeweils unter „Zornibold, Freudibold, Heulibold, Hüpfbold oder Bibberbold gehängt. Die Kinder werden angehalten sich dieser Wand zu bedienen. So weiß die Erzieherin den ganzen Tag über wie es dem Kind geht und kann sich gezielt darum kümmern. Bei „Meins-deinsdeins-unser Spiel“ lernen Kinder spielerisch den Umgang mit sozialen Regeln.
„Papilio“ ist ein freiwilliges Programm auf drei Ebenen – für Kinder, für Erzieherinnen und für Eltern. Es gibt dafür eine Reihe von ausgesuchten Materialien.
Der sog. „offene Kindergarten“ in Biberbach hat „Papilio“ in seinen Alltag bereits gut integriert und außerordentlich gute Erfahrungen gemacht. Frau Weglehner als Leiterin des erfolgreich arbeitenden Kindergartens in Sachen „Papilio“ in Biberbach würde sich eine größere Verbreitung in den Kindergärten, zum Wohle aller Kinder wünschen. „Papilio“ bietet Erziehern eine qualifizierte Fortbildung, als Antwort auf aktuelle pädagogische Herausforderungen. „Papilio“ -Kindergärten werden zertifiziert und können ihre Qualität belegen.
Bürgerreporter:in:Hildegard Steiner aus Meitingen |
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