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Ein König in seinem Reich - Beeindruckendes Laubfroschkonzert in Langenhagen -

  • Beeindruckend Laut! rufendes Laubfroschmännchen
  • Foto: Uwe Manzke, NABU Langenhagen
  • hochgeladen von Ricky Stankewitz

Am vergangenen Samstag nutzten viele Langenhagener Bürger die Laubfroschexkursion des Naturschutzbund (NABU) Langenhagen um den Klängen dieser außergewöhnlichen Amphibienart zu lauschen. Hierbei hatten die 60 Teilnehmer, darunter elf Kinder, die Gelegenheit sich über die Situation der Amphibien und über die Fortschritte im regionalen Arten- und Kleingewässerschutz zu informieren.

Rede und Antwort für die Fragen der Naturinteressierten stand der deutschlandweit anerkannte Experte und Projektkoordinator des Artenhilfs- und Kleingewässerschutzprojektes „Ein König sucht sein Reich“ Dipl.-Biologe Uwe Manzke. „Ziel des Projektes ist es, die Lebensräume unserer Amphibien zu erhalten, zu pflegen und neue, beziehungsweise verlorengegangene wieder zu schaffen. Trotz Verbotes und eindeutiger Rechtslage werden leider auch heute noch Kleingewässer, vor allem Tümpel, zugeschüttet, wie gerade bei Engelbostel geschehen. Aufgrund des gravierenden Verlustes der Feuchtlebensräume und Kleingewässer, ist vor allem die Pflege und Neuanlage der Fortpflanzungsgewässer in den letzten Jahren sehr wichtig geworden. Nur durch diese gezielten Biotop-Management-Maßnahmen kann es gelingen unsere heimischen, ehemals allgegenwärtigen Amphibien, Libellen und weitere Tier- und Pflanzenarten der Kleingewässer vor dem Aussterben zu bewahren.“ erläuterte Manzke.

In den letzten Jahren hat der ehrenamtliche arbeitende NABU in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Langenhagen, der Fabrik Langenhagen, der unteren Naturschutzbehörde der Region Hannover und den Nutzern und Eigentümern bereits erste Erfolge erzielen können. Aufgrund der fehlenden Nutzung als Vieh- oder Pferdetränke wachsen die Kleingewässer oft mit Gehölzen und Rohrkolben zu. Dies führt zu einer Beschattung, Laubeintrag und zunehmenden Verlandung.

„Bis in die 1950er Jahre war der Laubfrosch in der Region weit verbreitet. Heutzutage existieren nur noch fünf Populationen, die größte davon in Langenhagen. Wir können stolz auf unsere Naturschutzarbeit sein und feststellen, dass der Froschkönig in Langenhagen gegenwärtig noch ein Reich zur Verfügung hat.“ so Manzke weiter. Davon konnten sich die Teilnehmer an einem der Kleingewässer überzeugen. Viele rufende Laubfroschmännchen brachten die Ohren zum klingeln. „Es ist wirklich unglaublich, welche Lautstärke diese Tiere erreichen können, wo sie doch gerade einmal so groß wie eine 2 Euromünze sind.“ sagte eine begeisterte Teilnehmerin.

Der Laubfrosch stellt hohe Ansprüche an seinen Lebensraum, wie zum Beispiel Wasserqualität, Naturnähe und Strukturvielfalt der umliegenden Landschaft. Er kann daher als Zeigerart herangezogen werden. Vereinfacht ausgedrückt kann man sagen, wo sich der Laubfrosch wohlfühlt, fühlen sich auch viele andere Tier- und Pflanzenarten wohl. Mit der Sicherung von Laubfroschlebensräumen wird also auch ein wichtiger Beitrag zur Erhaltung der Biodiversität geleistet.

Ein König sucht sein Reich ist ein Projekt, dass sich nicht nur auf die Stadt Langenhagen und die Region Hannover beschränkt. In ganz Niedersachsen engagieren sich viele NABU-Gruppen, Bürger, Kommunen, Landwirte, Jäger, Grundeigentümer und andere Interessengruppen gemeinsam für den Erhalt und die Wiederherstellung der Kleingewässer und Feuchtlebensräume. Hierbei ist auch zu bedenken, dass Kleingewässer und Feuchtgebiete die zunehmende Erwärmung, zumindest auf lokaler Ebene abschwächen können.

Wer Fragen zu heimischen Amphibien oder zum Projekt „Ein König sucht sein Reich“ hat, kann sich im Internet unter www.laubfrosch-hannover.de informieren.

  • Beeindruckend Laut! rufendes Laubfroschmännchen
  • Foto: Uwe Manzke, NABU Langenhagen
  • hochgeladen von Ricky Stankewitz
  • Bild 1 / 2
  • Trotz eindeutiger Rechtslage werden auch heute noch Amphibienlebensräume, wie hier in Engelbostel zerstört. Dieses Bild entstand am 02.05.2009
  • Foto: Uwe Manzke, NABU Langenhagen
  • hochgeladen von Ricky Stankewitz
  • Bild 2 / 2

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2 Kommentare

Toller interessanter Beitrag. Ich mag Frösche total gerne. Ich kann stundenlang an einem Gewässer sitzen und ihnen zuschauen und zuhören. Ich brauche dafür aber keine anderen Menschen in der Nähe. So eine Exkursion ist lehrreich und man weiß wieder mehr als vorher. Aber 60 andere Menschen dabei - für dich eine super Bestätigung für dein Engagement - aber für mich leider zu viel. Weiterhin viel Erfolg und danke für den super Beitrag. Das ist ja schon fast, als hätte ich an der Exkursion teilgenommen.

Ich freue mich immer über ein positives Feedback. Danke für dieses! :o)

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