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Danke an meine Großeltern

Heute möchte ich mich bei meinen Omas und Opas bedanken, wenn sie nicht das durchgemacht hätten, was sie erlebt haben, im Krieg und danach, wäre ich heute nicht da.

Also mein Opa Johann ist 1908 geboren und meine Oma Maria 1910. Sie sind beide aus Schlesien und haben dort auch lange gelebt.
Der Krieg hat ihnen schwer zugesetzt.
Opa war in Gefangenschaft bei den Russen und Oma musste mit drei Jungen aus Schlesien fliehen.
Sie sind nach dem Krieg wieder zurück, aber da waren ja jetzt die Polen.
Opa kam aus der Gefangenschaft und Oma ging mit dem jüngsten Sohn nach Deutschland. Dieser Sohn ist mein Vater Siegfried.
Durch die Gefangenschaft ist mein Opa krank geworden und starb schon 1968 an Diabeties. Meine Oma heiratete nicht wieder. Ich kann mich kaum an meinen Opa erinnern, aber er muss sehr nett zu mir gewesen sein, weil ich das einzige Mädchen für ihn war, das er von seiner Familie kannte. Meine Onkels heiratete in Polen und kamen erst viel später mit ihren Familien nach Deutschland. Meine Onkels (Johann und Manfried) sind leider auch schon tot.

Mein anderer Opa Karl wurde 1909 geboren und Oma Agathe 1911.
Opa Karl hatte im Krieg sehr viel Glück, er war nämlich bei der 6 Armee, die in Russland alle umgekommen sind.
Mein Opa wurde vorher angeschossen und war im Hospital.
Sie hatten beide zusammen zwei Mädchen.
Meine Oma war einmal bei einem Bombenangriff im Bunker und hat auf H.....r geschimpft. Ein Mann, der auch dort gewesen ist, sagte zu ihr: "Wenn sie nicht zwei kleine Kinder hätten, dann hätte ich sie jetzt gemeldet."
Das war ihr Glück.
Die jüngste Tochter ist meine Mutter Ursula und meine Tante Helga ist leider schon tot.

Mein Vater und meine Mutter trafen sich dann irgendwann und meine Mutter dachte nur "Was ist das denn für ein blöder Kerl", weil mein Vater nur Unsinn im Kopf hatte.
Aber sie verlobten sich und mussten dann heiraten, weil ich unterwegs war.
Sie sind immer noch glücklich verheiratet und feierteten dieses Jahr 45 Hochzeitstag.
Mein Vater macht auch Heute noch viel Blödsinn und manchmal glaube ich mein Sohn hat das geerbt.

Mein Opa Karl starb im Jahr 2000 im Krankenhaus.
Meine Oma Maria starb 2003 zu Hause, am selben Tag, an dem sie in ein Altenheim sollte, weil sie nicht mehr alleine sein konnte. Sie hatte Diabeties und konnte ihre Medikamente nicht mehr selbst nehmen.
Meine Oma Agathe starb 2004 im Altenheim, wo sie sich sehr unglücklich fühlte. Sie hatte zum Schluß Altersdemens und vergass viel.
Hiermit möchte ich mich bei ihnen bedanken.
Und ein bisschen ihrer Geschichte weitergeben, damit sich auch Andere an sie erinnern.
Sigrid Nowarra

  • Oma Agathe und Opa Karl bei ihrer Hochzeit
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  • Oma Agathe, meine Tante Helga und im Kinderwagen meine Mutter Ursula
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  • Tante Helga und meine Mutter Ursula im Kinderwagen
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  • Meine Eltern und ich, bei ihrer Hochzeit
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  • Mein Vater macht nur Blödsinn
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  • Meine Hochzeit und meine Großeltern
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  • Opa Karl, Oma Agathe und Oma Maria
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13 Kommentare

Manchmal vermisse ich meine Großeltern ziemlich.
Ich konnte vieles mit meiner Oma Maria besprechen, was ich mit meiner Mutter nicht konnte. Von ihr habe ich damals meine erste Jeanshose bekommen. Die Hose konnte man in die Ecke stellen und sie ist stehengeblieben, so steif war sie.

Meine Oma Maria hatte 3 Kinder, 7 Enkelkinder, 8 Urenkelkinder.

Meine Oma Agathe hatte 2 Kinder, 3 Enkelkinder, 5 Urenkelkinder und 2 Ururenkelkinder.
Sie haben sie alle noch kennegelernt.

Und ich hoffe, sie sehen uns von oben zu und freuen sich mit uns.

Eine wunderbar erzählte Geschichte, die ich gut nachvollziehen kann,
obwohl ich eine Generation älter bin. Schön, das Du sie erzählt hast. Danke.

Interessant...
Schließ mich einfach allen anderen an...

Bei mir ist das ähnlich... nur ein paar Jährchen früher verschoben...

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