Haltestelle: Advent
Ausstellung zur Geschichte des Bahnhofs Langenhagen eröffnet
Unter dem Motto "Haltestelle: Advent - Historisch. Krea(k)tiv. Besinnlich" wurde am vergangenen Sonntag die Ausstellung "Die Geschichte des Bahnhofs Pferdemarkt" eröffnet, die in Kooperation mit der AG GLIEM, der Kulturstiftung, dem Stadtheimatpfleger Hans-Jürgen Jagau sowie Joachim Vogler, Autor des Buches "Langenhagen ist am Zug", entstand.
Der Bahnhof Langenhagen kann auf eine spannende Geschichte zurückblicken. 1914 wurde das Stationsgebäude von der Königlichen Eisenbahndirektion geplant, 1920/21 in typischer norddeutscher Klinkerarchitektur erbaut. Hier fand nicht nur die Bahnhofsdienststelle, sondern auch die Bahnmeisterei ihren Platz. Sehenswert ist immer noch der geschwungene Giebel des Gebäudes, der Elemente des Jugendstils aufgreift. Zu alten Zeiten gab es neben Fahrkarten-Ausgabe und Gepäck-Aufgabe auch Wartesäle für die Reisenden, die in 1. und 2. Klasse sowie 3. und 4. Klasse eingeteilt waren. Die Inschriften über den Türen des Empfangsgebäudes (Kein Ausgang, Ausgang) zeugen von dem regen Personenverkehr, der hier einmal geherrscht haben musste.
Doch die Zeiten änderten sich, und aus dem ehemals viergleisigen Bahnhof wurde eine S-Bahn Station. Züge halten seit dem Bau des Bahnhofs Stadtmitte zur EXPO 2000 nicht mehr hier. Immerhin wurde es damals bunt im Bahnhof - im Durchgang zu den Gleisen wurden 2000 knallbunt beleuchtete Glasbausteinwände eingefügt und die Empfangshalle erneuert. Doch die blieb in den letzten Jahren eher Schmuddelecke als Vorzeigeobjekt.
Mit dem Verkauf des Bahnhofgebäudes in private Hand und nach intensiver und liebevoller Restaurierung durch die neuen Eigentümer ist das historische Bauwerk nun aus dem Dornröschenschlaf erwacht.
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Zur WebseiteIn den Räumen der ehemaligen Wartesäle ist das Café Restaurant Emma eingezogen, das seine Gäste mit kulinarischen Köstlichkeiten verwöhnt. Und in der alten Fahrkarten-Ausgabe können sich die Besucherinnen und Besucher noch bis zum 31.01.17 von Montag bis Freitag von 14:00 bis 20:00 Uhr sowie an den Wochenenden von 10:00 bis 20:00 Uhr in der Ausstellung zur interessanten Geschichte des Bahnhofs informieren.
Parallel zur Ausstellung wurde am 1. Adventssonntag ein kreatives Programm der Malschule Paliga angeboten, bei dem Kinder malen und basteln konnten. Auch für die folgenden Adventssonntage hat die Organisation jeweils von 14:00 bis 17:00 Uhr ein tolles Programm zusammengestellt.
Am 04.12. wird unter dem Motto "Offenes Klavier" gemeinsam musiziert. Die Besucherinnen und Besucher dürfen an diesem Tag gerne auch ihre eigenen Instrumente mitbringen, um die alte Bahnhofshalle zum Klingen zu bringen.
Nicht nur Kinder werden sich über das Angebot am 11.12. freuen. Dann wird ein Film mit Jim Knopf, Lukas und der Lokomotive Emma gezeigt.
Und am 18.12. wird es mit Weihnachtsgeschichten ganz besinnlich im Bahnhof am Pferdemarkt.
Wer mehr zur Geschichte der Eisenbahn in Langenhagen erfahren möchte, sollte unbedingt "Langenhagen ist am Zug: Einen Zeitreise mit der Eisenbahn" von Joachim Vogler lesen. Das Buch ist zum Preis von 26,50 € bei Amazon erhältlich.
Nachtrag:
Auch zum 2. Advent kamen zahlreiche Gäste in den Bahnhof Pferdemarkt, um den Musikerinnen und Musikern beim "Offenen Klavier" zu lauschen und Kaffee oder Glühwein in der weihnachtlich geschmückten Empfangshalle zu genießen. Gleich mehrere Gäste griffen in die schwarz weißen Tasten des Instruments und bezauberten die Gäste mit Klassik, Swing sowie selbst komponierten Stücken oder an der Gitarre - eine gelungene Aktion, die hoffentlich wiederholt wird.
@ Silke: "Eine tolle Idee, so ein Gebäude wieder mit Leben zu erfüllen. Sollte Beispiel machen!" Das finde ich auch. Heute wurde im Bahnhof ein Kinderfilm gezeigt. Wir selbst waren dieses Mal allerdings nicht dabei. Im Café und Restaurant werden wir aber sicher öfter zu Gast sein.