Gemeinsame Komiteesitzung in Frankreich: Weichen für die Zukunft gestellt
Mitglieder der Partnerschaftskomitees aus Meitingen und Pouzauges trafen sich Ende Oktober zu einer gemeinsamen Komiteesitzung in der Nähe von Troyes am Lac d'Orient in der südlichen Champagne. Ziel des Arbeitswochenendes war es, die bestehende Partnerschaft weiter zu vertiefen und zu erneuern.
Die gemeinsamen Treffen haben in der bald 50-jährigen Geschichte des Partnerschaftskomitees eine lange Tradition. Etwa alle fünf Jahre treffen sich die Komitees von Meitingen und der französischen Partnerstadt Pouzauges zu einer Strategiesitzung, um die Ziele der Partnerschaftsarbeit für die kommenden Jahre zu definieren. Eigentlich hätte das Treffen schon vor einem Jahr stattfinden sollen, doch damals machte Corona den Verantwortlichen einen Strich durch die Rechnung.
"Nun konnten wir zumindest in einer kleinen Runde von insgesamt 13 Personen - acht aus Meitingen, fünf aus Pouzauges - zu diesem Arbeitstreffen zusammenkommen", freute sich Andrea Gärtner aus dem Vorstandsteam. Begleitet wurde sie von den weiteren Vorsitzenden Dr. Susanne Kuffer und Astrid Fritsch sowie der Ehrenvorsitzenden Renate Unger und den Komiteemitgliedern Monika Rieger und Uli Kunisch. Auch Bürgermeister Dr. Michael Higl sowie seine Stellvertreterin Claudia Riemensperger traten die über 600 Kilometer lange Reise an, um sich mit ihren Amtskollegen, Bürgermeisterin Michelle Devanne und Stadträtin Estelle Billeaud, auszutauschen. Komplettiert wurde die Gruppe durch den Pouzauger Komiteevorsitzenden Alain Audienne und seinen Stellvertreter Samuel Casseron sowie Komiteemitglied Marie Demonchy, die zusammen mit Susanne Kuffer den Großteil des Dolmetschens übernahm.
Vereine stärker einbeziehen
Zu Beginn stimmte sich die Gruppe mit den Videos der letzten gemeinsamen Jubiläen auf das Wochenende ein. Die Vorbereitung des 50-jährigen Gründungsjubiläums im Jahr 2023 und 2024 war ein wichtiger Punkt auf der Tagesordnung. Außerdem diskutierte man Möglichkeiten, die Partnerschaft von der Gründergeneration in die nächste Generation zu überführen und damit dauerhaft zu etablieren. Mögliche Aktionen und Maßnahmen für unterschiedliche Zielgruppen, wie ein Treffen der Stadträte und ein spezielles Programm für Kinder und Jugendliche, wurden ebenfalls besprochen. Weitere Ideen der Runde: eine gemeinsame Ausstellung sowie ein virtueller Austausch der Jugendlichen im Vorfeld des Jubiläums. "Außerdem wollen wir wieder verstärkt Vereine einbeziehen", erläutert Fritsch, "zum Beispiel durch ein Handball- oder Fußballturnier." Im musikalischen Bereich seien die Verbindungen nach wie vor stark, wogegen im Sport die Kontakte schon intensiver gewesen seien.
Großartige Erlebnisse und Freundschaften
Bürgermeister Higl fasste mit Blick auf eine lebendige Partnerschaft zusammen: "Alle Generationen müssen angesprochen werden: diejenigen, welche die Partnerschaft gegründet haben, diejenigen, welche sie nun tragen und die jüngste Generation, welche sie in Zukunft tragen soll." Beim gemeinsamen Resümee waren sich alle einig: Jeder Bürger ist die Basis der deutsch-französischen Freundschaft. "Wir wollen möglichst viele Meitinger für diese Art der Kontakte begeistern und ihnen den besonderen Wert dieser Beziehungen nahe bringen", formuliert Gärtner die Ziele der beiden Komitees. "Die Freundschaften und Erlebnisse, die daraus entstehen können, sind einzigartig."
Trotz der intensiven Arbeitssitzungen blieb bei den gemeinsamen Essen und einem Spaziergang am See genügend Zeit für den persönlichen Austausch und das Kennenlernen neuer Gesichter. Gefördert wurde das Treffen durch den Deutsch-Französischen Bürgerfonds.
Der Bürgerfonds auf einen Blick
Der Deutsch-Französische Bürgerfonds berät, vernetzt und finanziert Projekte, die die deutsch-französische Freundschaft und Europa in der Breite der Bevölkerung erlebbar machen. Er fördert eine Vielzahl an Formaten und Themen, ist niedrigschwellig und steht allen Akteuren der Zivilgesellschaft offen. Der Bürgerfonds geht auf den im Jahr 2019 zwischen Deutschland und Frankreich geschlossenen Vertrag von Aachen zurück und wurde im April 2020 errichtet. Er wird vom Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW) umgesetzt und zu gleichen Teilen von der Bundesregierung und der französischen Regierung finanziert.