Libellen an Amphibienbiotopen Eine Momentaufnahme
Im Norden von Langenhagen gibt es einige Amphibienbiotope, die regelmäßig von Helfern des NABU Langenhagen gepflegt werden. Die gut besonnten und flachen Kleingewässer, mit den sie umgebenden weiten Wiesenflächen und Knickhecken, sind auch ideale Lebensräume für diverse Libellenarten. Schon lange haben wir dort einen Besuch geplant. An einem der besonders heißen Hochsommertage Mitte August geht es dann los. Zu dritt fahren wir mit dem Fahrrad über Schulenburg und Engelbostel , durch Wiesen und Felder in Richtung Resse. An diesem Morgen ist es schon recht warm und noch windstill, also ideales Wetter für Libellenfotografie. Nach etwa 14 Kilometern sind wir am ersten Ziel angelangt. Der kleine Teich ist umgeben von einem Kranz aus bereits blühender Heide, der zum Wasser hin stellenweise durch kräftige Binsen abgelöst wird. Wir folgen bereits vorhandenen Trittspuren, um so wenig wie möglich eigene Spuren zu hinterlassen. Der Boden ist feucht und federt, das nahe Moor ist zu spüren. Bereits hier werden wir sehr positiv überrascht. Es herrscht reger Libellenflugbetrieb, und wir machen zwei persönliche Erstfunde. Die männliche Schwarze Heidelibelle (Sympetrum danae) und die, in der Roten Liste der Libellen Niedersachsens und Bremens 2010 als selten vorkommend beschriebene Kleine Binsenjungfer (Lestes virens) . Beide Arten sind hier mit etlichen Exemplaren vertreten . Wir konzentrieren uns in der nächsten Stunde fotografisch auf diese Erstfunde. Es ist inzwischen in der prallen Sonne doch schon sehr warm geworden und wir entschließen uns dazu, einem schattigen Waldweg folgend zum nächsten Ziel zu fahren. Hier befinden sich zwei Teiche auf einer großen Wiese. Einer diese Teiche ist mit Schilf und Rohrkolben bewachsen und das Wasser scheint etwas tiefer zu sein. Der zweite Teich ist flach und die Wasseroberfläche ist mit Wasserpflanzen verschiedener Arten fast bedeckt.
Hier finden sich, wieder in etlichen Exemplaren, Blutrote Heidelibellen (Sympetrum sanguineum), Große Heidelibellen (Sympetrum striolatum) und auch wieder die Schwarzen Heidelibellen (Sympetrum danae) sowohl als Paarungsräder, als auch als Tandems bei der Eiablage. Am etwas tieferen Teich patrouillieren männliche Herbst-Mosaikjungfern (Aeshna mixta) in stundenlangem Dauerflug auf der Suche nach Weibchen hin und her. Die Weibchen leben, wie bei vielen Libellenarten üblich, weit vom Wasser entfernt zurückgezogen auf den Wiesen und in der Busch- und Baumvegetation. Sie kommen nur zur Paarung in die Nähe von Gewässern. An Kleinlibellen finden sich auch hier die Kleinen Binsenjungfern (Lestes virens), die allgegenwärtigen Großen Pechlibellen (Ischnura elegans) mit Weibchen in diversen Ausfärbungen und Gemeine Becherjungfern (Enallagma cyathigerum). An Motiven herrscht also kein Mangel. Nach zwei weiteren Stunden intensiver Fotoarbeit ist die Hitze fast unerträglich geworden und es wird zudem windig. Wir beschließen, den Heimweg anzutreten. Wieder liegen 14 Kilometer in der prallen Sonne vor uns. Aber die Fotoausbeute ist es das allemal wert. Auf dem Heimweg entsteht die Idee , als Langzeitprojekt für 2013 diese Biotope mal, nach Absprache mit NABU-Langenhagen, über das ganze Jahr libellenmäßig zu dokumentieren.
Einige der gezeigten Bilder stammen aus dem Archiv. Die Mosaikjungfer zum Beispiel wollte sich partout nicht setzen. Die Flugaufnahmen haben teilweise nur dokumentarische Qualität. Die Flugweise von Paarungsrädern und Tandems kann man überhaupt nicht einschätzen. da ist vieles reine Glückssache.
Zum Schluß noch ein Hinweis auf nützliche Quellen und Literatur zumThema Libellen.
Quellen: ´´Field Guide to the Dragonflies of Britain and Europe ´´ Dijkstra/
Lewington
,, Libellen in Norddeutschland – Geländeschlüssel ´´
Dietmar Glitz / NABU
,, Rote Liste der Libellen Niedersachsens und Bremen´´
Informationsdienst Naturschutz Niedersachsen
,, Der Kosmos Libellenführer´´ Heiko Bellmann / Kosmos
http://www.libellenwissen.de / Andreas Thomas Hein
Klasse!