"O schwöre nicht und küsse nur"
Alljährlich zum Fest des heiligen Benedikt von Nursia (11. Juli) feiert die Pfarrgemeinde von St. Peter und Paul auf Initiative des Freundeskreises Kloster Thierhaupten einen Benediktusgottesdienst mit einem Benediktinerabt. Die Einladung an den langjährigen Bischof von Regensburg Dr. Manfred Müller hat für das Kloster einen historischen Hintergrund: Infolge der Schlacht auf dem Lechfeld 955 wurde auch die Klosteranlage Thierhaupten von den Ungarn vollkommen zerstört. Bischof Gebhard von Regensburg ließ in den Jahren 1020 bis 1022 das Kloster Thierhaupten wieder neu erbauen und besiedelte dieses mit Regensburger Mönchen. Nach Herzog Tassilo von Bayern gilt Gebhard von Regensburg als der zweite Erbauer des Thierhauptener Klosters. "Deshalb" - so sagt der Vorsitzende des Freundeskreises Kloster Thierhaupten Fritz Hölzl - "war es uns eine große Ehre, dass Altbischof Manfred Müller von Regensburg den Benediktusgottesdienst mit uns feierte". In seiner Ansprache meinte der langjährige Regensburger Bischof, dass er sich gerne an Thierhaupten erinnere, schließlich habe er hier vor vielen Jahren einmal das Sakrament der Firmung gespendet. Ebenso erwähnte er in seiner Festpredigt die Bedeutung Benedikts als Patron Europas und dass sein Wahlspruch "ora et labora" (bete und arbeite) heute wichtiger denn je seien. Mit dem Bischof zelebrierten Pfarrer Werner Ehnle und Kolpingpräses Josef Hosp den Gottesdienst. Die Schola umrahmte die Messfeier musikalisch. Beim anschließenden Klosterkonzert im Kapitelsaal erfreuten junge Sängerinnen und Sänger aus München die begeisterten Konzertbesucher. Sabine Winter, Sopran, studierte in München bei Krisztina Laki und konzertierte bereits mit namhaften Orchestern. Neben Orchesterkonzerten ist sie bei Liederabenden und in Oratorien zu hören. Im Jahre 2005 erhielt die Künstlerin aus Österreich den Bruno-Frey-Musikpreis. Ihre Kollegin Annette Lubosch verfügt über eine herrliche Mezzosopran-Stimme. Die gebürtige Zirndorferin absolvierte eine Ausbildung zur Musicaldarstellerin am Theater an der Wien und studierte anschließend in München Operngesang bei Krisztina Laki. Gerne tritt die junge Künstlerin, die am Samstag ihren Geburtstag feierte, auch in Musicals auf. Heuer wird sie als "Fräulein Rottenmeier" in "Heidi" zu bewundern sein. Annette Lubosch erhielt ein Stipendium des Richard-Wagner-Verbandes München.
Beide Sängerinnen - Sabine Winter und Annette Lubosch - bilden das Duo "DIVAtimento". Ihr Programm steht unter dem Motto "DIVAtimento - macht Spaß!" Die beiden über ein ebenso gepflegtes wie enormes Stimm- und Ausdrucksvermögen besitzenden Sängerinnen verstanden es, die Tonschöpfungen in ihrer besinnlichen Schönheit und Eigenart erblühen zu lassen. Sie beeindruckten nicht nur durch ihre klaren und einfühlsamen Stimmen, sie lebten ihre Rollen und versprühten ihren herzlichen natürlichen Charme. Zu ihrem Auftritt im Thierhauptener Kapitelsaal holten sich beide Künstlerinnen zwei männliche Kollegen zur Unterstützung. Adrian Sandu, gebürtig aus Rumänien, studierte dort zunächst Gesang sowie Gesangspädagogik an der Musikakademie in Klausenburg. 1999 kam er in die bayerische Landeshauptstadt und absolvierte ein Aufbaustudium am Richard-Strauss-Konservatorium. Der Tenor gewann den Spezialpreis des Liedwettbewerbs Perlea in Bukarest und einen Preis im René-Kollo-Wettbewerb. Der Bremer Kai Wefer - Bass/Bariton- begann 1999 ein Gesangsstudium an der Hochschule für Musik und Theater "Felix Mendelssohn Bartholdy" in Leipzig in der Hauptfachklasse von Professorin Helga Forner. Ergänzend zu seinem Studium besuchte der Bariton Meisterkurse bei Dietrich Fischer-Dieskau. Im ersten Teil des Klosterkonzertes erfreuten die vier Künstler teilweise im Quartett, Duett und im Solo-Gesang. Auf dem Programm standen Arien von Brahms, Wolfgang Amadeus Mozart, Schumann, Donizetti und Felix Mendelssohn Bartholdy. Im musikalischen Part nach der Pause stand die etwas "leichtere" Brise auf dem Programm, beispielsweise Operettenausschnitte aus "Land des Lächelns", "Im weißen Rössl" oder "Die lustige Witwe". Ergreifend die "Barcarole" aus "Hoffmann´s Erzählungen". Lang anhaltender Beifall der Zuschauer hatte zwei Zugaben zur Folge. Begeistert vom Konzert im Kapitelsaal des Klosters in Thierhaupten zeigten sich die Eheleute Hurler aus Nordendorf oder auch das Ehepaar Kleinert aus Thierhaupten. Fritz Hölzl bedankte sich mit einem Buchgeschenk und einem Blumenpräsent bei den hoffnungsvollen jungen Gesangskünstlern. Den langen Abend über wurden die Sänger von Pianist Moritz Weber begleitet. Der junge Züricher studierte an den Hochschulen in Zürich und München. Sein Repertoire umfasst neben Werken für Klavier solo und Klavier mit Orchester und Kammermusik in den verschiedensten Formationen. Im Jahre 2000 gewann er den Wettbewerb des Migros Genossenschaftsbundes (Schweiz) und ein damit verbundenes Stipendium. Das Ehepaar Hurler aus Nordendorf und auch die Eheleute Arsenius und Christa Kleinert zeigten sich überaus begeistert von den jungen Künstlerinnen und Künstlern.