Lärmschutz
Neue Lärmschutzwand liefert künftig auch sauberen Sonnenstrom
Meitingen – Waltershofen. Zahlreiche Ortsbewohner des Meitinger Ortsteils Waltershofens, Vertreter des staatlichen Bauamtes, Firmenvertreter und Politiker aus der der Region schauten an der Staatsstraße 2045 in den wolkenüberzogenen Himmel und warteten geduldig unter Regenschirmen auf hohen Besuch. Kein geringerer als der bayerische Ministerpräsident Dr. Markus Söder hatte sich angekündigt, um die neue, 248 Meter lange Lärmschutzwand mit integrierter Photovoltaikanlage mit ihrer Gesamtfläche von 1046 Quadratmetern nach deren Fertigstellung zu inspizieren. Am 1. Februar wurde mit dem Neubau des Pilotprojektes des Freistaates begonnen, Anfang Mai wurden diese abgeschlossen. Hinter der bisherigen Lärmschutzwand wurden in den vergangenen Jahren zahlreiche Häuser errichtet. Weil die bisherige Holzkonstruktion jedoch mit der Zeit marode wurde, musste Ersatz da-für her für den sich das staatliche Bauamt eine besondere Lösung hatte einfallen lassen. Es wurde eine vielbefahrene Straße gesucht an der eine Lärmschutzwand mit Photovoltaik-Zellen entstehen sollte. Den Zuschlag für den „Ökologischen Lärmschutz“, wie das Vorhaben bezeichnet wurde, bekam der Meitinger Ortsteil Waltershofen. Bauherr ist der Freistaat Bayern, die Gesamtkosten belaufen sich auf eine Million Euro. Nach der Fertigstellung der ersten Lärmschutzwand des Freistaates Bayern mit Photovoltaik in Waltershofen sollen noch weitere Projekte dieser Art folgen. In Waltershofen könnten etwa 25 Haushalte mit a vier Personen mit Strom beliefert werden. Markus Söder lobte die Wand als „total innovatives Projekt“ und den Freistaat Bayern als Sonnenstaat Nummer eins in der Republik. Allein die Photovoltaik in Bayern er-zeuge so viel Strom wie 2000 Windräder, allerdings jedoch nur bei ausreichend Sonnen-schein“, erklärte der bayerische Ministerpräsident. „Die Waltershofner Wand“, so Söder, „ist ein Vorbild für ganz Bayern und man kann durchaus behaupten, hier ist was Sinnvolles passiert, was auch den Lärmschutz vor dem Straßenverkehr, auf den jeder Mensch Anspruch hat, einbezieht“. Auf Söders Frage, ob die Waltershofner zufrieden wären mit der „neuen Wand“ kamen vereinzelt Zweifel auf denn mit dem Bau der Lärmschutzwand wurde ein radikaler Kahlschlag der Grünanlage hinter der Wand in Richtung Ort vollzogen, den die Anwohner nicht erwartet hatten. Eine Anpflanzung, die das ganze Arrangement freundlicher und bunter gestalten und abschirmen soll, wurde von Vertretern des Bauamtes zugesagt. Der bayerische Landeschef setzte sogar noch einen drauf: Ich werden wiederkommen und einen Baum pflanzen – auf geht’s, Bauamt buddeln“ schmunzelte Söder unter dem Applaus der Besucher.
Text: Peter Heider