Großübung bei SGL Carbon: 100 Einsatzkräfte bekämpfen Brand und retten Verletzte
"Brand eines Öltrafos in der SGL Meitingen" - meldete die Leitstelle Augsburg am vergangenen Samstag und alarmierte zeitgleich die Freiwilligen Feuerwehren Meitingen, Ostendorf, Erlingen, Waltershofen, Herbertshofen und Langenreichen sowie den Rettungsdienst. Der Nachsatz "Übungsalarm" ließ die Einsatzkräfte zwar aufatmen, doch engagiert gingen die knapp 100 Menschen dennoch ans Werk - als wäre es ein echter Einsatz.
Das Szenario wurde von der SGL Carbon GmbH und der Werkfeuerwehr ausgetüftelt. "Der simulierte Brand ergab sich bei Wartungsarbeiten an den Transformatoren", erklärt Dr. Hans-Jürgen Kalz, Leiter des Werksbereiches Performance Products. "Wir gaben vor, bei Schweißarbeiten habe sich Transformatorenöl entzündet und daraufhin sei in der gesamten Produktionshalle der Strom ausgefallen." Die Aufgabe der Feuerwehren und Rettungsdienste war, den Brand unter Kontrolle zu bringen und vier Verletzte zu versorgen.
"Die SGL Werkfeuerwehr sowie die Feuerwehren aus Ostendorf und Herbertshofen hatten die Aufgabe, den Brand bei den Transformatoren unter Kontrolle zu bringen, die drei Verletzten aus dem völlig unter Rauch stehenden Transformatorenraum in Sicherheit zu bringen und an den Rettungsdienst zu übergeben", erklärte Johann Schwarzbart, Kommandant der Werkfeuerwehr der SGL Carbon GmbH. Die Feuerwehren von Langenreichen, Erlingen und Waltershofen stellten die Atemschutzreserve und kontrollierten die Wasserbereitstellung für die halbstationären Löschanlagen.
Vor einem vermeintlich großen Problem standen die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Meitingen. In der Grafitierung wurde die Kranfahrerin verletzt. Die Aufgabe - die Person vom Kran herunterzuholen und dem Rettungsdienst zu übergeben - gestaltete sich sehr schwierig, da die Drehleiter nur nach Verschiebung des Krans zum Einsatz kommen konnte. Gemeinsam fanden die Sanitäter des BRK und die Floriansjünger der Meitinger Wehr jedoch eine Lösung, die vermeintlich verletzte Kranführerin per Drehleiter sicher auf den Boden zu bringen.
Initiiert wurde die Großübung von Diana Windeler, Leitung der Grafitierung und Dr. Rüdiger Meyer zu Reckendorf, Umwelt- und Sicherheitsbeauftragter der SGL mit seinem Team. "Ziel dieser Übung war nicht zuletzt, dass die Rettungskräfte die Örtlichkeiten kennenlernen", erklärt Meyer zu Reckendorf. "Schließlich ist auch unsere neue Einfahrt im Norden des Werkes noch nicht jedem bekannt."
Nach der knapp zweistündigen Übung gab es für die Rettungskräfte eine Stärkung in der SGL-Kantine und ein herzliches Dankeschön von Dr. Reinhard Janta, Geschäftsführer der SGL Carbon GmbH: "Erst vor kurzem war hier ein echter Einsatz der Feuerwehren und Rettungsdienste nötig; um für diese Vorfälle gerüstet zu sein, danke ich allen, die sich hier am Samstag Vormittag für diese Übung zusammengefunden haben." Und auch SGL-Kommandant Johann Schwarzbart zeigt sich nach der Übung zufrieden: "Es hat alles gut geklappt und die Manöverkritik des Kreisbrandmeisters Roland Graf beinhaltete lediglich zwei Punkte: Der SGL fehle wegen der Größe des Werkes ein Einsatzfahrzeug, von dem die Einsatzleitung aus fungieren kann, und die verschiedenen Funkgeräte und Frequenzbänder der Freiwilligen Feuerwehren und der Werkfeuerwehr seien ein kleines Handicap."