EU-KOMMISSION WILL ELEKTRONISCHE LKW-ABBIEGEASSISTENTEN EINFÜHREN - und größere Fenster in den Lkw-Türen
Erfolg für mehr Sicherheit im Radverkehr.
Elektronische Abbiegeassistenten für LKW und Busse sollen zukünftig europaweit für mehr Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer sorgen. Das steht in der neuen „General Safety Regulation“, die gestern von der EU-Kommission vorgestellt wurde und die Zahl von Verkehrstoten und Verletzten im Straßenverkehr senken soll.
Auch eine bessere Sicht aus Fahrerkabinen und Notbremssysteme für neue PKW stehen auf der Verkehrssicherheitsagenda der EU. Der ADFC fordert nun die schnelle verpflichtende Einführung von elektronischen LKW-Abbiegeassistenzsystemen. ADFC-Bundesgeschäftsführer Burkhard Stork sagt:
"Allein in Deutschland sterben pro Jahr 30 bis 40 Menschen durch abbiegende Laster, über 600 Radunfälle mit abbiegenden LKW gibt es pro Jahr. Wir schätzen, dass sich durch elektronische LKW-Abbiegeassistenten 60 Prozent der schweren Unfälle verhindern lassen. Damit kommen wir der Vision Zero ein gutes Stück näher. Allerdings können wir nicht noch einmal zehn Jahre warten. Nun muss der Verkehrsminister im EU-Rat dafür sorgen, dass die Pflicht zum Einbau auch jetzt tatsächlich kommt – und in Deutschland so schnell wie möglich umgesetzt wird!"
So Burkhard Stork vom ADFC.
Zahl
der durch abbiegende LKW
getötete Radfahrer steigt
Die Zahl der durch abbiegende LKW getöteten Radfahrer steigt seit einigen Jahren stetig an. Allein in den ersten Monaten dieses Jahres wurden 15 Radfahrende durch LKW getötet. Laut Unfallforschung der Versicherer (UDV) könnten durch LKW-Abbiegeassistenten 60 Prozent der schweren Unfälle durch abbiegende LKW verhindert werden.
Erster Erfolg für mehr Radverkehrssicherheit
Anfang Mai schlug der ADFC Alarm und forderte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer auf, Verantwortung zu übernehmen und sich bei der EU-Kommission für die verpflichtende Einführung von LKW-Abbiegeassistenten einzusetzen. In früheren Entwürfen der „General Safety Regulation“ waren sie noch nicht vorgesehen.
Weitere Forderungen des ADFC:
Einrichtung einer Task Force des Bundesverkehrsministers zum besseren Schutz von Radfahrern, die schnelle Entwicklung serienreifer Fahrassistenzsysteme für alle LKW-Hersteller, die finanzielle Förderung ihrer Nachrüstung sowie getrennte Ampelphasen für Rad- und Kfz-Verkehr.
Mehr auch direkt beim https://www.ADFC.de
Der Weg ist das Ziel:
Erst mal anfangen mit dem,
was andere Länder schon lange erledigt haben.
Und wenn die ersten Schritte eingeleitet sind, kann's weitergehen.
ABER:
Das kann dauern ....
Beispiel:
Am 18. April wurde an der Kreuzung Vahrenwalder Straße / Industrieweg ein radfahrender Junge von einem rechtsabbiegenden Lkw-Fahrer überollt und totgefahren.
Es gab folgende - einfache und rasch umzusetzende - Vorschläge an die Stadt Hannover:
- Auffrischen der abgefahrenen weißen Markierungslinien,
- Rotfärbung des Belages der Radfahrer-Furt,
- Änderung der Ampelschaltung und damit zeitliche Trennung der Zeiten für Rechtsabbieger und Radfahrende / Fußgänger,
- Anpassung der Furt an Behinderten-Vorschriften und damit Verlegung der Radfahrwege von der Kreuzung,
- Anbringung von Spiegeln,
- Anbringung von Warnsystemen,
- ...
Was ist seit seit dem gemacht worden - 36 Tage nach dem Unfall?
Jetzt kann jede/r mal raten.
Daher:
Erst mal Schritte überhaupt, voranbringen,
und die nach und nach größer werden lassen ...
Am wichtigsten ist beim Weg immer der erste Schritt.