Die Geschichte vom Fridolin - Zum Lesen, Erzählen und Weiterspinnen
Hallo liebe Kinder kennt ihr schon die Geschichte vom Fridolin. Nein? Na dann lernt ihn doch bis Ostern einmal kennen und geht mit mir auf die Reise.
Ich bin der Fridolin, einer von vielen Osterzwergen, die dem Osterhasen helfen, die Osterneste für die Kinder zu füllen.
In unsere Zwergenwerkstatt gelangt man, wenn man im Kühlenthaler Wald einen dicken Stein zur Seite rollt, durch einen langen dunklen Tunnel läuft bis sich eine große Höhle auftut.
Den Tunnel und die große Höhle hat vor vielen Jahren Gevatter Dachs gegraben - als der Osterhase eine Werkstatt gesucht hat, war er gleich bereit umzuziehen. Manchmal kommt Gevatter Dachs noch vorbei um uns bei der Arbeit zuzuschauen. ,,Puh” stinkt der, das dürfen wir ihm aber nicht sagen, sonst ist er ganz traurig.
Jetzt ist bei uns Hochbetrieb. Am Samstag vor Ostern müssen alle Osterneste bei den Kindern sein. Von der Decke baumeln viele, viele halb und auch schon fertige Ostereier. Wir hängen die Eier einfach an den Wurzeln auf, die von oben durch die Höhlendecke wachsen. Der Zwerg Schoko macht gerade die Nester für die Meitinger Kinder, er heißt so, weil dort in Meitingen immer so viel genascht wird. Gleich daneben sind die Zwerge bei der Arbeit, die Nester für alle anderen Kinder in meinem Bezirk zu füllen.
Viel Arbeit haben wir noch - ich bin gerade dabei die letzten Feinheiten an den Eiern zu machen und in die Nester zu füllen. Wenn ich das geschafft habe, geht das Abenteuer erst richtig los. Ich muss die fertigen Nester nach Meitingen transportieren - das ist sehr schwer und für einen Zwerg sehr gefährlich.
Zuerst müssen die Nester bis an das Ufer des großen Flusses geschaft werden, der zwischen Kühlental und Meitingen fließt. Wenn ich daran schon denke - werde ich ganz bange. Wir Zwerge werden nämlich leicht mit Mäusen verwechselt - könnt ihr euch das vorstellen? Einmal, ich war gerade aus der sicheren Höhle draußen, da hat mich der Uhu Schuhuh schon in seinen Krallen gehabt - er hat gedacht ich bin eine bunte Waldmaus! Er hat mich bloß losgelassen, weil meine Mütze ihn am Bauch gekitzelt hat. Jetzt ist der Uhu mein bester Freund, er passt auf dem langen Weg nach Meitingen auf mich auf. Über den Fluss, die Schmutter, hilft mir der Schwan. Das wird schön. In den kuschelig weichen Federn kann ich mich ausruhen und brauche auch keine Angst zu haben. Gefährlich wird es wieder, wenn ich über die Wiesen und Felder nach Meitingen laufe. Reinecke Fuchs hat immer Hunger und jedes Jahr will er mich fressen - aber Uhu Schuhuh wird mir sicher wieder helfen und den Räuber vertreiben.
Am gefährlichsten aber sind diese grauen, harten Streifen, die durch die Wiesen und Felder zu den Orten gehen - Straßen nennen sie die Menschen. Laute, stinkige Ungeheuer brausen da drauf und wenn ich da nicht aufpasse, kann mir auch Schuhu nicht helfen. An vielen platt gefahrenen Mäusen, Igeln, Hasen bin ich schon vorbeigezogen - ganz traurig war ich dann. Bei den Kindern angekommen ist der gefährliche Teil der Reise vorbei - schnell die Nester versteckt, die Bilder anschauen, die die Kinder gemalt haben und dann wird es erst richtig schön. Schuhu lässt mich auf seinen Rücken klettern, durch die Luft geht es zurück in meine Höhle im Wald wo die Arbeit weiter geht, denn bald ist Ostern.
Bürgerreporter:in:Kathrin Zander aus Meitingen |
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