Je größer, desto unflexibler? Busunternehmer beweist Verkehrsminister das Gegenteil
Was war es wohl, das Bayerns Verkehrsminister Martin Zeil am 15. Januar an den Lech nach Thierhaupten lockte? Nun, Zeil ist nicht nur für Verkehr, sondern auch für die bayerische Infrastruktur zuständig, und diese lässt sich mit einer neuen Busgeneration besser und vor allem ökologischer ausbauen, als mit herkömmlichen Linienbussen. Das „groß sein“ nicht gleich „unflexibel“ heißen muss, bewies der Geschäftsführer der Egenberger GmbH & Co.KG in Thierhaupten, Paul Kienberger, mit dem neuen MAN Lion´s City Omnibus mit MAXI TRAIN Anhänger der Göppel Bus GmbH in Augsburg, und ist somit das erste Busunternehmen in Bayern, das mit diesem 23 Meter langen Riesen auf unseren Straßen unterwegs ist.
Viele Schüler kennen das Problem morgens, auf dem Weg zur Schule, nicht immer einen Sitzplatz ergattern zu können – was eigentlich nicht sein dürfte, heutzutage aber oft der Fall ist. Dadurch, dass im City-Bus aber 82 Personen Sitzmöglichkeiten finden, sollte das Thierhauptener Busunternehmen diesem Problem ein Ende gesetzt haben. Insgesamt passen, inklusive der Stehplätze, 189 Menschen hinein. "Mit diesem Buszug können wir theoretisch die komplette Bundesliga transportieren“, scherzt Paul Kienberger.
Außerdem bietet der neue Fahrzeugtyp den Fahrgästen stufenlose Niederflur-Einstiege und eine zusätzliche Absenkung des Busses zur rechten Fahrzeugseite hin, für einen bequemen Einstieg mobilitätsbehinderter Fahrgäste. Eine integrierte Klapprampe ermöglicht den problemlosen Transport von Rollstühlen und Kinderwägen. Auch der Mittelgang im gesamten Buszug ist niederflurig und stufenlos.
Zusätzlich garantiert eine Videoüberwachung des Fahrgastraumes und des Einstiegsbereiches den Fahrgästen höchste Sicherheit. Ein rechnergesteuertes Betriebsleitsystem übermittelt direkt die Ankunfts- und Abfahrtszeiten an die anzufahrenden Haltestellen, und die neue farbige Anzeige des Fahrziels ist um ein vielfaches lesefreundlicher als bei bisherigen Systemen.
Auch an die Umwelt wurde gedacht: Im Gegensatz zu einem Gelenkbus wird der Anhänger nur dann eingesetzt, wenn er benötigt wird. Das bedeutet eine erhebliche Verringerung des Schadstoffausstoßes, und er benötigt obendrein zwischen 15 % und 18 % weniger Treibstoff.
Mit dem neuen City-Bus setzt man in Thierhaupten neue Maßstäbe: “Wir sind sehr stolz darauf wiederum Technologie-Vorreiter in Bayern zu sein, wenn es um den Einsatz der neuesten Technik zum Umweltschutz geht“, freut sich Egenberger-Geschäftsführer Paul Kienberger. Das im Jahr 1938 gegründete Fuhr- und Busunternehmen zählt mittlerweile 45 Mitarbeiter. Die insgesamt 38 Busse, die überwiegend im Überlandverkehr eingesetzt werden, legen jährlich rund 1,9 Mio. Linienkilometer zurück.
Bürgerreporter:in:Wolfgang Prokoph aus Meitingen |
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