Der heilige Geist ist ein bunter Vogel
Manchmal kommt Pfingsten, das Fest des Heiligen Geistes, ganz einfach mitten im Jahr in Form eines kleinen Liedtextes angeflogen. Möge Sie die Geist Gottes als ein warmer spätsommerlicher Wind bei den nächsten Aufgaben beflügeln und ermutigen.
Ihr Pfarrer Markus Maiwald
Der heilige Geist /
er ist nicht schwarz / er ist nicht blau / er ist nicht rot / er ist nicht gelb / er ist nicht weiß /
der Heilige Geist ist ein bunter Vogel /
er ist da / wo einer den andern trägt /
der heilige Geist ist da / wo die Welt bunt ist / wo das Denken bunt ist / wo das Denken und Reden und Leben gut ist /
der heilige Geist läßt sich nicht einsperren /
in katholische Käfige / nicht in evangelische Käfige /
der heilige Geist ist auch kein Papagei / der nachplappert / was ihm vorgekaut wird /
der heilige Geist / ist spontan / er ist bunt / sehr bunt / und er duldet keine Uniformen /
er liebt die Phantasie / er liebt das Unberechenbare / er ist selbst unberechenbar."
Der heilige Geist ist ein bunter, aber kein schräger Vogel. Ein schräger Vogel wirtschaftet in die eigene Tasche. Das kennen wir von all denen, die behaupten, sie allein besitzen den Geist und die Wahrheit, aber alle anderen nicht.
Nein, der heilige Geist ist wie ein bunter und vielfältiger Vogel. Ihn festzulegen ist unmöglich. Er läßt sich nicht in unsere Vorstellungen, Bilder und Wünsche von ihm einfangen. Er ist frei, wie nur frei sein kann, was von Gott kommt. Der heilige Geist ist nicht von dieser Welt. Er ist aus Gottes Welt in dieser Welt für uns da. Gottes Geist kann nur von Gott kommen. Frei und unverfügbar.
Der heilige Geist ist wie ein bunter Vogel. Ihn anzuschauen macht uns von Herzen froh. "Er ist da, wo einer den anderen trägt." Da wird der heilige Geist anschaulich. Er ist dort, wo wir einander tragen, aushalten, beistehen, mitgehen.
Der heilige Geist ist dort, wo ich nicht be- und verurteilt, sondern ermutigt und aufgerichtet werde.
Der heilige Geist öffnet Wege zu neuem Leben.
Auch denen, die am Ende sind und denen die Angst und Ungewißheit fast den Verstand raubt. Der heilige Geist tröstet durch die Gegenwart und das Gebet eines Menschen. Er tröstet, ermutigt und richtet auf durch ein Wort eines anderen.
Daß sich mir jemand zuwendet, mich in meiner Angst und Not wahrnimmt, tröstet mich und richtet mich wieder auf. Noch mehr: daß mir Worte des ewigen Lebens gesagt werden, fängt mich in meinem Zweifel und meiner Angst vor morgen auf. Der Geist, den wir empfangen haben, ist der Geist Christi. Die Sprache macht deutlich, aus welcher Richtung der Geist kommt. Er kommt von Gott. Er ist uns geschenkt, gegeben. Wir empfangen ihn. Der Geist lehrt uns. Er enthüllt. Er hilft.
Der heilige Geist ist dort, wo das Leben bunt und vielfältig im Denken, Reden und Tun ist. Er ist dort, wo das Leben gut ist, wo es hell, freundlich, freudvoll, weit. Es fehlen Gebote und Verbote, Vorurteile, Neid, Mißgunst, Argwohn und Rechthaberei. Der Geist Christi führt uns in die Weite des Lebens und Vertrauens.
Ich wünsche Dir ganz viel von diesem Geist Gottes, daß er sich in Deinem Herzen festsetzt. Erlebe Ihn immer wieder, daß er Dir Freude schenkt, Dir hilft, Dich tröstet und stärkt. Bis wir uns begegnen: Mach ´s gut.
Dein Pfarrer Markus Maiwald
Bürgerreporter:in:Markus Christian Maiwald aus Augsburg |
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