Brauch
Der geweihte Osterkorb, das Symbol für eine intakte Familie
Meitingen – Herbertshofen. „Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, dass wir bereits im kindlichen Alter das Osterfest freudig erwartet haben, denn es wurde bereits im Vorfeld der Feiertage immer ein prächtiger Osterkorb, der während des Ostergottesdienstes in der örtlichen St. Clemens Kirche seinen christlichen Segen erhielt, mit verschiedenen Produkten hergerichtet“, erinnert sich Marlies Deisenhofer, eine Herbertshofner Landwirtin mit Leib und Seele beim Blick auf ihren prächtig mit österlich geschmückten Hof. Die geweihten Speisen, so die ehemalige Ortsbäuerin, waren früher ein Zeichen für die Auferstehung und brachten den christlichen Segen ins Haus. „Beim Osterfrühstück“, erklärt die Landwirtwirtin und Hofladeninhaberin, „gehören geweihte Speisen im Korb – und das sind eine ganze Menge. Jedes Symbol hat seine eigene Bedeutung. Aber was gehört eigentlich in den Weihekorb? Marlies Deisenhofer überlegt nicht lange und erläutert, dass in den Weihekorb ein Osterbrot, das seit Jahren von Tochter Siggi als Zeichen des Lebens gebacken wird, ein Osterlamm mit Fahne, als Zeichen für Jesus, das ewige Leben dargestellt mit bunten Ostereier für jedes Familienmitglied als Zeichen der Auferstehung sowie Kren als Zeichen für die Bitterkeit des Lebens aber auch Schinken und Rauchfleisch für den Wohlstand der Menschen gehören. Eine Osterkerze kündigt die Auferstehung Jesus an. „Oft“, zeigt Marlies Deisenhofer auf den prall gefüllten Osterkorb, „wird ein Weihegesteck mit einem grünen Zweig dekoriert, der als Zeichen der Hoffnung und des Lebens das des Osterfestes symbolisch verschönert. Im Anschluss an den Festgottesdienst in der St. Clemenskirche versammelt sich die gesamte Familie zum Osterfrühstück und läutet beim genussvollen Verzehr der geweihten Speisen die Feiertage ein. Der prächtig geschmückte Hofgarten auf dem landwirtschaftlichen Anwesen kündigt schon einige Tage vor der dem Osterwochenende das Fest an. Farbenfrohe und liebevoll in Eigenregie gestaltete Dekorationen, darunter symbolisches Federvieh aus verschiedenen umweltfreundlichen Materialien wie Ton, Holz oder Keramik, umrahmt von bunten Eiern und prächtigen Frühlingsblühern, hält schließlich das Osterfest auf dem bäuerlichen Anwesen Einzug. Besuch bekam Marlies Deisenhofer von Katharina Kazik und ihren beiden Buben Ferdinand, und Raphael, die sichtlich begeistert und mit großen Augen den Ostergarten betrachteten. Der prächtige Ostergarten kann auch noch nach Osterfeiertagen mehrere Tage betrachtet werden.
Text: Peter Heider